5 Fragen an Corinna T. Sievers!

© Fabian Henzmann

© Fabian Henzmann

Corinna T. Sievers wurde auf der Insel Fehmarn geboren. Sie studierte Politik, Medizin und Zahnmedizin. Sie hat zwei Kinder und arbeitet als Kieferorthopädin.

1.)    Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?

Mein erster Roman erschien mir im Traum. Als ich erwachte – es  war ein Morgen auf Mallorca, schon flimmerte die Luft, ich hatte vergessen, das Moskitonetz herabzulassen und war übersät von Beulen – begann ich, ihn aufzuschreiben.  Da beging ich den ersten meiner unzähligen Fehler:  Ich schrieb auf Papier und blieb dabei. Später musste ich in wochenlanger Arbeit alles noch einmal in den Computer übertragen (meine Versuche, dies an ein Schreibbüro zu delegieren, erwiesen sich als vergeblich. Niemand konnte meine Schrift entziffern).

2.)    Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Ich muss mich in Acht nehmen, niemanden allzu sehr zu bewundern, sonst beginne ich, ihn zu imitieren. Wenn ich drei Seiten von Javier Marias gelesen habe, fange ich an, zu schreiben wie er.  Gott bewahre, wenn ich Charlotte Roche lese. Also lese ich nicht, während ich selbst schreibe.

3.)    Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Ich schreibe überall – in der S-Bahn, im Café, im Bett mit dem Bein um den Mann geschlungen, den ich liebe. Fast immer nachts. Über Sex am besten zwischen vier und sechs Uhr morgens (manches davon muss ich am nächsten Tag löschen).

4.)    Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Martin Walser: Ein liebender Mann. Goethe macht sich zum Gespött, indem er sich in die mehr als 50 Jahre jüngere Ulrike verliebt. Rührend:  sein Dialog mit dem eigenen Geschlechtsteil.

5.)    Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Wie viel muss man gelebt haben, um schreiben zu können? Ich rate, noch ein paar Jahre mit dem Debüt zu warten.  Dann kann Pandora  die Büchse öffnen,  und die darin aufbewahrten Plagen kommen in die Welt.

Herzlichen Dank an Corinna T. Sievers für die Beantwortung meiner Fragen!

2 Comments

  • Reply
    Markus Rybacki
    September 27, 2012 at 7:03 pm

    Sie schreibt nachts im Bett? Den Mann mit dem Bein umschlungen??
    Also ich als Mann könnte da nicht schlafen… 😉

    Kommen im ersten Roman eigentlich Beulen von Moskitos vor? 😉

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 29, 2012 at 2:20 pm

      Und als Frau könnte ich mich wohl kaum aufs Schreiben konzentrieren …

      Über Moskitobeulen habe ich nichts gelesen! 😉

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