In einer Person – John Irving

in-einer-person-9783257068382John Irving wurde 1942 in Exeter, New Hampshire, geboren und lebt heutzutage in Vermont. Bisher hat er zwölf Romane veröffentlicht, die alle Weltbestseller wurden. Vier davon wurden sogar verfilmt und Irving erhielt 2000 einen Oscar für die Drehbuchadaption seines Romans “Gottes Werk und Teufels Beitrag.”

“[…] bitte stecke mich nicht in eine Schublade. Ordne mich nirgends ein, bevor du mich überhaupt kennst.”

Dieser Satz, der im Roman an zwei Stellen – unter anderem am Ende – geäußert wird, bildet das Rahmengerüst der Geschichte. Er wirkt dabei beinahe wie eine refrainartig wiederholte Phrase und wird von John Irving in einem Interview mit der Rolle des Chors in der antiken Tragödie verglichen. Ein Satz, der eine Botschaft enthält. Ein Satz, der sich einbrennt, der einen Widerhall erzeugt, den man nicht so schnell wieder vergessen kann.

John Iriving erzählt in “In einer Person” die Geschichte von William Abbott. Der erfolgreiche Romanschriftsteller William Abbott, mittlerweile Ende sechzig, fast siebzig, blickt auf sein Leben zurück und erzählt in Rückblicken von seinem bewegten Aufwachsen in den fünfziger Jahren, richtet seinen Blick jedoch auch in die Gegenwart.

“Ich möchte damit anfangen, von Miss Frost zu erzählen. Auch wenn ich immer sage, ich sei Schriftsteller geworden, weil ich im prägenden Alter von fünfzehn einen bestimmten Dickens-Roman las, war ich in Wahrheit jünger, denn als ich das erste Mal Miss Frost begegnete und mir vorstellte, Sex mit ihr zu haben, bedeutete dieser Augenblick meines sexuellen Erwachens zugleich die Sturzgeburt meiner Phantasie. Was wir begehren, prägt uns. Ein flüchtiger Moment verstohlenen Begehrens, und ich wollte Schriftsteller werden und Sex mit Miss Frost haben – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.”

Miss Frost war die Bibliothekarin in der Gemeindebücherei des Örtchens First Sister in Vermont, die sich in derselben Straße befand, wie das Haus von Williams Großeltern. In diesem Haus sollte William leben, bis er fünfzehn war und seine Mutter ein zweites Mal heiratete. Williams Stiefvater hatte sie bei einer Theateraufführung der örtlichen Laienschauspieltruppe First Sister Players kennengelernt.

Getauft wurde William auf den Namen William Francis Dean jr., bekam also den Namen seines Vaters, “wenn schon nicht ihn persönlich”. Die Abwesenheit des Vaters lastet auf William wie ein Makel und auch darüber hinaus merkt er bereits früh, dass er anders ist und für die Falschen schwärmt. Er möchte nicht nur Sex mit Miss Frost, sondern auch mit Jacques Kittredge, einem Mitglied aus dem Ringerteam. Er findet ältere Frauen attraktiv, wünscht sich aber gleichzeitig, den BH seiner besten Freundin Elaine tragen zu dürfen. William hat lange keine Worte für das, was er ist. Heutzutage gibt es LGBT (lesbisch-schwul-bisexuell-transgender)-Communities und Bezeichnungen für jede mögliche sexuelle Neigung, doch William kennt keine Begriffe für seine Schwärmereien und hat das Gefühl, sich maskieren zu müssen, fühlt sich verpflichtet zu einer Maskerade, dazu eine Rolle zu spielen, sich zu tarnen.

“[…] so wie ich mich am besten über meine anhaltenden Schwärmereien für die Falschen kenne und wie ich dadurch geformt wurde, dass ich meine innersten Wünsche vor den Menschen, die ich liebte, geheim hielt.”

John Irving erzählt in “In einer Person” von William Abbotts Weg zu sich selbst und zu seiner eigenen sexuellen Identität. Es dauert lange, bis William nicht mehr von sich selbst denkt, dass er “für die Falschen schwärmt”, sondern sich selbst als jungen bisexuellen Mann wahrnimmt. Dieser Weg, den er gehen muss, wird erschwert von einer Familie, in der alle Geheimnisse unter den Teppich gekehrt werden und Schweigen statt Offenheit und Ehrlichkeit vorherrscht. Miss Frost, die Bibliothekarin, hat an Williams Entwicklung einen maßgeblichen Anteil.

William Abbott berichtet bis in die Gegenwart hinein von seinem Leben. Erzählt von den achtziger Jahren, in denen allein in New York “mehr Amerikaner an Aids gestorben [sind] als im Vietnamkrieg” und in denen viele Freunde von William qualvoll sterben mussten. Der Blick richtet sich auf einzelne Schicksale, besonders im Gedächtnis geblieben ist mir Williams Freund Tom Atkins, dessen Geschichte mir sehr nahe gegangen ist.

John Irving erzählt in “In einer Person” eine großartig komponierte Geschichte. Seine Lust am Erzählen und Fabulieren merkt man ihm in jedem Satz an: es gibt zeitliche Sprünge, Zwischeneinschübe, Gedankensprünge, Abschweifungen. Und doch: alles, was William erzählt fühlt sich so komplett und richtig an, genau so wie er es erzählt, mit allem, was dazu gehört.

Literatur, genauso wie Theater, spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle: es werden eine Vielzahl an Romane erwähnt: “Große Erwartungen” von Dickens, “Giovannis Zimmer” (ein Roman, der William sehr geprägt hat), auch Shakespeare nimmt eine zentrale Rolle ein und sogar Rilke und Goethe werden zitiert. Irving kommuniziert mit diesen literarischen Verweisen, was mir bei der Lektüre des Romans ausgesprochen gut gefallen hat.

“In einer Person” ist interessanterweise autobiographisch gefärbt, denn auch John Irving hat einen Teil seiner Kindheit hinter Theaterbühnen verbracht, da seine Mutter als Souffleuse arbeitete. Geschrieben hat er den Roman für seinen jüngsten Sohn Everett, der im Jahr 2009 – als John Irving begann an dem Text zu arbeiten – sein Coming-Out hatte. Vielleicht trägt diese Tatsache dazu bei, dass der Roman manchmal Gefahr läuft, mehr Belehrung und Botschaft zu sein, als Literatur und Kunst. Vor allem am Ende des Romans, als der gealterte William einen Blick in die heutige queer-Kultur wirft, ist diese Tendenz zunehmend zu spüren. An dieser Stelle kann man sicherlich auch wieder den Eingangs zitierten Satz von Irving aufgreifen, der als zentrale Botschaft des Romans zu verstehen ist: “[…] bitte stecke mich nicht in eine Schublade. Ordne mich nirgends ein, bevor du mich überhaupt kennst.”

Trotz dieser kleinen kritischen Anmerkung konnte mich “In einer Person” überzeugen. Bisher kannte ich von John Irving nur “Garp und wie er die Welt sah”, das ich vor sieben Jahren gelesen habe und die Lektüre von “In einer Person” war für mich wie das Wiedertreffen von alten und guten Freunden. Ich habe nach den ersten Sätzen bereits wohlige Vertrautheit gespürt. Habe mich in John Irvings Sprache und Erzählen sofort zu Hause gefühlt, seine Worte haben mich zugedeckt und warm gehalten. Beim Lesen des Romans habe ich mich wie an einem lodernden Kaminfeuer gefühlt, von dem ich mir gewünscht hätte, dass es nie ausgehen müsste.

24 Comments

  • Reply
    literaturen
    October 10, 2012 at 2:08 pm

    Ich erzähle immer gern diese lustige Anekdote, wenn es um Irving geht: Ich wollte eigentlich immer zuerst “Gottes Werk & Teufels Beitrag” lesen. Das war das erste Buch von Irving, was ich kannte. Gelesen habe ich es bis heute nicht. Dafür “Das Hotel New Hampshire”, “Zirkuskind” und den Anfang von Garp. Von den beiden ausgehend, die ich vollständig gelesen habe, war mir Irving immer einen Hauch zu abgedreht. Sympathisch abgedreht zwar, aber eben doch eine Prise zuviel. Dennoch interessiert er mich weiterhin, so auch sein neues Buch.

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      buzzaldrinsblog
      October 10, 2012 at 3:45 pm

      Hallo Sophie,
      danke für das Teilen dieser schönen Anekdote! 🙂 Ich kenne das auch, dass man sich lange vornimmt ein bestimmtes Werk von einem Autor zu lesen und dann liest man doch etwas ganz anderen, oder gar nichts von diesem.
      Ich kenne bisher nur “Garp”, was ich sehr sehr gerne gemocht habe. Dass dir Ivring einen Hauch zu abgedreht ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Nach “Garp” habe ich mich noch an “Owen Meany” versucht, was ich jedoch abgebrochen habe. Auch die anderen Bücher, die ich von ihm Regal stehen habe, haben mich nicht unbedingt gereizt. In “In einer Person” fehlt jedoch ein Stück weit das Abgedrehte (gerade eben bei Facebook schrieb mir jemand, dass ihm in dem neuen Romans das ‘Verrückte’ fehlen würde), vielleicht könnte gerade genau dieses Buch also etwas für dich sein! 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

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    juneautumn
    October 10, 2012 at 2:45 pm

    Danke für die tolle Besprechung! Ich kenne das Gefühl, dass man sich bei Irving irgendwie “aufgehoben” fühlt, seine Figuren sind zwar immer etwas abgedreht, aber auch immer nachvollziehbar. “Last Night in Twisted River” hat mir bisher am Besten gefallen, das kann ich unbedingt empfehlen. Ich liebe seine Themen und wie er immer wieder auf neuem Weg zu ihnen zurückkehrt. Und auch, dass nie alles eitel Sonnenschein ist und die Figuren harte Proben bestehen müssen, um sich zu finden, fasziniert mich immer wieder. Und wenn er morgen einen Anruf bekommt, wäre das für mich ein Grund zur Freude 🙂

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 10, 2012 at 3:55 pm

      Dieses Abgedrehtsein, das viele von John Irvings Romanen ausmacht, habe ich bei diesem Roman gar nicht so stark empfunden. Natürlich ist William anders, aber er ist in seinem Verhalten dennoch – wie du ja auch schreibst – nachvollziehbar. “Last Night in Twisted River” steht hier noch ungelesen, wenn es dir aber so gut gefallen hat, werde ich es sicherlich bald mal in Angriff nehmen.
      Ich finde die Themen von John Irving, die er immer wieder neu aufgreift, auch toll. In “In einer Person” tauchen viele altbekannte Motive auf: das Ringen, Auslandsaufenthalte, Verlust der kindlichen Unschuld, die Abwesenheit eines Elternteils und natürlich die sexuelle “Abweichung” von William. Auch wenn sich diese Motive bei ihm wiederholen, vieles kam mir aus Garp bekannt vor, kann ich auch von mir sagen, dass ich diese Themen liebe und vieles von mir in den Romanen von John Irving wieder entdecke.
      Natürlich würde ich mich für ihn freuen, falls er morgen den Nobelpreis erhalten würde – so richtig daran glauben kann ich jedoch nicht. 🙂

  • Reply
    sawiga
    October 10, 2012 at 5:10 pm

    Liebe buzzaldrin, wirklich eine tolle Besprechung hast du zu Irving neustem Roman verfasst. Ich war auch eine von denen, die einige Bücher von Irving begonnen haben zu lesen, sie aber jedes Mal wieder weggelegt haben. Zwar fand ich seine Ideen immer toll, auch die Sprache hat mir gut gefallen, aber wirklich abtauchen konnte ich erst in seinem neusten Buch. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es auf englisch gelesen habe. Die Sprache scheint mir wirklich den Zugang zur Irving-Welt geöffnet zu haben. Nun habe ich mir ein paar seiner Werke noch auf englisch besorgt und wage mich erneut an die irvingsche Bücherwelt heran.

  • Reply
    glasperlenspiel13
    October 10, 2012 at 7:42 pm

    Liebe Mara,
    ich gestehe, ich habe deine Besprechung nur kurz überflogen, da ich das Buch selbst bald lesen werde und mir noch ein wenig Spannung erhalten wollte. Ich hatte Irving auch ewig im Regal stehen und einfach keinen Bezug zu ihm. Doch irgendwann überkam es mich und ich wagte mich an “Das Hotel New Hampshire”. Fazit: Herrlich!Köstlich!Schräg!
    Nun wollte ich mehr lesen, bekam aber das Gefühl, dass er immer ähnliche Themen bespricht. Die Stadt Wien taucht z.B. in vielen Romanen auf. Ich hatte Angst das Gleiche nur in anderer Form noch einmal zu lesen. Nun habe ich mich von dieser Angst befreit und mir seinen neuesten Roman vorgenommen.
    Er kommt im November nach Frankfurt und dann werd ich den “schrägen” Typen mal genauer unter die Lupe nehmen 😉
    Liebe Grüße

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 11, 2012 at 12:21 pm

      Liebes Glasperlenspiel,

      “Das Hotel New Hampshire” habe ich bisher nur als Film gesehen, das Buch steht hier noch ungelesen im Regal. Irgendwie ist dieses schräge und abgedrehte bei Irving etwas, was mich immer etwas auf Distanz gehalten hat. Bei Garp habe ich es nicht so stark empfunden, genauso wie bei seinem neuesten Roman, der mir wirklich gut gefallen hat.
      An der Tatsache, dass Irving häufig ähnliche Themen behandelt, ist natürlich etwas wahres dran. Und ohne dir die Spannung nehmen zu wollen, kann ich dir auch bereits jetzt verraten, dass es auch in seinem neuesten Roman einen Auslandsaufenthalt gibt … 😉
      Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dem Roman und natürlich auch mit der Lesung (ich freue mich auf einen Bericht und beneide dich, was für großartige Autoren ständig in deine Stadt kommen!).

      Viele Grüße
      Mara

  • Reply
    buechermaniac
    October 11, 2012 at 8:51 am

    Von John Irving habe ich bis jetzt einzig “Pension Grillparzer” gelesen. Die Erzählung ist in “Garp” enthalten. Und warum ist das so? Weil mich seine dicken Wälzer jedes Mal abschrecken. Es stehen jedoch einige Bücher von ihm im Regal. Aber ich höre dem Autor, der mich sehr fasziniert, genau wie Vera, im November lieber zu, wenn er nach Zürich kommt. Ich freue mich riesig auf den Anlass.

    Hingegen die Filme, die nach seinen Romanen ins Kino kamen, habe ich alle gesehen. Ob abgedreht oder schräg – die Filmstories habe ich geliebt.

    LG buechermaniac

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 11, 2012 at 12:25 pm

      Ihr habt alle so ein Glück, dass ihr diese wundervollen Autoren live sehen könnt. Ich hoffe, ich darf mich auf einen Bericht bei dir über deine Eindrücke freuen?! 🙂
      Irving hat in der Tat überwiegend dicke Wälzer geschrieben, was ganz schön abschreckend sein kann. Bei “In einer Person” ist mir das jedoch gar nicht aufgefallen: ich war so von Williams Geschichte absorbiert, dass die Seiten wie im ‘Flug vergangen sind’ und ich am Ende enttäuscht war, dass das Leseerlebnis bereits wirklich schon vorbei sein soll.

      Von den Filmen kenne ich bisher nur das Hotel New Hampshire. Kannst du mir noch einen anderen besonders empfehlen? 🙂

      Schon jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß dabei, den schrägen Typen live zu sehen!
      Mara

      • Reply
        buechermaniac
        October 15, 2012 at 5:34 am

        “Gottes Werk und Teufels Beitrag” (The Cider House Rules) hat mir ausgezeichnet gefallen, nicht zuletzt wegen dem grossartigen Michael Caine und Tobey Maguire. “Garp und wie er die Welt sah” (The World according to Garp) mit Robin Williams und Glenn Close als seine Mutter was so etwas von schräg und wird mir in manchen Szenen wohl immer in Erinnerung bleiben. Schau dir doch einfach beide an 😉

        Liebe Grüsse
        buechermaniac

  • Reply
    Conor
    October 11, 2012 at 2:59 pm

    Liebe Mara!
    Danke für deine Rezension, die ich immer gerne lese (wie du weißt)
    Normalerweise deckt sich ja unser Lesegeschmack, aber bei diesem Roman weicht meine Meinung doch etwas ab.:)
    “In einer Person” habe ich vor kurzem gelesen und bin etwas enttäuscht.Sonst lese ich die Romane sehr gerne, mein Lieblings-Irving ist “Gottes Werk und Teufels Beitrag”.
    Die Thematik von seinem neuen Roman ist interessant, vor allem auch im Hinblick auf seine eigene Familiengeschichte; ebenso ist es ein Irving- typischer Roman mit schon bekannten Motiven und bizarren Situationen.
    Dennoch habe ich Kritikpunkte:
    Als unglaubwürdig empfand ich die zu hohe Anhäufung von homo- und transsexuellen Menschen, im Roman gibt es kaum eine “normale” heterosexuelle Beziehung.
    Auch die ständige Wiederholung von “kleine Brüste” hat mich genervt, ebenso die Sprachfehler von gleich zwei Protagonisten.
    Auch frage ich mich, ob die amerikanische Gesellschaft zu der Zeit nicht zu prüde war, um so offen mit der Sexualität umzugehen?
    Mir selbst war der Roman zu lang… m.E. hätte eine Straffung gut getan.

    Liebe Grüße
    Conor

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 11, 2012 at 7:21 pm

      Liebe Conor,
      diese unterschiedliche Bewertung von Literatur empfinde ich als sehr spannend, vor allem bei diesem Roman von John Irving scheinen die Meinungen ja doch weiter auseinander zu gehen.
      Vielleicht ist meine Begeisterung in Teilen auch damit zu erklären, dass ich keine typische Irving-Leserin bin und bisher nur ‘Garp’ kannte. Aus diesem Grund bin ich auch mit nicht sehr hohen Erwartungen an die Lektüre herangetreten, um mich einfach überraschen zu lassen.
      Deinen Kritikpunkten kann ich mich ‘im Kern’ (eine Formulierung die ich in den vergangenen Tagen gehäuft im neuen Buch von Schlingensief gelesen habe und nun in meinen Sprachgebrauch einbaue) anschließen: dieses gehäufte Auftreten von homo- und transsexuellen Menschen in Williams Umfeld ist sicherlich überproportional häufig und damit verbunden auch nicht unbedingt realistisch. Die “kleinen Brüste” sind mir ehrlich gesagt nicht so stark aufgefallen, mir ist da eher immer die Betonung, dass Elaine eine liebe und gute Freundin ist im Gedächtnis haften geblieben.

      Den Punkt mit der Länge hingegen kann ich nicht unterschreiben. Am Ende hätte ich mir gewünscht, noch weiterlesen zu dürfen. Spannend, wie unterschiedlich wir den Roman wahrgenommen haben … 🙂

      Mara

      • Reply
        Conor
        October 12, 2012 at 7:26 am

        Liebe Mara!
        Da gebe ich dir recht: Kontroverse Meinungen sind spannend und regen zum Nachdenken an.:)
        Solltest du dir irgendwann noch einen Irving vornehmen, würde es mich freuen.(und dann natürlich deine Rezension lesen.)
        Liebe Grüße
        Conor

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          October 12, 2012 at 9:16 am

          Liebe Conor,
          als nächsten Irving habe ich “Letzte Nacht in Twisted River” ins Auge gefasst und werde natürlich gerne berichten, wie es mir gefallen hat. Ich bin schon sehr gespannt! 🙂

          Liebe Grüße
          Mara

  • Reply
    Petra Gust-Kazakos
    October 11, 2012 at 8:19 pm

    Kommt auf die Wunschliste, danke, liebe Mara : )

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 12, 2012 at 9:20 am

      Gern geschehen, liebe Petra! Bin schon gespannt, wie es dir gefallen sollte! 🙂

  • Reply
    hasewue
    October 12, 2012 at 10:03 am

    Ich habe ja noch sämtliche Irving-Bücher auf meinem SUB rumliegen und komme irgendwie nie dazu sie zu lesen. Ich werde jetzt erst noch einmal “Gottes Werk und Teufels Beitrag” lesen und dann in meinen Semesterferien “In einer Person”. Das spricht mich zurzeit am ehesten an, LG 🙂

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 12, 2012 at 6:13 pm

      Ich kenne das, ich habe ja auch viele Irving-Bücher im Regal stehen, “In einer Person” war aber erst das zweite, was ich dann auch wirklich von ihm gelesen habe. Bei mir steht als nächstes wohl “Letzte Nacht in Twisted River” an und ich bin schon gespannt, wie es mir gefallen wird. Wenn du “In einer Person” lesen solltest, würde ich mich sehr über einen Bericht von dir freuen! 🙂

  • Reply
    tinius
    October 16, 2012 at 3:16 am

    Ich stimme mit Deiner Rezension weitestgehend überein, auch mit Deiner kritischen Anmerkung. Für mich ist Irving mit seinen letzten drei Romane wieder – einigermaßen – auf der Höhe seines Schreibvermögens, und so macht auch dieser Roman Spaß. LG tinius

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 16, 2012 at 7:41 pm

      Lieber Tinius,
      ich freue mich, dass du dich meiner Besprechung und auch meiner kritischen Anmerkung anschließen magst. Ich kenne von Irving bisher nur “Garp”, möchte aber bald “Letzte Nacht in Twisted River” lesen. “Bis ich dich finde” steht hier auch bereits schon. Kannst du mir eines der beiden besonders empfehlen?
      Liebe Grüße
      Mara

      • Reply
        tinius
        October 17, 2012 at 4:46 am

        Eigentlich beide. 😉 Überhaupt nicht mochte ich “Zirkuskind”, “Witwe für ein Jahr” und “Die vierte Hand”. Da war ich – schon weil diese Romane nacheinander erschienen – in Zweifel, ob ich Irving noch weiterlesen wolle. Mit “Bis ich Dich finde” ging es mir dann aber wieder gut.

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          October 17, 2012 at 7:25 pm

          Okay, dann weiß ich Bescheid; “Witwe für ein Jahr” und “Die vierte Hand” besitze ich bereits, aber dann werde ich als nächstes Wohl erst einmal “Letzte Nacht in Twisted River” und danach “Bis ich dich finde” lesen. Ich bin schon jetzt sehr gespannt und werde berichten! 🙂

  • Reply
    leosanda
    October 31, 2012 at 12:52 pm

    Viel Freude bei “Letzte Nacht in Twisted River”, das ich am liebsten mag. “Zirkuskind” habe ich weggelegt, “Bis ich dich finde” und “Witwe für ein Jahr” sind schöne Romane. (Den Neuen kenne ich noch nicht.) Für mich ist Irvings Motto, dass sich das Leben immer wieder plötzlich ändern kann. Man ist vor keiner Überraschung sicher, das liebe ich an Irving. Daraus spricht, bei allem Unglück, das seine Protagonisten erleben, ein Vertrauen ins Leben, das sich mir beim Lesen mitteilt. Und Humor hat der Mann!
    Ich möchte unbedingt den Film über ihn sehen, habe ihn aber im Kino verpasst “(John Irving und wie er die Welt sieht”).

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      November 1, 2012 at 1:35 pm

      Liebe Leosanda,
      danke für deinen Kommentar. Dann werde ich als nächstes wohl wirklich “Letzte Nacht in Twisted River” in die Hand nehmen. Zu “Zirkuskind” habe ich mittlerweile bereits einige negative Kommentare gelesen. Den neuen Irving kann ich dir nur empfehlen, auch wenn er einigen Irving-Fans ja nicht so gut gefallen hat – ich habe ihn sehr gerne gelesen. Bei “In einer Person” trifft auf jeden Fall das zu, was du in deinem Kommentar beschreibst: man ist vor keiner Überraschung sicher. Humor spricht aus seinen Büchern in der Tat, genauso wie Wärme und eine Liebe für seine Figuren.
      Den Film über ihn möchte ich mir auch sehr gerne ansehen, ins Kino habe ich es damals leider nicht geschafft, aber ich hoffe, dass der Film auch auf DVD erscheinen wird.
      Liebe Grüße 🙂
      Mara

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