In Zeiten des abnehmenden Lichts – Eugen Ruge

Eugen Ruge hat eine mehrere Jahrzehnte und Generationen umfassende Familiengeschichte vorgelegt.

Im Mittelpunkt steht Alexander, der an einem bösartigen Krebs erkrankt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat. Gleichzeitig muss er auch noch seinen dementen Vater Kurt pflegen, der kaum noch alleine zurecht kommt. Aus dieser Grundkonstellation entspinnt sich eine weitreichende Familiengeschichte.

Eugen Ruge erzählt jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive und einem anderen Zeitabschnitt. Erzählt wird die Geschichte von Kurts Eltern Charlotte und Wilhelm, die nach Mexiko fliehen. Die Geschichte von Kurts Frau Irina, die aus Russland gekommen ist (und immer noch nicht richtig Deutsch spricht) und auch Alexanders (im Buch wird er beinahe durchgehend mit der russischen Koseform “Sascha” genannt) Geschichte wird erzählt, der früh heiratet, ein Kind bekommt und seine Frau dann doch wieder verlässt. Gleichzeitig bricht er auch sein Studium ab. Später reist er – auf den Spuren seiner Großeltern – nach Mexiko.

Ruge streift thematisch viele Inhalte (Mexiko, Republikflucht, DDR, Kriegsgefangenschaft, politische Themen). Sprachlich ist das teilweise sehr ansprechend, aber nicht überragend und es gab viele Stellen, die ich als zu vulgär empfunden habe. Insgesamt war der Roman für mich zu überfrachtet und überkonstruiert.

Von der Kritik habe ich bisher sehr viele begeisterte Rezensionen gelesen, in dieses Lob kann ich leider nicht einstimmen. Vielleicht liegt das an meinem Alter und daran, dass ich von vielen der angesprochenen Themen zu weit entfernt bin. Vielleicht war es aber auch einfach das falsche Buch zur falschen Zeit. Für mich ist “In Zeiten des Lichts” ein durchschnittlicher Roman, der mich insgesamt nicht packen konnte.

Der Roman wurde auch für den Deutschen Buchpreis nominiert, ist in meinen Augen aber kein Favorit für die Shortlist oder gar den Sieg.

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