Im heutigen Magazin der Süddeutschen Zeitung gibt es ein lesenswertes Interview mit dem Verleger und Schriftsteller Michael Krüger. Der Chef vom Hanser Verlag verabschiedet sich am Ende des Jahres in Rente und blickt im Gespräch mit Thomas Barnthaler und Gabriela Herpell zurück auf die besten Kapitel seines Lebens.
Michaek Krüger spricht über die vierzehn Nobelpreisträger, die er verlegt hat, über Begegnungen mit Autoren und deren zum Teil skurrilen Eigenarten und darüber, warum er früher ab und gerne einen Kopfstand gemacht hat.
In diesem lesenswerten Interview wird deutlich, dass Michael Krüger nicht nur ein großartiger Verleger mit einer Spürnase für Nobelpreisträger ist, sondern dass er vor allem ein Liebhaber der Literatur ist. An Literatur begeistert ihn:
“Dass man mit 26 Buchstaben alles ausdrücken kann, was vorstellbar ist. Milliarden Bücher füllen. Kein anderes Spiel kann das.”
Für den begeisterten Leser und Verleger ist die Literatur wie eine Droge. Ein Leben lang hat er Kafkas Tagebücher gelesen, die ihm auch jetzt immer noch weiterhelfen, wenn er nicht mehr “ein noch aus” weiß. Der Nachfolger von Michael Krüger, der mittlerweile bereits 69 Jahre alt ist, wird Jo Lendle – noch 44 Jahre jung. Wir dürfen gespannt sein, was von ihm im nächsten Jahr zu erwarten sein wird.
10 Comments
jancak
May 17, 2013 at 9:58 pmspannend, spannend, obwohl das Magazin höchstwahrscheinlich nicht zu mir kommt
buzzaldrinsblog
May 20, 2013 at 3:08 pmDas Magazin ist aber schon in Österreich erhältlich, oder? Ansonsten könnte ich es dir auch gerne zuschicken, das Interview lässt sich wirklich sehr interessant lesen – erscheint aber auch hoffentlich irgendwann online1
Eva Jancak
May 20, 2013 at 6:21 pmKaufen kann mans sicher, aber ich versuche mich da zu beschränken, ist auch ein Platzproblem und daßs ich das, was ich beispielsweise so auf den Messen ansammle, inzwischen nicht mehr finde, online schaue ich es mir aber sicher an und den Michael Krüger gibts auch öfter im Radio zu hören. Vielen Dank für die Bemühung
buzzaldrinsblog
May 21, 2013 at 11:44 amLiebe Eva,
das Interview gibt es mittlerweile in der Tat online: http://sz-magazin.sueddeutsche.de//texte/anzeigen/39949/Der-Letzte-seiner-Art Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Lesen! 🙂 Das mit dem Beschränken kann ich verstehen, ich leide auch unter eine chronischen Platzmangel und muss mir schon wieder überlegen, welche Bücher ich wohl als nächstes aussortiere.
B.ee
May 17, 2013 at 10:16 pmMit Michael Krüger gibt es auch ein ganz tolles hörensewertes Tischgespräch bei WDR5. Ich finde leider gerade keinen Link dazu. Über iTundes Store findet man es aber.
buzzaldrinsblog
May 20, 2013 at 3:07 pmDanke für den Hinweis, ich werde mich gleich mal auf die Suche begeben und hoffentlich fündig finden! 🙂 Ich finde Michael Krüger vor allem auch aufgrund seiner offensichtlichen Liebe zur Literatur interessant und bin gespannt, wie Jo Lendle diese Lücke füllen kann.
skyaboveoldblueplace
May 20, 2013 at 3:11 pmVielen Dank für den Tip, habe mir das Magazin tatsächlich wegen des Interviews gekauft. Hat sich wirklich gelohnt. Michael Krüger mochte ich gerne als Lyriker – Diderots Katze war mein Einstieg und Autor von Kurzromanen. Man fragt sich, wie der Mann das alles neben seiner Verlagstätigkeit hinbekommen hat. Bewundernswert.
Jedenfalls ein schönes Interview mit einem sehr gelassenen Michael Krüger, interessant besonders, wenn man das vergleicht mit einem Interview zum 65sten: http://www.boersenblatt.net/293157/
Übrigens: Deinen Blog finde ich klasse und habe ihn auf meinem verlinkt. Hoffe, das ist ok.
Liebe Grüße
Kai
buzzaldrinsblog
May 21, 2013 at 4:36 pmLieber Kai,
erst einmal: willkommen auf meinem Blog, ich freue mich über deinen Besuch! 🙂 Ich habe dich übrigens auch gleich verlinkt und finde es natürlich total okay, wenn du mich verlinkst – über Links freue ich mich immer und dein Blog hat mich auf den ersten Blick auch gleich sehr angesprochen.
Das Interview gibt es jetzt übrigens auch online, aber ich wollte letzte Woche nicht warten und habe mir das Magazin auch extra deshalb gekauft. Als Autor kenne ich Michael Krüger leider noch gar nicht, er ist mir bis jetzt nur als Verleger aufgefallen. Seine Aussagen im Interview, die für eine große Liebe zur Literatur sprechen, haben mich aber sehr begeistert und neugierig darauf gemacht, mehr von Michael Krüger zu erfahren …
Danke übrigens auch für den Link zu dem anderen Interview, da schaue ich gleich mal hinein!
Liebe Grüße
Mara
Karin
June 12, 2013 at 8:40 amLiebe Mara,
da Michael Krüger einer der Männer ist, bei denen ich schwach werden könnte -:)) habe ich natürlich alle Bücher von ihm und als lustigen Einstieg in sein Werk würde ich Dir das von ihm in Zusammenarbeit mit Ekkehard Faude verfaßte Literatur und Alkohol..Liquide Grundlagen des Buchstaben-Rausches empfehlen…Lektüre für eine laue Sommernacht….er hat daraus vor Jahren anläßlich der Weinlese des Rheingauer Musikfestivals vorgelesen….
Woher dieser Mann Energie und Zeit nimmt, neben all seinen verlegerischen Umtrieben auch noch selbst zu schreiben…es ist wirklich bewundernswert. Auch die Sammlungen von Reden und Aufsätzen “Literatur als Lebensmittel” und “Vorreden, Zwischenworte, Nachrufe” sind sehr lesenswert.
Mit krügerschwärmerischem Gruß
Karin
buzzaldrinsblog
June 12, 2013 at 10:05 amLiebe Karin,
oh schön, dass du quasi als Michael-Krüger-Expertin meinen Blog besuchst und einen Kommentar hinterlässt. Das freut mich sehr! 😀
Die von dir genannten Tipps und Titel habe ich mir gleich notiert und bin schon ganz gespannt auf die Lektüre. Besonders interessant klingt für mich die Sammlung der Reden und Aufsätze – “Literatur als Lebensmittel” ist ein toller Titel und sicherlich auch ein Hinweis auf die unbändige Liebe von Krüger zur Literatur. Faszinierend für was dieser Mann alles Zeit gefunden hat – ein im wahrsten Sinne des Wortes literarischer Verleger. Ein lustiger Zufall, dass auch sein Nachfolger nicht nur als Verleger tätig ist, sondern auch als Schriftsteller.
Liebe Grüße
Mara