Nie mehr Nacht – Mirko Bonné

g-Bonne-Mirco-Nie-mehr-NachtMirko Bonné wurde 1965 in Tegernsee geboren und lebt heutzutage in Hamburg. In der Öffentlichkeit bekannt wurde er nicht nur durch seine schriftstellerischen Veröffentlichungen, sondern auch durch sein Werk als Übersetzer. Bisher hat er unter anderem Texte von Sherwood Anderson, E. E. Cummings und Emily Dickinson übertragen, der Autor und Übersetzer schreibt auch selbst Gedichte, Für seine Veröffentlichungen wurde Mirko Bonné bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem aktuellen Roman “Nie mehr Nacht”, der bei Schöffling & Co. erschienen ist, steht er auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis.

In “Nie mehr Nacht” erzählt Mirko Bonné die Geschichte von Markus Lee und seinem fünfzehnjährigen Neffen Jesse. Beide werden verbunden durch den Verlust eines geliebten Menschen: Ira. Sie hat sich das Leben genommen. In ihrem Auto, in der Garage vor ihrem Haus. Ira war die Schwester von Markus und die Mutter von Jesse. Was Onkel und Neffe nun zusammenhält sind die Erinnerungen an eine geliebte Bezugsperson und ein Verlust, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. In den Herbstferien reisen beide gemeinsam in die Normandie: Markus soll im Auftrag eines Kunstmagazins Brücken zeichnen, die bei der Landung der Alliierten im Sommer 1944 eine entscheidende Rolle gespielt haben. Jesse kommt mit, da die Familie seines besten Freundes in der Nähe ein verlassenes Strandhotel hütet. Die Reise ist geprägt von dem, was geschehen ist, Iras Selbstmord liegt einem Schatten gleich über Markus und Jesse, deren gemeinsame Zeit vor allem durch eine tiefgreifende Sprachlosigkeit geprägt ist. Wie soll man auch über einen so schweren Verlust sprechen? Wie kann man sich in seiner Trauer verständlich machen und mitteilen?

“Ich glaubte keinen Augenblick lang, je über Iras Tod hinwegkommen zu können, und wollte es auch gar nicht.”

Im verlassenen Strandhotel L’Angleterre, in dem auch ein Zimmer für Markus frei steht, entsteht eine ganz besondere Atmosphäre – es ist vor allem Melancholie und Traurigkeit, entfacht von den leerstehenden Räumen und der verwunschenen Stimmung, die sich wie eine dicke Schicht um Markus legt. Ein Aufenthalt, der eigentlich eine Woche dauern soll, wird für Markus Lee zum Wendepunkt und zu einem Start in ein neues Leben. Aus den Herbstferien wird ein monatelanger Ausstieg aus dem alten Leben. Dieser Ausstieg und die gleichzeitige Abgrenzung von allem, was vorher war, ist vor allem auch eine Suche nach sich selbst und eine Suche nach Antworten. Antworten auf Fragen, die Markus Lee nach dem Tod seiner Schwester, nicht mehr loslassen: wie kann man das jahrelange Leben mit einem tiefgreifenden Geheimnis unbeschadet überstehen und wie kann man sich, wenn man alleine zurück bleibt, von diesem Geheimnis lösen, um weiterleben zu können?

Mirko Bonné umkreist in seinem Roman “Nie mehr Nacht” mehrere Themen: da ist zum einen Ira, die plötzlich aus dem Leben scheidet. Ira war immer anders. Während Markus gesellig ist und noch nie alleine gelebt hat, sucht Ira die Einsamkeit. Zehn Jahre lang reist die junge Frau durch die Welt, ohne eine Heimat finden zu können. Geprägt wurde ihr Alltag von Angst; ihr Haus bezeichnet sie als “Versteinerungszustand”. Ihre ewige Angst vor der dunklen Nacht hat Ira ausgelöscht, in dem sie in eben jene gegangen ist. Für immer. Geahnt, dass seine Schwester ihr eigenes Leben beenden könnte, hat Markus dennoch nicht. Wie schuldig kann man an dem Selbstmord eines anderen Menschen sein? Wie schuldig kann man daran sein, den Augenblick nicht erkannt zu haben?

“Wie den Augenblick, da das Blatt sich wendete, wie den Moment erkennen? War man denn in der Lage, einen Augenblick zu erkennen? Das hieße doch, sich auf den Zeitpunkt gefasst zu machen, da nichts mehr blieb, wie es eben noch war.”

Aber auch die Vergangenheit wird thematisiert: die Brücken in der Normandie stehen teilweise noch heute für das, was im Juni 1944 passiert ist, als die alliierten Streitkräfte in der Normandie gelandet sind. An den Brücken entzündeten sich die damaligen Begegnungen zwischen den Deutschen, den Kanadiern, den Briten und den Franzosen.

“Ich weiß nicht genau, wie viele es waren, aber es müssen Zigtausende gewesen sein, die ihr Leben gelassen haben, um eine dieser uralten Stahlkonstruktionen entweder halten, sprengen oder erstürmen zu können […].”

Markus Lee reist in die Normandie, um diese Brücken zu zeichnen, um etwas von ihrer Präsenz einzufangen, in dem Versuch abzubilden, was damals für ein Kampf an den Brücken getobt hat – heutzutage verbinden sie als ruhende Stahlkolosse zwei Ufer miteinander, damals ging es für die Soldaten um den Kampf um Leben und Tod. Doch als Markus die Brücken besichtigt, gelingt es ihm nicht, seine Eindrücke auch auf Papier zu bringen.

“Eine Zeichnung entstand, während ich das Gesehene in Bewegung übertrug. Was mich bewegte, ließ meine Hand den Stift übers Papier führen. Oder nichts entstand. Dann lag die Hand nur da, so regungslos auf dem Zeichenblock, wie ich im Innern fühllos blieb.”

Die Reise in die Normandie scheint für Markus,  dem Erzähler des Romans, auch eine Art Reise zu sich selbst zu sein, denn plötzlich ist er mit sich konfrontiert und mit seinem Leben. Mit seiner Einsamkeit, mit seiner Trägheit und mangelnden Zielstrebigkeit, mit dem Verlust seiner geliebte Schwester. In der Normandie kehrt Ira zurück, in Gestalt eines Fotos, das Markus in einem Geschäft in der Innenstadt sieht und auf dem er glaubt, seine tote Schwester zu erkennen. Sein ganzes Denken kreist um die Frage, warum Ira ein Doppelleben in Frankreich hätte führen sollen – doch ist das wirklich Ira oder nur ein Hirngespinst und der Wunsch, nicht ohne sie weiterleben zu müssen. Es ist die falsche Ira, die Markus wieder zurückholt unter die Lebenden. Mirko Bonné zeichnet den Weg von Markus in aller Konsequenz zu Ende; er lässt ihn zum Aussteiger werden, der sich aus seinem alten Leben verabschiedet und mit dem Nötigsten und auf sich selbst zurückgeworfen in einem leerstehenden Hotel zurückbleibt.

“Jede Zeichnung erzählt eine komplizierte Geschichte, in dem sie extrem vereinfacht, dachte ich. Aber die Vereinfachung ist nur ein Durchgangsstadium. Sie muss viel weiter gehen, immer weiter. Nicht nur was und wie ich zeichne, auch ich selber muss immer einfacher werden. Zeichne auf immer weniger Blättern immer weniger Linien. Werde unscheinbarer, Strich für Strich. Ja genau: Zeichne dich ins Verschwinden hinein!”

Das Thema des Romans, das über allen anderen schwebt – unsichtbar und doch zum Greifen nah – wird immer wieder angedeutet, es gibt zahlreiche Hinweise und Anspielungen. Am Ende wird es noch einmal deutlich ausgesprochen. Diese Enthüllung gleicht einem fulminanten Paukenschlag, einem Paukenschlag, der für mein Empfinden nicht nötig gewesen wäre, da er den Roman auf die Enthüllung reduziert und ihm damit ein Stück weit seiner Ernsthaftigkeit beraubt.

Mirko Bonné hat mit “Nie mehr Nacht” einen wunderbar poetischen und tief melancholischen Roman geschrieben, der eine Vielzahl an Themenkomplexe umkreist,  die mich auch nach dem Ende des Romans lange nicht loslassen wollten. “Nie mehr Nacht” ist ein Roman über Einsamkeit, Trauer und Schuldgefühle und über den Wunsch, noch einmal neu anfangen zu dürfen.

37 Comments

  • Reply
    IngridW
    September 12, 2013 at 4:38 pm

    Mal wieder ein toller Tipp. Dabei haben meine Tage leider nur 24 Stunden, und die stehen auch nicht vollständig zum Lesen zur Verfügung… Wie schaffst Du das bloß – qualifizierte Rezensionen fast “am laufenden Band” und dann auch noch ein Umzug? Herzliche Grüße, Ingrid

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 12, 2013 at 5:08 pm

      Liebe Ingrid,

      im Moment fahre ich noch viel hin und her und im Zug lässt es sich prima lesen, aber auch Notizen und Gedanken sammeln. Überhaupt: das Schreiben von Besprechungen geht mir leicht von der Hand, zumindest dann, wenn ein Buch mich direkt ins Herz getroffen hat – so war das bei Mirko Bonné. Ich glaube übrigens, dieser sehr poetische Roman könnte dir gefallen und wenn man erst einmal anfängt ihn zu lesen, kann man auch nur noch schwer aufhören. 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    saetzeundschaetze1
    September 12, 2013 at 4:48 pm

    Ich wußte gar nicht, wen der alles übersetzt hat! Dann muss er ja mit Sprache umgehen können – Anderson & Dickinson. Nicht schlecht. Scheint doch ein guter Griff zu sein, auch Deine Besprechung macht das deutlich

  • Reply
    buchstabentraeume
    September 12, 2013 at 6:20 pm

    Oh wow, dieses Buch klingt so wundervoll, auch wenn das vielleicht nicht ganz zur Handlung passt. Ich MUSS das lesen. Vielen, vielen Dank, Mara, für diese tolle Buchvorstellung!

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 14, 2013 at 2:10 pm

      Oh toll, ich freue mich sehr darüber, dass ich dich so begeistern konnte! 😀 Ich wünsche dir ganz viel Freude an der Lektüre und bin schon jetzt auf deine Eindrücke und dein Urteil gespannt. 🙂

      • Reply
        buchstabentraeume
        September 14, 2013 at 6:54 pm

        Begeistern konntest du mich für das Buch mit deiner Rezi auf jeden Fall. Und ein wenig liegt mein Interesse für dieses Werk auch daran, dass ich momentan selbst damit beschäftigt bin, den Selbstmord eines Menschen zu verarbeiten, von dem ich leider erst jetzt so richtig gemerkt habe, wie wichtig er doch für mein Leben war. Eine schwierige Situation. Vielleicht hilft das Buch ein wenig beim Verarbeiten.

        Ich werde nach dem Lesen auf jeden Fall berichten, wie mir das Buch gefallen hat.

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          September 16, 2013 at 10:59 am

          Das tut mir unheimlich leid für dich, dass du im Moment auch aus persönlichen Gründen Interesse an diesem Buch hast, aber wer weiß – mir zumindest hilft Literatur häufig dabei, Dinge zu verarbeiten. Vielleicht ergeht es dir durch dieses Buch ja ähnlich. Ich wünsche dir auf jeden Fall schon jetzt eine gute Lektüre, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sie gleichermaßen traurig und schmerzhaft sein wird.

          Liebe Grüße
          Mara

          • buchstabentraeume
            September 16, 2013 at 5:44 pm

            Danke für deine lieben Wünsche, Mara. Ich denke, ich bin mittlerweile so weit, über dieses Thema zu lesen. Die erste Zeit war sehr heftig und es vergeht auch kein Tag, an dem ich nicht an dieses schlimme Ereignis denke. Aber ich fange langsam an, zu verarbeiten. Und denke daher, dass das Buch durchaus hilfreich sein könnte.

            Liebe Grüße,

            Martina

  • Reply
    Wortgalerie
    September 12, 2013 at 6:31 pm

    Ich war schon von der Leseprobe im Buch zur Longlist angetan, aber das klingt ja noch viel schöner 🙂

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 14, 2013 at 2:06 pm

      Ich freue mich, dass ich dich weiterhin vom Roman überzeugen konnte und wäre auf deine Eindrücke gespannt, wenn du ihn lesen solltest! 😀

  • Reply
    caterina
    September 12, 2013 at 6:36 pm

    Liebe Mara,
    da bist du mir zuvorgekommen! 🙂 Aber darüber freue ich mich, da ich nun ein klareres Bild von dem habe, was auf mich zukommt. Ich hatte nur eine vage Idee von dem Buch und die Ahnung, dass mir es mir gefallen könnte. Das glaube ich nun mehr denn je und ich freue mich sehr auf die sehr baldige Lektüre.

    Herzlich,
    caterina

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 14, 2013 at 2:06 pm

      Liebe Caterina,

      ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, dass ich dir zuvorgekommen bin … 🙂 Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt auf deine Eindrücke zu der Lektüre, das Urteil im Feuilleton habe ich bisher nämlich als gespalten wahrgenommen, mich hat der Roman aber enorm beeindruckt.

      Liebe Grüße
      Mara

      • Reply
        caterina
        September 14, 2013 at 2:39 pm

        Nein, nein, keine Sorge, alles ist gut! Bin ja selbst schuld, wenn ich so langsam lese ;).

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          September 16, 2013 at 11:12 am

          Wenn ich den Jirgl hätte lesen müssen, wäre ich wahrscheinlich auch noch lange nicht durch meine Bücher hindurch! 😉 Dafür hast du ja ein echt gutes Händchen bei deiner Bücherauswahl gehabt: drei deiner Titel stehen auch auf der Liste, Respekt! 😉

  • Reply
    schifferw
    September 13, 2013 at 8:24 am

    Reblogged this on Wortspiele: Ein literarischer Blog and commented:
    Ich wünsche Mirko Bonné und seinem Roman “Nie mehr Nacht” viele Leserinnen und Leser. Diese schöne Rezension in Buzzaldrins Blog möge sie gewinnen…

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 14, 2013 at 2:00 pm

      Danke für die schöne Werbung, lieber Wolfgang – ich freue mich sehr und hoffe, sie wird weitere Leser auf diesen tollen Roman aufmerksam machen. 🙂

  • Reply
    ODudek
    September 13, 2013 at 11:55 am

    Das mit der Lesergewinnung hat schon geklappt. Auch wegen Maras Rezension hab ich mir den Bonné zugelegt. Bin sehr gespannt!

  • Reply
    skyaboveoldblueplace
    September 14, 2013 at 12:24 am

    Liebe Mara,
    es ist immer dasselbe, mit Deinem Tempo komm ich einfach nicht mit… aber ich erfreue mich wie immer sehr an Deiner Rezension über Mirko Bonné. Den kenn ich nun noch gar nicht, aber das Buch klingt in Deiner Besprechung ausgesprochen lesenswert. Kommt also auf die Liste, damit ich es wenigstens nicht vergesse…
    Liebe Grüsse, Kai

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 14, 2013 at 1:59 pm

      Lieber Kai,

      im Moment ist mein Tempo leider auch etwas gedrosselt wieder – an dem neuen Roman von James Salter lese ich bereit seit einer Woche, obwohl er mir wirklich gut gefällt. Wenn ich nicht ein großes Archiv hätte, wäre ich auch schon längst verstummt. 😉 Bonné ist ein großartiger Roman gelungen, der bei mir gleich Lust auf Urlaub in der Normandie gemacht hat – ich war schon so lange nicht mehr im Urlaub … 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

      • Reply
        skyaboveoldblueplace
        September 14, 2013 at 5:31 pm

        Liebe Mara,
        so ein Archiv ist was feines, aber man muss es sich auch erst fleissig schaffen…
        Mit der Normandie verbinde ich spontan zwar erstmal eher die Schlachtfelder des 2. Weltkrieg und die Landung der Alliierten, aber Dein Satz mit dem Lust auf Urlaub machen lässt den Roman für mich noch interessanter werden.
        Auf die James Salter-Besprechung bin ich schon gespannt. Wollte immer schon mal was von dem lesen, habe es aber bis jetzt noch nicht hingekriegt.
        Aber gemach, ich kann warten, vielleicht machst Du ja nach Deinem Umzug erstmal ein bisschen Urlaub in der Normandie? Ich wünsch es Dir jedenfalls!
        Liebe Grüsse, Kai

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          September 16, 2013 at 11:01 am

          Lieber Kai,

          ein Urlaub wäre auf jeden Fall schön, wir waren noch nie mit unserem Bandit in Urlaub – vielleicht wird es endlich einmal etwas und Bandit hätte an menschenleeren und windigen Stränden sicherlich seine Freude. 🙂

          Ich sende dir liebe Grüße
          Mara

  • Reply
    dasgrauesofa
    September 14, 2013 at 3:15 pm

    Liebe Mara,
    ich freue mich auch schon auf Bonnés Roman, dessen Anfang im Leseprobenbüchlein des Buchpreises mich vor allm wgen der Sprache sehr neugierig gemacht hat. Und schon auf den ersten Seiten wird das Thema “Einsamkeit” sehr eindrucksvoll und facettenreich erzählt. Nun bin ich mal gespannt, wie mir die Geschichte gefällt, die ja auch, Deiner Beschreibung folgend, recht traurig und “grau” zu sein scheint – und eben sehr einsam.
    Viele Grüße, Claudia

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 16, 2013 at 11:10 am

      Liebe Claudia,

      “Nie mehr Nacht” ist in der Tat ein melancholischer Roman, den ich aber nichtsdestotrotz gerne gelesen habe. Die Atmosphäre ist drückend und traurig, ergänzt wird das sicherlich auch durch die landschaftlichen Beschreibungen, aber ich habe mich an der Seite Bonnés sehr gerne in diese Stimmung hinein begeben.

      Liebe Grüße und viel Vergnügen bei der Lektüre. 🙂
      Mara

  • Reply
    Conor
    September 17, 2013 at 7:18 am

    Liebe Mara,
    mir hat der Roman von Bonné auch gut gefallen und ich freue mich, dass er es auf die shortlist geschafft hat. Schon Bonnés Roman “Wie wir verschwinden” empfand ich als sehr lesenswert.
    Schön, dass er dir ebenfalls zusagte und danke für deine schöne Rezension.
    LG
    Conor

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 17, 2013 at 5:22 pm

      Liebe Conor,

      “Wie wir verschwinden” kenne ich übrigens noch nicht, ich freue mich aber, dass du ihn als lesenswert klassifizierst. “Nie mehr Nacht” war meine erste Lektüre von Mirko Bonné, die mir aber so gut gefallen hat, dass ich gerne noch weiteres von ihm lesen möchte – “Wie wir verschwinden” habe ich mir deshalb gleich einmal notiert, danke für den Hinweis.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    Herr Palomar
    September 22, 2013 at 9:36 am

    Hallo Mara,
    zu Deinem Satz: “Diese Enthüllung gleicht einem fulminanten Paukenschlag, einem Paukenschlag, der für mein Empfinden nicht nötig gewesen wäre, da er den Roman auf die Enthüllung reduziert und ihm damit ein Stück weit seiner Ernsthaftigkeit beraubt.”

    Dem kann ich nur zustimmen! Dennoch schätze ich Roman sehr, gerade auch sprachlich.. Ich hätte nichts dagegen, wenn Mirko Bonné mit diesem Roman den Deutschen Buchpreis gewinnt.
    Wie schätzt Du seine Chancen ein?

    Gruß
    Herr Palomar

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 23, 2013 at 1:31 pm

      Lieber Herr Palomar,

      schön, mal wieder von dir zu lesen. 😀 Ich finde es interessant, dass du meine Einschätzungen zum Ende teilst, mir haben die im Buch verstreuten Anmerkungen gereicht, die große Enthüllung am Ende wäre nicht mehr notwendig gewesen und doch ist der Roman auch für ein ganz großer Roman gewesen – vor allem auch aufgrund seiner Poesie und Sprache.

      Nach dem ich mit meinen Tipps für die Shortlist bereits total daneben lag, mag ich eigentlich gar nicht mehr schätzen und vermuten, ich würde Mirko Bonné den Preis aber unheimlich gönnen, falls er ihn gewinnen sollte.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    tobiaslindemann
    September 22, 2013 at 12:32 pm

    Liebe Mara,
    vielen Dank für Deine Rezension, die meine Leseeindrücke gut wiederspiegelt, allerdings war für mich die Auflösung gegen Ende, die Dir nicht so gefallen hat, in Ordnung. Ich finde, dass die Lektüre unabhängig davon sehr lohnenswert ist. Für mich ist “Nie mehr Nacht” einer der besten deutschen Romane 2013 und vollkommen zurecht auf der Shortlist für den Buchpreis gelandet. Ich hab den Autor für meinen Blog beim Poetenfest Erlangen interviewt und war danach so im “Bonné-Fieber”, dass ich gleich seinen vorherigen Roman “Wie wir verschwinden” gelesen habe. Leider nicht annähernd so gut, ziemlich konventionell, manchmal fast kitschig. Ich glaube, der Autor hat einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Bin schon gespannt, wie es literarisch mit ihm weitergeht.
    Herzliche Grüße
    Tobias

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      September 23, 2013 at 1:19 pm

      Lieber Tobias,

      ich danke dir für deinen interessanten Kommentar und finde es spannend, dass sich deine Eindrücke zur Auflösung am Ende nicht unbedingt mit meinen decken. So empfindet eben jeder eine Lektüre anders und dass ist ja auch das spannende bei anschließenden Diskussionen über Bücher. Dein Interview mit Bonné habe ich mir angehört und war sehr begeistert; er scheint ein wirklich interessanter Autor zu sein und ich freue mich schon darauf, mehr von ihm zu lesen … “Wie wir verschwinden” möchte ich, trotz deiner Kritik, auf jeden Fall noch lesen.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    Golfen, Zorn und tot rumliegen | Wildgans's Weblog
    November 3, 2013 at 7:20 pm

    […] Später im Nachttischbuch weitergelesen. Es war nicht leicht, hierbei in den Lesefluß zu kommen, aber nach einigen Seiten packte es mich- und neugierig nehme ich Teil an einer durch die Umstände hochinteressant gewordenen Reise in die Normandie. Man schaue irgendwo anders nach dem Inhalt. Beispielsweise hier: http://buzzaldrins.wordpress.com/2013/09/12/nie-mehr-nacht-mirko-bonne/ […]

  • Reply
    Ein Jahr in Büchern … | buzzaldrins Bücher
    December 29, 2013 at 1:04 pm

    […] “Wie den Augenblick, da das Blatt sich wendete, wie den Moment erkennen? War man denn in der Lage, einen Augenblick zu erkennen? Das hieße doch, sich auf den Zeitpunkt gefasst zu machen, da nichts mehr blieb, wie es eben noch war.” (aus: Mirko Bonné – Nie mehr Nacht) […]

  • Reply
    Neu in unseren Bücherregalen. Eine kleine Auswahl [2] | Gemeindebücherei Marienheide
    January 31, 2014 at 3:07 pm

    […] lesenswerte Rezension des Romans findet sich im Blog Buzzaldrins Bücher von Mara […]

  • Reply
    macg82
    June 27, 2014 at 7:46 pm

    Hallo Mara,

    auch wenn deine Besprechung schon ein paar Monate zurück liegt, schreibe ich dir kurz meine Zustimmung zu deiner Besprechung. Ich habe das Buch vor einigen Wochen beendet und begeistert zurück gelegt. Es ist bis jetzt das Buch mit den meisten PostIts (seit ich diese Methode für mich entdeckt habe ;-)) so ansprechend war die Sprache von Bonné. Und trotz aller Melancholie ist es irgendwie auch ein relativ heiteres Stück geworden mit einem Stück Hoffnung.
    Ich habe zwar “Das Ungeheuer” nicht gelesen, aber ich kann mir vorstellen, das beim Gewinn des Buchpreises die Konzeption des Romans auch eine Rolle spielte. Doch auch so hätte ich Bonnés Roman wenig Chancen eingeräumt.

    Liebe Grüße,
    Marc

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      June 29, 2014 at 1:48 pm

      Lieber Marc,

      wie schön, dass du nicht nur die Postit-Methode entdeckt hast, sondern auch diesen Roman ebenso gerne gelesen hast, wie ich. Ich habe das Ungeheuer auch noch nicht gelesen, obwohl es schon so lange in meinem Regal steht … mein persönlicher Favorit auf den Gewinn war “Nie mehr Nacht”, denn es hat mich einfach am meisten begeistert und angesprochen. Natürlich auch von der Geschichte, vor allen Dingen aber von der Sprache und dem leisen Hauch der Melancholie. Ich hoffe bereits jetzt darauf, dass möglichst bald ein neues Buch von diesem spannenden Autor erscheinen wird.

      Liebe Grüße
      Mar

  • Reply
    Gute Büchern lauern einfach überall… | Bibliomaniac's Diary
    October 3, 2014 at 3:31 pm

    […] weil ich im Hinterkopf hatte, dass Mara auf ihrem Blog buzzaldrins.de doch sehr angetan von “Nie mehr Nacht” war, musste ich einfach […]

  • Reply
    [Rezension]: Mirko Bonné – Nie mehr Nacht | Lesen macht glücklich
    August 4, 2015 at 8:30 pm

    […] bei Schöne Seiten von Caterina – bei buzzaldrins von […]

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