Fliehkräfte – Stephan Thome

Stephan Thome wurde 1972 in Biedenkopf/Hessen geboren. Er studierte Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie. Zehn Jahre lang arbeitete er in Ostasien. Mit seinem zweiten Roman “Fliehkräfte” steht Stephan Thome auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Bereits 2009 fand er sich dort – damals mit seinem Romandebüt “Grenzgang” – wieder.

Stephan Thome erzählt in “Fliehkräfte” die Geschichte von Hartmut Hainbach. Hartmut ist Ende fünfzig und Professor für Philosophie an der Universität in Bonn. Er ist seit zwanzig Jahren mit seiner portugiesischen Frau Maria verheiratet. Die gemeinsame Tochter Philippa studiert und ist inzwischen von zu Hause ausgezogen. Doch Hartmut ist schon lange nicht mehr glücklich: die Arbeit an der Universität gleicht immer mehr einem Gerangel um Reformen. Statt um Inhalte geht es um Module und Credit Points. Mit Maria führt er nur noch eine Wochenendbeziehung, da sie aus beruflichen Gründen in Berlin lebt. Auch seine Beziehung zu seiner Tochter Philippa ist brüchig geworden im Laufe der Jahre, er fühlt sich immer häufiger nur noch als geduldeter Gast in ihrem Leben.

“Entgleitet seine Tochter ihm oder leidet er am typischen Phantomschmerz des Vaters, dessen Rolle auf eine Art Bereitschaftsdienst reduziert wurde?”

Harmut leidet unter der zeitweisen Trennung von seiner Frau. Mittlerweile sieht er Maria meistens nur noch am Wochenende, trifft sich mit ihr in Zügen oder in Restaurants. Wenn man sich sieht, scheinen gemeinsame Gesprächsthemen von Minenfeldern besetzt zu sein. Man schleicht umeinander herum, um nicht die nächste Detonation auszulösen.

“‘Was geschieht mit uns?’ Ihre Stimme klang fester als erwartet. ‘Was meinst du?’ ‘Was geschieht mit uns? Warum können wir nicht mehr reden?’ ‘Wir reden schon eine ganze Weile.’ ‘An einander vorbei. Um einander herum. Was auch immer.'”

Auch an der Universität findet Hartmut nur noch selten Glück und Befriedigung. Der einzige Kollege, mit dem er befreundet gewesen ist, hat die Universität bereits vor langer Zeit verlassen, um in Frankreich ein Weinlokal zu betreiben. Hartmut – der sich selbst als “Autodidakten” bezeichnet – wurde von einem Bildungshunger angetrieben, dessen Motivation auf seine Herkunft aus einfacheren Verhältnissen zurückzuführen ist.

“Ich hab Stiller gelesen und jeden zweiten Satz unterstrichen. Dann kamen die Bergman-Filme. Das Schweigen war wie eine Offenbarung, nicht nur wegen der Liebesszenen. Später Jazz, alles Neuland für mich. Wenn ich meine Tochter anschaue, denke ich, sie wächst auf in einer Welt, in der alles schon da ist außer dem nächsten Handy. Für mich war’s eine Entdeckungsreise.”

“Ich komme aus einem Haus ohne Bücher und wollte Professor werden. Sobald es möglich war, bin ich nach Amerika gegangen, wo mein Doktorvater mir gesagt hat, worüber ich promovieren soll. Es war wichtig für mich, ihn nicht zu enttäuschen. So bin ich zu meinem Fachgebiet gekommen. Irgendwann ist man drin und tut seine Arbeit. Wenn ich zurückblicke, bin ich nicht sicher, ob ich je Illusionen hatte.”

Hartmut hat seiner universitären Karriere sein ganzes Leben untergeordnet, doch in den letzten Monaten fühlt er sich immer öfter müde. Die Reformen haben ihn resignieren lassen. Er beginnt zu zweifeln und sich selbst zu hinterfragen. Hartmut spürt eine Erschöpfung von der er fürchtet, dass sie ihn nie wieder verlassen wird.

“Eigentlich hätte ich Verwaltungsangestellter werden sollen, am Ende bin ich Professor geworden. Ich könnte stolz darauf sein, und ich bin stolz, aber außerdem würde ich gerne zufrieden sein, und das bin ich nicht. Verstehst du? Wenn es bloß Arbeit war, warum habe ich ihr alles andere untergeordnet? Und andererseits: Wenn ich so viel reingesteckt habe, kann ich jetzt einfach aussteigen?”

Als Hartmut überraschend ein Jobangebot in Bonn erhält, möchte er endlich Klarheit: über sein Leben, seine Arbeit an der Universität, seine Beziehung zu seiner Frau und sein Verhältnis zu seiner Tochter. Hartmut  macht sich auf zu einer Reise in die Ferne, um zurückblicken zu können: auf sein Leben, seine Beziehungen und die Entscheidungen, die er getroffen hat.

Hartmuts Reise in die Vergangenheit – die ihn über Frankreich bis nach Lissabon führt und zugleich zurück in die Vergangenheit – wird von Stephan Thome sehr eindrücklich und detailliert geschildert. Die Zutaten für den Roman wirken auf den ersten Blick simpel und ein bisschen klischeehaft: ein Philosophieprofessor auf Sinnsuche. Doch dahinter verbirgt sich eine Geschichte des Suchens und Weglaufen, eine Geschichte über Ehrgeiz, Liebe, Sehnsucht und Lust.

Sehr sympathisch fand ich die vielen “küchenphilosophischen Anmerkungen”, kleine Aphorismen, die mich beim Lesen zum Schmunzeln gebracht haben:

“Man kann vor sich selbst davonlaufen – aber nur solange man läuft.”

“Manchmal ist es sogar besser, den falschen Schritt zu tun, statt grübelnd auf der Stelle zu treten.”

“Prinzipientreue ist die Tofuwurst unter den Tugenden. Fleischlos und fade.”

Überhaupt spielt Stephan Thome immer wieder mit unterschiedlichen sprachlichen Elementen. Eine zentrale Rolle im Roman spielt passenderweise ein Witz, der das Rahmengerüst für die Geschichte bildet.

Stephan Thome hat mich mit “Fliehkräfte” nicht nur überzeugen, sondern auch begeistern können und als ich das Buch zugeklappt habe, hätte ich mir gewünscht, Hartmut und Maria noch weitere vierhundert Seiten begleiten zu dürfen. Angesiedelt in einem universitären Kontext, zeigt der Roman viele unterschiedliche Facetten: trotz einer tendenziell melancholischen Grundstimmung, die den Roman durchzieht, habe ich mich auch immer wieder gut unterhalten gefühlt. Die Figurenbeschreibungen sind sehr fein und detailliert, die Sprache wirkt dabei beinahe ruhig und unaufgeregt, doch die Dialoge haben es in sich. Begeistert haben mich daneben vor allem auch die interessanten Frauenfiguren, die von Stephan Thome um die Hauptfigur Hartmut Hainbach herum orchestriert werden.

Der Roman schließt zwar mit einem offenen Ende und doch habe ich das Buch mit dem Gefühl beendet, dass Stephan Thome viele Fragen anhand seiner Geschichte beantwortet hat, die er erzählt. Für mich ist “Fliehkräfte” ein Anwärter auf den Gewinn des Deutschen Buchpreis und ein Roman, der zurecht auf der diesjährigen Shortlist steht.

25 Comments

  • Reply
    Petra Gust-Kazakos
    October 6, 2012 at 4:30 pm

    Ah, das klingt sehr gut, liebe Mara. Ich mag es auch gern, wenn unterschiedliche sprachliche Elemente (gekonnt) eingesetzt werden. Insgesamt offenbar sehr lesenswert – gleich mal merken : )

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 7, 2012 at 10:04 am

      Liebe Petra,
      auch hier noch einmal: herzlich willkommen zurück aus deinem Urlaub. Ich freue mich dich wieder kommentierend auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. 🙂 Ich habe “Fliehkräfte” als sehr lesenswert empfunden, der Roman wird vor allem von sehr starken Dialogen getragen. Interessant finde ich bei diesem Roman die unterschiedlichen Bewertungen, erst letzt Woche habe ich – ich glaube es war in Die Zeit – eine schlechte Besprechung gelesen.
      Viele Grüße
      Mara

      • Reply
        Petra Gust-Kazakos
        October 7, 2012 at 10:21 am

        Danke, liebe Mara : )
        Die letzten beiden Ausgaben der ZEIT habe ich leider nicht lesen können, die eine fiel vermutlich dem Altpapier zum Opfer (wir waren ja im Urlaub), die andere haben sich vermutlich die Nachbarn gegriffen, seufz. Aber egal, je nachdem, wer den Verriss geschrieben hat, kann das ja auch ein “Gütesiegel” für das Buch sein ; )

  • Reply
    Conor
    October 6, 2012 at 7:53 pm

    Liebe Mara!
    Auf deine Meinung habe ich sehnsüchtig gewartet, nachdem ich sah, dass du das Buch liest. Wie schön, dass der Roman dir so gut gefallen hat.
    Ich habe es vor kurzem beendet und kann mich deiner Meinung anschließen.:).
    Jetzt bin ich gespannt, ob er den Deutschen Buchpreis gewinnen wird oder nicht – die Chancen stehen sicher nicht schlecht. Aber mal abwarten!
    Hast du “Grenzgang” von Thome schon gelesen?

    Liebe Grüße
    Conor

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 7, 2012 at 10:07 am

      Liebe Conor,

      ich freue mich sehr, dass dir der Roman ähnlich gut gefallen hat wie mir.
      Auch ich bin gespannt, ob er nun vielleicht den Buchpreis gewinnen wird, auch wenn ich nicht so ganz daran glaube. Meine Tipps und Favoriten beim diesjährigen Buchpreis sind leider bereits alle von der Longlist geflogen, da versuche ich jetzt, Stephan Thome nicht zu doll die Daumen zu drücken, vielleicht klappt es dann doch mit dem Gewinn.
      “Grenzgang” kenne ich noch nicht, hast du es schon gelesen?

      Viele Grüße
      Mara

      • Reply
        Conor
        October 7, 2012 at 2:56 pm

        Liebe Mara!
        “Grenzgang” habe ich Anfang 2010 gelesen und habe es in guter Erinnerung.
        Und egal, wer nun den Deutschen Buchpreis gewinnen wird: Kein Buch wird durch einen Preis besser oder schlechter.
        Morgen werden wir es wissen…:)

        LIebe Grüße
        Conor

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          October 8, 2012 at 7:06 pm

          Liebe Conor,
          dann werde ich mir “Grenzgang” wohl bald besorgen müssen und auch lesen.
          Schade übrigens, dass Stephan Thome den Preis nicht gewinnen konnte. Natürlich wird ein Buch durch einen Preis nicht besser oder schlechter, aber ich finde es schon erstaunlich, wie viel negative Kritik es zu dem Roman von Thome gab …

          Viele Grüße
          Mara

  • Reply
    literaturen
    October 7, 2012 at 8:10 am

    Die küchenphilosophischen Sprüche sind ja großartig! Das ist schon die zweite Rezension, die ich von Fliehkräfte lese und es klingt wirklich gut. Auch die andere Rezenson ging besonders auf die Dialoge ein und ich bin ja ehrlich ein großer Liebhaber von gut geschriebenen Dialogen. Schauen wir mal, ob er den Buchpreis abräumt. (;

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 7, 2012 at 10:09 am

      Liebe Sophie,
      ich habe bisher ganz unterschiedliche Besprechungen von “Fliehkräfte” gelesen. Begeisterte Stimmen, aber vor allem auch im Feuilleton eher zurückhaltende bis negative Wertungen. Mir hat es gefallen und ich wünsche dem Roman, dass er den Buchpreis gewinnt (sage dass aber lieber nicht zu laut sagen ;-)). Der Roman lebt sicherlich ein bisschen von den guten Dialogen, wenn du ein Liebhaber von guten Dialogen bist, solltest du den Roman unbedingt lesen.

      Freut mich übrigens, dass dir die küchenphilosophischen Sprüche auch gefallen haben. Ich fand sie einfach nur toll! 🙂
      Viele Grüße
      Mara

  • Reply
    atalante
    October 7, 2012 at 10:23 am

    Ich finde es auch immer wieder interessant verschiedene Eindrücke zu einem Buch zu lesen, Deine, liebe Mara, gehören auf jeden Fall dazu. Ich stimme Dir auch zu, daß Thome gute Dialoge gelungen sind.
    Sonst geht es mir ähnlich wie Dir, meine Favoriten auf den Preis waren nach der ersten Etappe nicht mehr dabei. Es wären Angelika Meier und Milena Michiko Flasar gewesen. Ob Thome gewinnt, publikumstauglich mag dieser Roman wohl eher sein als Indigo, das wissen die Götter.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 8, 2012 at 7:27 pm

      Liebe atalante,
      nun wissen wir, dass Thome nicht gewonnen hat. Schade. Für die einzige Frau auf der Liste freue ich mich dennoch, auch wenn ich den Buchpreis dieses Jahr doch mit einem gewissen Beigeschmack verfolgt habe … um die anderen Frauen (Flasar, Meier, Dea Loher und auch Sibylle Berg oder auch Juli Zeh) tut es mir leid.
      Indigo interessiert mich übrigens schon, aber irgendwie schüchtert es mich auch ein, da ich den Eindruck habe, dass es sich doch um eine recht anspruchsvolle Lektüre handelt!
      Viele Grüße
      Mara

      • Reply
        atalante
        October 10, 2012 at 5:56 pm

        Ich kann Dein Unwohlsein gut verstehen, Mara.
        Den Buchpreis verfolge ich schon seit Anfang an, zu Beginn mit großem Interesse, was aber immer stärker abnahm. Wahrscheinlich, weil ich die Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen konnte, da sie hinter für mich unüberschaubaren Kulissen erfolgten.
        Trotzdem gefällt mir die diesjährige Wahl, auch wenn ich das Buch noch zu lesen habe. Es wurde ein kleiner Verlag bedacht, das ist doch auch schön.

        Beachtenswert, finde ich, sind in diesem Jahr sicherlich alle Autoren der Longlist.

  • Reply
    caterina
    October 7, 2012 at 1:47 pm

    Ich habe gerade auf meinem Blog darauf hingewiesen, dass die Meinungen ja sehr auseinandergehen bei diesem Roman, und sehe nun, dass dir das auch schon aufgefallen ist. Über die teils sehr bösartigen Verrisse bin ich schon überrascht, wo doch das Urteil zu Grenzgang einstimmig positiv ausfiel. Vielleicht liegt es daran, dass Debütromane in der Regel nicht verrissen werden; vielleicht liegt es an irgendwelchen Verwicklungen und Verwirrungen hinter den Kulissen des Deutschen Buchpreises. Wer weiß. Grenzgang fand ich persönlich auch besser, dennoch hatte ich großes Vergnügen bei der Lektüre von Fliehkräfte. Du schreibst, der Roman hat dich nicht nur überzeugen, sondern auch begeistern können. Mir fiel da der Satz von irgendeinem Kritiker ein, der meinte, mit Hartmut Hainbach langweile man sich “auf hohem Niveau” 🙂 Schön, dass du dich ganz und gar nicht gelangweilt hast, sondern sogar noch weitere vierhundert Seiten mit Hartmut und Maria verbringen würdest 😉

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 8, 2012 at 7:21 pm

      Liebe Caterina,
      die bösartigen Verrisse haben mich in der Tat auch sehr erstaunt und ich konnte sie in dieser Heftigkeit auch nicht nachvollziehen (erst heute gab es wieder einige Spitzen in der Welt). Vielleicht empfinde ich dies auch nur so, weil ich den Roman sehr gerne gelesen habe. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du mit deiner Vermutung richtig liegst, dass hinter diesen Verrissen andere Gründe stecken könnte: seien es nun “politische”, mit dem Buchpreis verbundene oder sonstige Küngelei …
      “Grenzgang” kenne ich noch nicht, aber wenn du schreibst, dass du es sogar besser als “Fliehkräfte” gefunden hast, dann werde ich es auf jeden Fall bald lesen! 🙂
      Gelangweilt habe ich übrigens wirklich ganz und gar nicht, was vielleicht sicherlich auch daran liegt, dass ich den Unibetrieb aus eigener Anschau und aus familiären Gründen sehr gut kenne und mich und andere Personen in den Beschreibungen von Thome wiedererkannt habe.

      Viele Grüße
      Mara

  • Reply
    atalante
    October 7, 2012 at 6:08 pm

    Wer hat denn diese Rezension verfasst, Caterina. In welchem Alter befindet sich der Rezensent. Vielleicht ist das die Lösung für die Diskrepanz?

    • Reply
      atalante
      October 7, 2012 at 6:34 pm

      Gefunden!

    • Reply
      caterina
      October 7, 2012 at 7:03 pm

      Wenn ich mich nicht irre, war’s Andreas Isenschmid, also jemand, der vom Alter und auch von der Bildung her nicht weit entfernt ist von Hainbach.

  • Reply
    atalante
    October 7, 2012 at 7:48 pm

    Also ich habe eine Rezension von Alexander Cammann in der Zeit gelesen.

    • Reply
      caterina
      October 7, 2012 at 8:44 pm

      Der Satz, man langweile sich auf hohem Niveau mit Hainbach, stammt aus dem Interview mit Isenschmid. Aber du hast Recht, die Rezension von Cammann war die kritischste. Auch in der Welt und im Tagesspiegel wurde der Roman verrissen.

      • Reply
        buzzaldrinsblog
        October 8, 2012 at 7:02 pm

        Und wie wir jetzt wissen hat der Roman den Buchpreis nicht gewonnen. Heute habe ich in einem weiteren Artikel in der Welt (habe ihn auf meinem Blog verlinkt) noch einmal einen ganz schönen Verriss zu Stephan Thome gelesen. Schon erstaunlich und das sage ich nicht nur, weil ich den Roman gerne gelesen habe.

  • Reply
    atalante
    October 10, 2012 at 5:58 pm

    Danke, Caterina, für den Isenschmid-Link.

  • Reply
    hören/sehen/lesen 2012 – meine top 9 « luks blog
    December 9, 2012 at 12:58 pm

    […] Welche Chance hat man, ein Buch nicht zu kaufen, wenn der Buchhändler des Vertrauens in der Stamm- und Lieblingsbuchhandlung aus dem Stand ein mehrminütiges Loblieb anstimmt? Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieser Empfehlung gefolgt bin und mich mit dem Philosophieprofessor Hartmut Hainbach jenen Fliehkräften aussetzte, die einen durch das Leben kreiseln lassen. Stephan Thome führt in diesem Roman eindrücklich vor, dass das eigentliche Ereignnis in einem Buch die Sprache ist, dass also gar nicht so viel “passieren” muss, um die Lesenden zu bannen. Mit der Einschätzung, dass Fliehkräfte zurecht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand und im Prinzip einer der Favoriten war, stand und steht man in diesem Jahr jedenfalls nicht allein. […]

  • Reply
    Beatrix Alfs
    February 15, 2013 at 10:31 am

    Richtig, das Ende ist zwar offen, aber doch ist das Ende nicht völlig ungewiss. Ich hätte allerdings gerne noch weiter gelesen, weil es der Autor verstanden hat, mich als Leser mit auf die Reise zu nehmen.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      February 15, 2013 at 4:54 pm

      Liebe Beatrix,
      in der Tat ist das Ende nicht ungewiss, aber dennoch offen und mit Spielraum für unterschiedliche Interpretationen. Mir ging es übrigens so wie dir, ich hätte auch gerne noch weitergelesen, da die beschriebene Reise sehr genossen habe. Schön, dass dir das Buch auch gefallen hat. 🙂

  • Reply
    Gegenspiel - Stephan Thome - Buzzaldrins Bücher
    March 27, 2015 at 7:10 am

    […] zwei Jahren veröffentlichte Stephan Thome den Roman Fliehkräfte. Damals erzählte er die Geschichte des Professors Hartmut Hainbach, der seit zwanzig Jahren […]

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