Ein erwarteter Gewinner.

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Der Deutsche Buchpreis wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Über Longlist, Shortlist und den letztlichen Gewinner haben folgende Jurymitglieder entschieden: Jens Binsky, Katrin Hillgruber, Frithjof Klepp, Susanne Link, Manfred Papst, Wiebke Porombka und Annemarie Stoltenberg.

Entschieden haben sie sich für Lutz Seilers sprachmächtigen Roman Kruso, der sich auf höchst anspruchsvolle und poetische Art und Weise mit dem Schicksal der Ostseeflüchtlingen auseinandersetzt. Interessanterweise wurde damit gleichzeitig auch ein Debütroman ausgezeichnet, denn auch wenn Lutz Seiler schon lange als Lyriker aktiv gewesen ist, ist Kruso sein Prosadebüt gewesen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo es mir schwerfiel, einen klaren Favoriten zu benennen, geisterte Lutz Seiler in diesem Jahr bereits vor einigen Wochen als potentieller oder gar wahrscheinlicher Gewinner durch das Feuilleton und den ein oder anderen Blog. In diesem Sinne ist Lutz Seiler sicherlich ein Gewinner gewesen, der zu erwarten war, aber darum auf gar keinen Fall ein weniger verdienter Gewinner – Kruso ist ein großartiger Roman und eine große Leseempfehlung. Die Jury sagt dazu: “Poetisch und sinnlich sowie eine fast ins Magische gehende Sprache.”

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Die Jury setzt mit ihrer Entscheidung eine thematische Linie fort, die mit Julia Franck begann, sie könnte den Titel “Geschichten aus dem Osten” tragen. Eugen Ruge und Uwe Tellkamp folgten und nun wurde in diesem Jahr schließlich Lutz Seiler für ein Buch ausgezeichnet, das sich wiederum mit dem Osten beschäftigt. Das Schicksal der Ostseeflüchtlinge, die von Hiddensee aus versuchten, das dänische Festland zu erreichen, wurde zuvor kaum literarisch aufgearbeitet. Ich hoffe, dass viele Leser und Leserinnen Lust bekommen, diesen Roman entdecken zu wollen – er hat es verdient.

Wie geht es euch, seid ihr mit der Entscheidung zufrieden?

4 Comments

  • Reply
    jancak
    October 6, 2014 at 8:13 pm

    Na, da wurde ja die Voraussage getroffen, bin gespannt, ob das Buch einmal zu mir findet, dann werde ich es gerne lesen und die Preisrede war ganz in meinem Sinn, ja das wäre schön einen Bahnhof mit zwanzig Zügen, 164, 2000 oder noch viel mehr Gleisen zu haben, aber als ich vor etwa einer Stunde beim “Dicht-Fest” in der “Alten Schmiede” stand und bei der Verabschiedung fragte, jetzt bin ich gespannt, wer den deutschen Buchpreis gewonnen hat, wurde mir dieser Name genannt und ich glaube es war kein Handy das diese Aussage gab, also ein schöner Buchpreis, eine schöne Messe, auf der man ja auch sehr viel wird finden können!

    • Reply
      Mara
      October 17, 2014 at 4:33 pm

      Schön, dass du zufrieden bist und ich bin schon gespannt, ob sich das Buch irgendwann auf den Weg zu dir machen wird – ich habe Kruso gerne gelesen, es wirft ein spannendes Licht auf einen Teil der deutschen Geschichte, über den noch nicht allzu häufig geschrieben wurde.

      Liebe Grüße
      Mara

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    BirthesLesezeit
    October 7, 2014 at 11:39 am

    Ich habe in den vergangenen Tagen einige Rezensionen über dieses Buch gelesen und es scheint tatsächlich ein besonderer Roman zu sein, den ich mir auf jeden Fall näher ansehen werde. Das bedeutet: nicht nur ansehen, sondern auch lesen ;-). Und ob die Entscheidung richtig ist, kann ich natürlich nicht sagen, da ich die anderen Bücher zu wenig kenne – offensichtlich hat es den richtigen “Nerv” getroffen und es kann eben nur einen Sieger geben :-). Liebe Grüße, Birthe

    • Reply
      Mara
      October 17, 2014 at 4:31 pm

      Liebe Birthe,

      ich finde es sowieso schwierig zu beurteilen, ob diese Entscheidung richtig ist oder nicht – ich habe den Roman sehr gerne gelesen und freue mich deshalb darüber, dass Kruso gewonnen hat. Ich bin schon gespannt darauf, was du für ein Leseerlebnis haben wirst mit dem Roman. 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

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