Die edition fünf im Gespräch!

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Die edition fünf ist ein ganz besonderer Buchverlag: seit dem Jahr 2010 veröffentlicht der Verlag jedes Jahr fünf Bücher, dabei handelt es sich ausschließlich um Bücher, die von Frauen geschrieben wurden. Ein besonderes Augenmerk legt der Verlag dabei auf vergessene Bücher, auf zu wenig beachtete literarische Schätze und auf Bücher, die unbedingt zurück in die Regale der Buchläden gehören. Ich habe aus dem Verlagsprogramm bereits Alice Pungs Roman “Ungeschliffener Diamant” entdeckt, sowie “Café Saratoga” von Marlin Schwerdtfeger. Die edition fünf ist ein Verlag, der Herzensbücher veröffentlicht und damit auch ein Verlag, der mir am Herzen liegt – ich freue mich deshalb, dass ich mit Karen Nölle, der Herausgeberin, ein Gespräch führen konnte.

Edition fünf

Die edition fünf ist ein Verlag, der von zwei Gründerinnen getragen wird. Wie kam es zu eurer Zusammenarbeit?

Die Idee zu dem Verlag kam von Silke Weniger, die als Literaturagentin in Gräfelfing bei München tätig ist. Wir kennen uns schon lange, nicht nur, aber auch von den Bücherfrauen und von meinen Text-Seminaren auf Sylt, aus denen die Sommerakademie der Bücherfrauen hervorgegangen ist. Wir führten seit Jahren ein Gespräch über Literatur von Frauen, ihre Bedeutung für uns, die Geschichte weiblichen Schreibens, unsere Freude daran, „durch unsere Mütter zu denken“, wie Virginia Woolf das einmal genannt hat. Wir hatten eine ganze Reihe gemeinsamer Lieblingstitel, von denen viele hierzulande vergriffen waren, irgendwo ohne die gebührende Aufmerksamkeit dahindümpelten oder gar nicht erst in Deutschland erschienen waren. Und eines Tages Anfang 2009 lud Silke Weniger mich ein, doch mit ihr zu überlegen, ob nicht aus unserem Gefühl „Da fehlt doch was“ ein Verlagsprogramm zu stricken sei.  Wir gingen auf die Suche, wurden fündig, konnten uns vor Ideen, was wir alles bringen könnten, kaum retten, und wagten die Realisierung.

Wir „machen“ den Verlag zu fünft: Silke Weniger als die Verlegerin, ich als Programmverantwortliche, Sophia Jungmann als Lektorin und, ganz wichtig, Kathleen Bernsdorf als Gestalterin sowie Antje Flemming als Pressefrau.

Der Verlag hebt sich aus vielerlei Gründen von vielen anderen Verlagen ab. Einer ist sicherlich die Zahl fünf – warum habt ihr euch dazu entschieden, jedes Jahr nur fünf Bücher zu veröffentlichen?

Uns schwebte von vornherein ein Verlag vor, der sich von der Hektik des Marktes, wie sie im Augenblick herrscht, möglichst freihält.  Wir wollen „slow books“ machen, die langsam und sorgfältig entstehen und die nicht nach 90 Tagen wieder aus dem Handel verschwinden. Fünf wurden es, weil die Anzahl es uns schon ermöglicht, die Vielfalt weiblichen Schreibens zu zelebrieren. Eine Handvoll Bücher im Jahr erschien uns rund und machbar.

Gibt es Kriterien für die Auswahl der fünf Bücher?

Ja – sie müssen von Autorinnen geschrieben sein, aus Deutschland und aller Welt. Und wir suchen sie danach aus, dass sie besondere Aspekte weiblichen Erzählens beleuchten. Jedes Jahresprogramm bekommt nämlich ein Motto, das eine mögliche Lesart herausstellt, und wir arbeiten dann darauf hin, dass die Bücher auf interessante Weise miteinander verwandt und doch ganz unterschiedlich sind.

Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Wir bringen immer ein junges Buch – ein Debüt, das Buch einer jungen Autorin oder ein Buch über junge Heldinnen. Dabei kann das Debüt auch mal hundert Jahre alt sein. Dann machen wir immer ein Buch mit kurzen Texten, weil so viele Frauen die kurze Form wählen – sie ist ökonomisch, kann sehr innovativ sein und erlaubt viele Freiheiten, da gibt es wahnsinnig interessante Sachen. Wir graben immer einen Schmöker aus – ein Buch fürs Wochenende, für die Reise, die leichte Form für unsere manchmal auch sehr ernsten Themen; und zu guter Letzt jedes Jahr eine Klassikerin und eine Biografin, die über das Leben oder das Schreiben, oder beides zusammen, reflektiert. Alle Bücher können von heute oder von vorgestern sein.

In diesem Jahr heißt unser Motto „Alleingänge“. Nachdem wir letztes Jahr das Thema „Verstrickungen“ hatten, mit dem wir die Komplikationen der Liebe ausgekostet haben, konzentrieren wir uns diesmal auf eher einsame Entscheidungen …

An anderer Stelle wurdet ihr als „Archäologinnen, die nach Büchern graben“ bezeichnet. Wie kann ich mir eure Arbeit vorstellen? Wo grabt ihr nach Büchern, wo findet ihr Bücher?

Wir graben in unseren Bücherschränken, im Netz natürlich, aber viel auch in Gesprächen mit anderen Vielleserinnen und Viellesern. Es gibt so viele Bücher, die Gemüter bewegen, ohne dass sie es in den Mainstream schaffen. So bewegen wir uns viel in Nischen – suchen in der Exilliteratur, in der Protestliteratur vergangener Generationen, ein Name führt zum nächsten. Ich bin z. B. zwischendurch immer wieder dabei, frühere Nobelpreisträgerinnen zu lesen. Toll, was da zu finden ist – und wie schade, dass vieles gar nicht mehr zu haben ist.

Ich finde die Vorstellung, dass es wahrscheinlich unendliche viele lesenswerte Bücher gibt, die aus dem einen oder anderen Grund aber aus den Regalen der Buchhandlungen verschwinden, traurig. Warum glaubt ihr, laufen manche Bücher Gefahr, trotz ihrer Qualität vergessen zu werden?

Qualität ist nicht gleich Verkäuflichkeit. Viele sehr gute Bücher haben nicht das Glück, mit einem großen Preis oder kritischer Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Über die Hälfte der Neuerscheinungen – und seien sie noch so gut – verkaufen sich unter 4000 Mal. Mit ihnen lohnt sich das Geschäft nicht recht. Und so verschwinden sie bald aus den Geschäften und den Programmen und dem Gedächtnis. Es rücken ja laufend so viele neue Bücher nach.

Eine zweite Besonderheit eures Verlags ist die Tatsache, dass ihr nur Bücher von Autorinnen veröffentlicht. Was sind die Gründe für diese Entscheidung?

Ein kleiner Verlag braucht einen Fokus – etwas, das ihm wichtig ist und auf das er sich konzentriert. Ohne unsere Idee, unser besonderes Interesse an den Geschichten, die Frauen zu erzählen haben – in der Vergangenheit und jetzt, in anderen Ländern und hier bei uns  – hätten wir vermutlich keinen Verlag gegründet. Wir alle bei der edition fünf können uns dafür begeistern, welche Sicht Frauen auf die Geschicke der Welt haben, was für Geschichten sie entwerfen, was für Gefühle und Gedanken aus ihren Figuren sprechen. Es gefällt uns, ihre Geschichten in der Welt zu wissen. Sie regen uns an, auch die eigenen Lebens- und Denkentwürfe in den Blick zu nehmen. Wir lassen uns gern von weiblichen Fragenstellungen zum Denken anregen. Und wir genießen Bücher, die unser Erleben berühren, auch wenn die Autorinnen ganz anders denken als wir.

Ihr seid fünf Frauen und veröffentlicht Bücher von Frauen. Werdet ihr bei eurer Arbeit häufig mit Klischees konfrontiert oder in Schubladen gesteckt?

Ja, klar. Aber wir sind gar nicht so. Wir lesen durchaus auch männliche Autoren, nehmen den Mainstream wahr, genießen die Tatsache, dass die Welt voller Gegensätze ist. Mit unserem Verlag verfolgen wir lediglich – ach, was – verfolgen wir leidenschaftlich, worum es Frauen beim Schreiben geht. Und für uns ist das ein zentrales Interesse, dem wir uns gern mit viel Arbeit widmen. Manchmal hören wir auch, dass unsere Bücher mit ihrem roten Leinen und ihrer illustrierten Banderole zu „lieblich“ aussehen. Wir aber – und sehr viele unserer Leserinnen auch – finden sie schön und finden, dass die Texte ein besonders aufwändiges Gewand verdienen.

Glaubt ihr, dass das Schicksal, vergessen zu werden und zu verschwinden, ein Schicksal sein kann, dass vor allen Dingen auch Bücher von weiblichen Autorinnen betrifft?

Es ist einerseits schon länger für Frauen einfacher, Bücher zu schreiben als andere Künste zu betreiben. Dafür brauchen sie nur Stift und Papier, keine langwierige Ausbildung wie zu Kunst oder Musik. Deswegen gibt es schon lange schreibende Frauen. Aber guck dir mal an, wie viele Namen aus dem 19. Jahrhundert es in die Literaturgeschichte geschafft haben. Die anderen muss man mühselig wieder ausgraben. Im Englischen hießen Schriftstellerinnen lange „scribbling women“ – klingt nicht sehr genial, oder? Achtung für das von Frauen Geschaffene ist in unserer Gesellschaft nicht leicht zu bekommen. Vielleicht ist es inzwischen ein bisschen leichter geworden – aber noch sinkt regelmäßig die Achtung für einst hochangesehene Berufe, sobald  eine Vielzahl von Frauen sie ergreift (und das Gehalt gleich mit). Jedenfalls aber gibt es für Frauen vielfältige Weisen zu verschwinden – und manche werden erst gar nicht richtig grell sichtbar, ehe sie mit dem Hintergrund verschmelzen.

Obwohl ich das Gefühl habe, dass mehr Frauen lesen, werden Literaturpreise häufig von Männern dominiert, während die Frauen an einer Hand abgezählt werden können. Ist euer Projekt auch ein Versuch, Frauen sichtbarer zu machen und glaubt ihr, dass dies gelingen kann?

Wer mehr liest, ist wohl offen – jedenfalls kaufen viel mehr Frauen Bücher als Männer -, aber Frauen wie Männer scheinen das Gefühl zu haben, wenn sie einen Mann auszeichnen, preisen sie mit größerer Wahrscheinlichkeit das Richtige. Mitte des 20. Jahrhunderts war das Verhältnis 1:12 – eine Frau bekam einen Literaturpreis, wenn 12 Männer einen bekamen; eine Frau wurde von der Kritik erwähnt, wenn 12 Männer rezensiert wurden; eine Frau bekam einen Platz in einer Anthologie, wenn – ratet mal … Inzwischen ist das Verhältnis oft eins zu vier oder gar eins zu drei, manchmal dann doch wieder bloß drei zu fünfzehn, und am Ende haben drei Männer die Preise.

Ob wir Frauen sichtbarer machen wollen – ich weiß nicht, das klingt so therapeutisch. Wir wollen ihr Schreiben zelebrieren und exponieren, wir wollen sie ins Gespräch bringen, wir wollen sie miteinander ins Gespräch bringen, darüber, was sie lesen und schreiben wollen. Wir wollen, dass auch andere sich für das begeistern, was wir so interessant finden.

Frauenliteratur ist heutzutage häufig ein schwieriger Begriff – in den Buchläden finden sich am Tisch mit Frauenliteratur häufig seichte Kitschromane. Wie würdest du den Begriff definieren?

Frauenliteratur – der Begriff dient oft dazu, Frauen in eine Ecke zu stellen.  Eine, in der es langweilig zugeht und ein bisschen dumm. Würde das mit Männerliteratur genauso gehen? Oder hat das, was Männer lesen, mehr Qualität? Erkennen kann ich das nicht.  Ich habe diese  Kategorisierung satt. Ist es doofer, Liebesromane zu lesen, als Thriller und Finanzratgeber? Viele Frauen lesen alles drei. Oder müsste der Tisch mit Männerliteratur leer sein, weil das Leseverhalten der Männer den Durchschnitt der gelesenen Bücher im Jahr so unnachgiebig in die Tiefe drückt?

Ihr befindet euch mittlerweile in eurem fünften Verlagsjahr. Wie fällt das Resümee bisher aus?

Das Verlegen macht Spaß, und das Echo zeigt, nicht nur wir finden, dass an unseren Büchern etwas dran ist. Wir freuen uns, dass so viele unserer Bücher positive Besprechungen bekommen – und dass wir immer wieder gefragt werden: Wo findet ihr diese tollen Bücher? Das kann doch nicht sein, dass sie ohne euch nicht zu haben wären! Neulich schrieb eine Leserin, sie habe nun schon acht unserer Bücher, und sie seien alle super – welches würde ich als nächstes empfehlen. Solche Kundinnen wünschen wir uns mehr und mehr.

Ihr veröffentlicht nur Lieblingsbücher, gibt es denn unter den bisher veröffentlichten Büchern ein besonderes Herzensbuch?

Oje – ich liebe sie fast alle sehr! Als Übersetzerin aus dem Englischen kenne ich mich natürlich am besten in der englischsprachigen Literatur aus, deswegen kommen meine absoluten Lieblingsbücher, Bücher, die ich schon Jahrzehnte liebe, aus Großbritannien und USA. Bei uns in der edition fünf sind mindestens vier meiner besonderen Herzensbücher erschienen. Übers Schreiben: Vom Wagnis, die Welt in Worte zu fassen von Eudora Welty. Einer der intensivsten Liebesroman überhaupt: Vor ihren Augen sahen sie Gott von der schwarzen Amerikanerin Zora Neale Hurston. Ein sagenhaft guter Roman über Einsamkeit und Anderssein: Haus ohne Halt von Marilynne Robinson. Ein sehr witziges warmherziges Buch über die Komplikationen moderner Familienbeziehungen: Jonglieren von Barbara Trapido. – Tut mir leid, weniger kann ich wirklich nicht nennen 🙂

Die Fünf von der fünf ...

Die Fünf von der fünf …

17 Comments

  • Reply
    juttareichelt
    April 2, 2014 at 11:03 am

    Mir war die “edition fünf” schon mal begegnet – aber nur sehr am Rande und jetzt habe ich mit großem Interesse dieses Interview gelesen – vielen Dank dafür! Immer wieder beruhigend, wie viele Menschen es gibt, die Bücher lieben und sich für ihre Verbreitung einsetzen und dass es Texte von Frauen sind, freut mich besonders!

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 3:09 pm

      Liebe Jutta,

      ich finde bei den Fünf von der fünf wird eben auch noch wirklich deutlich, dass sie Bücher lieben und nicht nur den wirtschaftlichen Profit im Hinterkopf haben – ich freue mich schon darauf, weitere Bücher aus dem tollen Verlagsprogramm zu entdecken.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    skyaboveoldblueplace
    April 2, 2014 at 3:34 pm

    Liebe Mara,
    als ich in Anfang der 80er, damals in Tübingen lebend, dort mal in den Frauenbuchladen wollte, wurde ich sofort wieder rausgeschmissen, auf ziemliche humorlose Art und Weise.
    Tatsächlich war draussen ein Schild angebracht, das Männern den Eintritt verbot. Hatte ich übersehen.

    Wenn ich es gesehen hätte wäre mir eine andere Beschilderung an Läden in der Zeit zwischen 1933 und 1945 in den Sinn gekommen und ich hätte mich furchtbar aufgeregt. Im Laden. So habe ich mich ausserhalb aufgeregt und nicht gewusst wohin mit meiner ratlosen Wut.

    Wir waren damals alle sehr friedensbewegt, bilogisch-dynamischbewegt, frauenbewegt, anti-AKW-bewegt und weiss der Geier noch was, und alle waren die wichtigstbewegten, mit manchmal schon sehr komischen Auswirkungen. Viel Intoleranz war dabei, wo wir doch grade Toleranz auf unsere Fahnen geschrieben hatten. Aber zu viele Dogmen…
    Bin froh, dass das vorbei ist, bin aber auch froh, dass es so war. Sonst wäre die Republik immer noch eine ganz andere.

    Was hat das mit Deinem Post und der edition fünf zu tun? Na ja, ich finde diese Verlagsidee großartig, die edition fünf ist mir schon öfters begegnet und ich kenne kein schlechtes Buch von denen. Das ist schon mal toll – und SO finde ich das Thema sehr gelassen und dogmenfrei umgesetzt.

    Außerdem glaube ich, dass die Verlags- und Bücherwelt durch solche Projekte ganz arg bereichert wird und der ganzen Belanglosscheisse (sorry) die doch den Großteil der angeblich 117.000 jährlichen Neuerscheinungen ausmacht etwas nachhaltiges, auch aufklärerisches entgegensetzen kann. Wolln wir hoffen, dass sich die edition fünf und so viele andere kleine Indie-Projekte lange halten.

    Liebe Mara, tut mir Leid, dass dies so ein langes, geschwätziges Ding geworden ist, aber der Post bzw. das schöne Gespräch, das Du da geführt hast, hat anscheinend die eine oder andere Assoziation in Gang gesetzt…

    Liebe Grüße, Kai

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 3:08 pm

      Lieber Kai,

      also geschwätzig finde ich deinen Kommentar ganz und gar nicht, sondern sehr interessant! Aufgrund meines jungen Alters (also verhältnismäßig) habe ich vieles von dem, was du berichtest gar nicht mitbekommen – höchstens vom Hörensagen, deshalb finde ich deine Antwort ungemein spannend und sehr lesenswert.

      Ich finde auch, dass die edition fünf ein wichtiges Anliegen verkörpert, dies aber sehr erfrischend und ungezwungen tut – ich habe mich bereits bei meinem Besuch der Frankfurter Buchmesse in den Stand des Verlags verliebt und auch das Programm ist wirklich ansprechend, als nächstes steht auf meiner Leseliste Sylvia Plath, von der ich schon so lange etwas lesen möchte.

      Wir werden ja jedes Jahr von Neuerscheinungen erschlagen, von denen die Hälfte im nächsten Jahr vergessen ist – da finde ich das Konzept der edition fünf einen wunderbaren Gegensatz dazu, der vielleicht am sinnvollsten mit den Worten “Qualität statt Quantität” zusammengefasst werden kann.

      Liebe Grüße
      Mara

      P.S.: Danke für deine wunderbaren Hundeerinnerungen, die mich dazu inspiriert haben, mich selbst an das Blogstöckchen zu setzen – mal gucken, wann es fertig ist. 😀

      • Reply
        skyaboveoldblueplace
        April 5, 2014 at 12:49 pm

        Liebe Mara,
        genau das ist es, Qualität geht vor Quantität, und auch die Einwände, die hier und da aufgekommen sind, dass edition fünf ja auch ältere Bücher verlegt trifft in meinen Augen nicht. Im Gegenteil, das gehört für mich zum Thema Nachhaltigkeit.

        Was meine Assoziationen betrifft, die Dich wohl doch nicht gelangweilt haben (puh, das ist immer meine größte Sorge, nach dem Motto: Großväterlichen erzählt…): ich habe festgestellt, dass, je älter ich werde, oder sagen wir, je öfter ich deutlich darauf hingewiesen werde, wie endlich das Leben ist, desto häufiger erinnere ich mich und versuche das zu reflektieren. Da kommt dann schon mal so was dabei raus.

        Ja, die Hundeerinnerungen, ich habe da so viele, das war mir aber vor dem Schreiben gar nicht klar. Klar war mir nur, dass es eben diese eine Hündin gab, die Polly, die mir so oft den Weg zurück ins Leben so sehr erleichtert hat, und der wollte ich da so ein klitzekleines Denkmal setzen. Ich freu mich sehr, dass es Dir gefallen hat!

        Jetzt bin ich sehr gespannt auf Dein Blogstöckchen. Wie man an meinem Beitrag ja gemerkt hat, habe ich eine ganze Weile gebraucht, aber das hat gutgetan. So gesehen war das auch eine Art Erinnerungstherapie…

        Liebe Grüße, Kai

  • Reply
    buchpost
    April 2, 2014 at 3:35 pm

    Vielen Dank für dieses Interview. Da werde ich doch gleich mal stöbern. LG Anna

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 3:00 pm

      Gerne, liebe Anna! Ich hoffe, du wirst fündig! 😀

  • Reply
    jancak
    April 2, 2014 at 3:57 pm

    Ja Frauenliteratur, Frauenverlage und Frauenbuchhandlungen sind sehr wichtig, zumal diese Ideen ja langsam zurückzugehen scheinen, so hat sich der Wiener Frauenverlag zuerst in “Milena” umbenannt und macht jetzt auch Bücher von Männern, angeblich weil es keinen Bedarf an reinen Frauenbüchern gibt.
    Diese Idee mit dem Verlag ist also interessant, fünf Bücher sind zwar sehr wenig, umsomehr, da es sich um Neuauflagen zu handelt scheint, habe ich “Cafe Saratoga” ja in einer KIWI Ausgabe von 2003, vor kurzem im Schrank gefunden. Sylvia Plath, wo ja jetzt auch die “Glasglocke” neuaufgelegt wurde ist aber auch sehr interessant. Leider habe ich nicht genau eruieren können, was die vier anderen Bücher außer dem Band über Sylvia Plath sind, werde aber den Verlag und seine Produktion weiter interessiert verfolgen.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 2:52 pm

      Liebe Eva,

      ich finde fünf Bücher zur Abwechslung mal wirklich erfrischend – denn wenn man mal ehrlich ist, wer liest denn die ganzen Neuerscheinungen, mit denen wir jedes Frühjahr und jeden Herbst erschlagen werden? Ich finde es bei den fünf Büchern vor allen Dingen schön, dass dahinter ein Veröffentlichungskonzept steht, eine Thematik, die alle Bücher verbindet – ich glaube, dass man sich mithilfe der edition fünf eine wirklich schöne Frauenbibliothek über die Jahre zulegen kann.

      Um die Titel der vier anderen Bücher herauszufinden, musst du einfach auf die Homepage des Verlages gehen und dort ein bisschen stöbern – viel Erfolg! 😀

      Liebe Grüße
      Mara

      • Reply
        jancak
        April 4, 2014 at 4:05 pm

        Habe ich schon und da würde mich vor allem das Buch der Gina Kaus interessieren, da ich die Irmgard Keun in den späten Siezigerjahren, glaube ich, komplett gelesen habe.
        Ja, die Leute schreiben viel und wollen ihre Bücher verlegen. Da müssen sich dann auch die Vielleser enthalten und werden nicht durch alles kommen, ich lese mich aber ohnehin quer, da ich in den Schränken öfter auch das ganz Alte finde, was sehr spannend ist. Bin gespannt, ob es einmal eines der Bücher nach Wien schafft, bis jetzt war mir dieser Verlag völlig unbekannt.

  • Reply
    dasgrauesofa
    April 3, 2014 at 9:32 am

    Liebe Mara,
    auch ich habe das Interview mit großem Interesse und viel Freude gelesen. Wie schön, dass es solche tollen, engagierten Ideen – und auch deren Umsetzung – gibt. Und bestimmt landet auch einmal eines der Bücher aus meinem Lesesofa.
    Viele Grüße, Claudia

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 2:50 pm

      Liebe Claudia,

      ich hoffe doch sehr, dass eines der Bücher aus dem Programm bald in deinen Händen landen wird – die Romane von Alice Pung und Malin Schwerdtfeger kann ich nur sehr empfehlen. 😀

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    Verlagsprogramme | Literaturgefluester
    April 3, 2014 at 8:29 pm

    […] Buzzaldrin, einer meiner momentanen Lieblingsblogs oder der bei dem ich derzeit am meisten kommentiere, hat sich im letzten Artikel, mit der “edition” fünf, einem kleinen Verlag, der es sich zur Aufgabe machte im Jahr nur fünf Bücher und die ausschließlich von Frauen und da zum Beispiel Neu-oder Wiederauflagen von Sylvia Platz, Gina Kaus, Irmgard Keun zu verlegen, beschäftigt, ein Verlag an dessen Bücher ich vermutlich nicht komme werde, obwohl mich das Kaus-Buch sehr interessiert, ich in den Siebziger-oder Achtzigerjahren als sie wiederaufgelegt wurde, Irmgard Keun sehr interessierte und ich Marlin Schwerdtfegers “Cafe Saragosa” in einer “Kiwi-Ausgabe” vor kurzem im Bücherschrank fand. Ich erwähne das, weil so ungefähr das erste, was ich hörte, als ich am Donnerstag, um eine dreiviertel Stunde verspäter, weil ich noch eine Stunde und dann noch einen Antrag zu schreiben hatte, die Gesellschaft für Literatur erreichte, wo der “Kyrene-Verlag” mit einem Buffet sein zehnjähriges Bestehen feierte, hörte, daß der Verlag nicht mehr als zehn Bücher im Jahr macht und es dann drei oder vier sind, die gut gehen, die anderen sind möglicherweise literarisch wertvoller, aber das muß sein. Manfred Müller hat sich gerade mit dem Innsbrucker Verleger Martin Kolosz über die “Erfahrungen des Büchermachens und dessen Ausblick in die Zukunft unterhalten” und vom “Kyrene-Verlag” habe ich auch schon was gehört. Wo genau, weiß ich jetzt gar nicht, vielleicht war es in der “Alten Schmiede” und eigentlich habe ich, wegen meiner sechs Uhr Stunde auch gar nicht zu der Veranstaltung gehen wollen, beziehungsweise wäre ich gerne in die Hauptbücherei gegangen, wo “Jung und Jung” das neue Buch von Lorenz Langenegger vorstellte, dessen erstes ja noch auf meiner Bücherliste steht. Aber das hätte ich zeitlich noch weniger geschafft, so dachte, gehe ich wegen dem Buffet und habe dann noch alle Lesungen mitgekommen und die waren sehr gemischt, denn das Verlagsprogramm scheint auch ein sehr vielfältiges zu sein. “Gibt es Bestseller?”, fragte Manfred Müller. Gibt es und zwar von einer Frau, die über Sex zu schreiben scheint, das verkauft sich gut und trägt dann eingie andere Bücher, die sich sonst nicht verlegen hätten lassen. Diese Frau war nicht da und so hat Helmut Schönauer mit seiner Lesung begonnen und der ist ja ein literarisches Urgestein und ich bin drauf gekommen, daß ich ihn eigentlich eher selten bei einer Lesung beziehungsweise schon lange nicht bei einer solchen hörte, früher bei den GAV-Massenlesungen vielleicht, ihn aber bei den GAV-GV und IG Veranstaltungen regelmäßig sehe. 1953 in Innsbruck geboren und als dort als Bibliothekar lebend, einer der sehr viele Bücher rezensiert, von mir hat er das auch schon bei einigen getan und wird das jetzt auch beim “Literaturgefluester-Texte-Buch” wieder tun. “Wenn man ins Internet schaut, dann stößt man auf ihn!”, moderierte auch Manfred Müller und Bücher hat er auch sehr viele geschrieben. Mich hat er beziehungsweise die IG-Tirol, ja einmal, ich glaube, es war 1002 zu einer Lesung in eine Innsbrucker Buchhandlung eingeladen. An einem Rosenmontag, da waren außer den IG-Leuten und den Buchhändler keine anderen Leute da. Er hat aber auch sehr viele Bücher geschrieben und war glaube ich auch einer der ersten “Kyrene-Hausautoren”, jetzt stellte er ein Poem “Der Mitterweg ist aussichtslos” vor und erzählte vorher in seiner unnachamlichen Art sehr viel über den Literaturbetrieb, der aus drei Säulen, den Buchhandel, die Germanisten und die Bibliotheken bestehen. Der Buchhandel vertreibt nur Bestseller, die Germanisten vertreten sich selbst und die Biblitoheken bewahren. Dann kam ein kleines Stück Lesung und dann folgte Marlene Schwarz, die als die Schwester des berühmten Autors Herbert Rosendorfers vorgestellt wurde. von dem habe ich zwar auch noch nicht sehr viel gelesen, habe aber eines seiner Bücher auf meiner Leseliste und der Verleger erzählte im Gespräch, daß er eigentlich nur den Herbert verlegen wollte, aber der sprach immer von seiner Schwester, dann hat er sich die Bücher angesehen, war begeistert und hat sie gemacht. Autobiografische Texte vom der Omama und vom Opapa und der Tante, die eine Gräfin sowieso war, beziehungsweise eine Erzieherin, die einen Aristrokraten heiraten hätte können, aber lieber kleine Grafen beim Tanzen unterrichtete und sich auf diese Art und Weise einen Oberschenkelhalsbruch zuzog an dem sie dann verstarb. “Ein Stück K u K Österreich!”, sagte zu Beginn die 1940 geborene Dame und erzählte dann von einem Onkel, der in St. Pölten tätig war, wo sie sich immer wunderte, welcher Heilige Pölten hieß. Es ist natürlich der heilige Hypolyt, wie man weiß, wenn man einmal eine Führung beim Bürgermeister Stadler oder Robert Eglhofer mitmachte. Der dritte Leser war dann der berühmteste, nämlich Franzobel mit einem Opernlibretto, bwz Lesetext, wie es der Verleger nannte. “Fadinger oder die Revolution der Hutmacher”, ein Stück das jetzt in Linz zu sehen und zu hören ist. Der Meister las ein Stück daraus und dann gab es wie schon beschrieben, das Buffet, das heißt ein paar Brötchen und was zu trinken. Ich habe mich mit dem Übersetzer Geörgy Buda unterhalten und ihn nach der üpolitischen Lage Ungarn unterhalten bzw. gefragt, was ich lesen soll,wenn ich wieder nach Ungarn fahre. Er hat mir den “Nischen-Verlag” empfohlen. Dann habe ich noch mit Helmut Schönauer und Manfred Müller geredet und letzteren wieder nach den Chancen gefragt, in der Gesellschaft zum Beispiel das “Literaturgeflüster” zu präsentieren. Aber das geht leider noch immer nicht, obwohl sich ja inwzsichen schon einiges geändert hat und behzüglich der Rezensionsexemplarfront ist zu berichten, daß das neue Stabauer-Buch, das im April im “Andino” gekommen ist zu mir gekommen ist und der neue Lorenz Langenegger soll auch noch kommen, was mich allmählich in Lesestreß bringten wird, wenn ich mein 2014 Programm so einigermaßen schaffen will, aber natürlich schön ist und mich sehr freut und einige andere Neuerscheinungen habe ich inzwischen auch schon angefragt und kurz darüber nachgedacht, ob ich mir bei der Anna Jeller nicht doch das neue Buch der Theodora Bauer, der Katja Petrowskaya, des Sasa Stanisic und des Lukas Bärfuß kaufen soll. […]

  • Reply
    perlengazelle
    April 4, 2014 at 6:49 am

    Wie schön, dass sich jemand der vergessenen Bücher annimmt – jenseits von mainstream und Ladenkettenbüchertischdämlichkeitseinfalt. Und die Beschränkung auf fünf tut der Auswahl gut. Weniger ist mehr! LG

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      April 4, 2014 at 2:48 pm

      Liebe perlengazelle,

      ich finde das auch schön und wichtig! Wie schade ist es, dass so viele unentdeckte oder vergessene Schätze irgendwo verstaubt in den Regalen schlummern und einfach in Vergessenheit geraten, weil wir mit immer neuen Büchern überschüttet werden. Davon hebt sich das Programm der edition fünf doch wohltuend ab.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    Lesenswertes #9 | unregelmäßige Gedankensplitter
    April 4, 2014 at 7:22 am

    […] buzzaldrin – einem Blog, für den ich hier mal eine ganz explizite Follow-Empfehlung aussprechen möchte […]

  • Reply
    (Die Sonntagsleserin) KW #14 – März/April 2014 | Bücherphilosophin.
    April 6, 2014 at 6:05 am

    […] Buzzaldrins Bücher interviewte die edition fünf. “Ein ganz besonderer Buchverlag: seit dem Jahr 2010 veröffentlicht der Verlag jedes Jahr fünf Bücher, dabei handelt es sich ausschließlich um Bücher, die von Frauen geschrieben wurden.” […]

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