Das Artikelbild ist ein Diorama, das von Claudia Klein erstellt wurde.
In der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung gibt es dieses Mal einen wunderbaren Artikel in der Rubrik Wochenende. Kurt Kister setzt sich unter der Überschrift Die Macht der Bücher mit allerlei literarischen Themen auseinander. Entstanden ist dabei ein Essay eines begeisterten Lesers und Büchermenschen – eine großartige Lektüre, bei der ich gerne jeden Satz zweimal angestrichen hätte, um dabei laut: Ja, genauso ist das! zu rufen.
Wer Bücher liebt, kauft sie nicht unbedingt, um sie zu lesen. Das ist einer der gr0ßen Unterschiede zwischen Büchermenschen und, kaum despektierlich gemeint, Textherunterladern. Bücher hat man, um sie zu haben, um sie in die Hand zu nehmen […].”
Es geht natürlich um das böse Amazon, den Feind von Bücherorten. Es geht aber auch um das Lesen als lebenslange Kettenreaktion. In jedem Buch kann man auf ein anderes Buch stoßen, oder von Autoren und Autorinnen lesen, die man anschließend unbedingt selbst entdecken muss und möchte. An vielen Stellen habe ich mich wiedererkannt, es war ein erschreckend klares und deutliches Wiederkennen.
Wer immer einem einreden möchte, das Lesen und Besitzen von Büchern sei ein hochkultureller Akt, der macht sich nur wichtig. Bücher sind Leben und davon kann man nie genug haben. Man soll lesen, was man in die Finger kriegt, und wenn einem etwas nicht gefällt, dann legt man es eben wieder weg.
Bücher sind Leben, oh ja – da kann ich nur zustimmen. Auch für mich haben Bücher eine ganz besondere Bedeutung und Macht, Kurt Kister klingt in seinem Artikel vielleicht ein klein wenig altmodisch, aber wenn dem so sei, dann bin ich wohl auch altmodisch angehaucht, denn es gelingt ihm, seine Bücherliebe in großartige Worte zu fassen, denen ich nur beipflichten kann. Kurt Kister reflektiert auch den Alterungsprozess einer Bücherliebe. Es ist spannend, dass Autoren und Autorinnen, die man vor zehn oder zwanzig Jahren gerne gelesen hat, mittlerweile vielleicht eher verschämt in die zweite Reihe ins Bücherregal gestellt werden. So erging es mir lange mit Stephen King, dem ich mich erst vor kurzem wieder angenähert habe.
Das größte Problem mit den Büchern ist die Zeit. Grundsätzlich muss man als Büchermensch immer zwischen fünf und zwanzig Büchern zugleich lesen. Sonst wird das nichts.
Insgesamt ist Die Macht der Bücher ein wunderbares Plädoyer für das Lesen und für die Liebe zu Büchern.
Empfehlung aus dem Artikel.