Mörikes Schlüsselbein – Olga Martynova

36095796zOlga Martynova wurde in Sibirien geboren und wuchs in Leningrad auf. Die 1962 geborene Autorin studierte russische Sprache und Literatur und zog 1991 gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland; seitdem lebt das Paar in Frankfurt am Main. Bekannt geworden ist Olga Martynova für ihre Gedichte und Essays. Ihr Werk ist preisgekrönt, sie stand bereits auf der Longlist für den Russischen Preis sowie  auf der Longlist des Deutschen Buchpreis. Im vergangenen Jahr erhielt sie für einen Ausschnitt aus dem vorliegenden Roman den Ingeborg-Bachmann-Preis.

“Ein guter Roman muss heute eine mühsame Lektüre sein, unberechnet, vom Geschmack des Publikums nichts wissend. Das war nicht immer so. Aber vieles war früher nicht so.”

Bereits nach wenigen Seiten wird mir klar, dass der Klappentext des Romans mich arglistig getäuscht hat: während dieser von einem “liebevollen Familienroman” spricht, stößt die Autorin mich ohne Rettungsleine und doppelten Boden in eine verschachtelte und schwer zu entwirrende Geschichte. Im Zentrum dieser Geschichte stehen die russische Germanistin Marina und der deutsche Slavist Andreas. Beide bilden den Kern einer Patchworkfamilie, denn Andreas hat bereits zwei ältere Kinder, während Franziska gerade mit ihrem Kunststudium beginnt, geht Moritz noch zur Schule und träumt davon, Dichter zu werden. Doch das ist noch längst nicht alles, denn da gibt es noch ein weiteres Paar: den Dichter und Trinker Fjodor und seine deutlich jüngere Frau Natascha.

“Und was bitte wäre das dann? Merkwürdig, wie wenig Möglichkeiten du hast, etwas zu machen, was nicht zum Ablauf deines Lebens gehört, ohne das, was zum Ablauf deines Lebens gehört, zum Entgleisen zu bringen.”

Die Geschichte, die Olga Martynova erzählt, kreist um dieses Figurenensemble, das jedoch stetig um die eine oder andere Figur ergänzt wird: Ballerinas, Eisverkäuferinnen und Slawisten mit Geheimdienstvergangenheit haben ihre Auftritte. Olga Martynova agiert dabei wie eine Puppenspielerin und lässt die Lebensgeschichten und Lebensverläufe all ihrer träumenden, sehnsüchtigen und immer ein Stück weit seltsam flirrenden Figuren umeinander tanzen. Die Geschichte führt den Leser von St. Petersburg nach Tübingen, über New York bis zu einem Schamanen. Der Erzählbogen ist breit gespannt und die Episoden der Geschichte sind so zersplittert und fragmentarisch, dass es für mich als Rezensentin schwierig ist, einen roten Faden dort finden zu wollen, wo es keinen gibt.

“Die Mädchen, die einander gleichen, reihen sich die Museenwände entlang und lächeln unsicher, die Schultern hochgezogen, die Streifen ihrer Kleider sind mit den Namen ihrer Richter beschrieben. Und von uns bleibt nichts. Alle unsere Datenträger sind fragiler als Pergament, Papyrus und Papier, die schon viel anfälliger als Ton und Stein waren, dachte Moritz, stieg vom Rad und schrieb das auf, auf das graue handgeschöpfte Papier seines Notizbuchs.”

Der Nebel um den seltsam anmutenden Titel des Romans – “Mörikes Schlüsselbein” – lichtet sich bereits zu Beginn: die seltsam zusammengewürfelte Patchworkfamilie glaubt in einer Vitrine in Tübingen das Schlüsselbein des Dichters Eduard Mörike zu entdecken. Später entpuppt sich der drapierte Knochen jedoch als simpler Studentenscherz – bei dem pubertierenden Moritz löst der Knochen jedoch den Wunsch aus, zu dichten.

“Moritz lacht nicht mehr. Trunkene Schwäne, denkt er, trunkene Schwäne. Vertrunkene Schwäne. In Herbstes Wirtshaus vertrunkene Schwäne. Getrunkene Schwäne. Getrunkene Schwäne, klar im Neckar gespiegelt, auch die Stauden, doch kannst du dir nie das Wasser zusammen mit dem schöpfen, was du so deutlich siehst, keinen Schwan trinken, keinen sich küssenden Schwan trinken. Untrinkbare Schwäne.”

An dieser Stelle möchte ich das zuerst erwähnte Zitat aus diesem opulenten und vielstimmigen Roman von Olga Martynova noch einmal aufgreifen, denn dort versteckt sich die geheime Leseanweisung, die man für die Lektüre von “Mörikes Schlüsselbein” unbedingt benötigt. Die Lektüre des Romans ist eine mühsame Lektüre, es ist eine verschachtelte Lektüre, aber gleichzeitig auch eine unheimlich vielschichtige Lektüre. Der Roman besitzt unzählige Lesarten, er lässt sich auf der Oberfläche in der Tat als ein Familienroman lesen, als eine Geschichte des Dichtens und Sterbens. Diese Geschichte ist in ganz viele kleine Splitter und Erinnerungsfetzen unterteilt, die sich wiederum auch als eigenständige Geschichten lesen können. Darunter liegen jedoch viele weitere Schichten, die den Leser zum Entdecken einladen: dieses Entdecken mag mit einem mühevollen Anspruch verbunden sein, doch gleichzeitig habe ich beim Lesen des Romans gemerkt, dass ich diese unergründlichen Textschichten nicht nur lese, sondern, dass diese etwas mit mir machen. Sie haben etwas mit mir angestellt. “Mörikes Schlüsselbein” ist kein Roman, den man wie einen Film konsumieren kann – Olga Martynova hat einen Roman geschrieben, in den man sich hineinwühlen muss. Bereits bei der Gestaltung des Romans, bei der Wahl des Titels und den, den Kapiteln vorangestellten, Zitaten, offenbart sich eine schiere Flut an intertextuellen Anspielungen, die sich im Laufe der Erzählung weiter ausbreiten und fortsetzen. Damit möchte ich keinesfalls anklingen lassen, dass sich mir ein Großteil dessen erschlossen hat – “Mörikes Schlüsselbein” muss höchstwahrscheinlich mehrmals und immer wieder gelesen werden, bevor man als Leser in der Lage ist, sich in allen Schichten des Textes zu Hause zu fühlen. Dazu kommen Spielereien auf der Ebene des Textes: es gibt grau unterlegte Passagen, eingeklammerte Worte, Listen, Zeichnungen, Wortbilder.

Olga Martynova hat mit “Mörikes Schlüsselbein” ein im wahrsten Sinne des Wortes traumhaften Roman geschrieben. Um ihn wirklich beurteilen zu können, müsste ich ihn wahrscheinlich noch das ein oder andere Mal lesen, doch was ich beurteilen kann, ist der Mut der Autorin, aber auch des Verlages. “Mörikes Schlüsselbein” ist ein Buch, das gegen alle herkömmlichen Elemente eines gut zu verkaufenden Romans geschrieben ist: weder gibt es einen klaren Plot, noch einen roten Faden. Die Lektüre mag mühevoll und anstrengend sein, doch gerade deshalb ist sie auch unheimlich interessant und faszinierend. Olga Martynova hat ein Buch geschrieben, das mich bewegt, beschäftigt und verzaubert hat und das mich wohl noch lange begleiten wird.

24 Comments

  • Reply
    schifferw
    October 21, 2013 at 12:13 pm

    Reblogged this on Wortspiele: Ein literarischer Blog and commented:
    Diese Rezension zu “Mörikes Schlüsselbein” von der auch als Person verzaubernden Olga Martynova gebe ich gerne weiter und empfehle somit allen Leserinnen und Lesern meiner “Wortspiele”, die das Buch noch nicht kennen, die Lektüre… Gute Grüße, Wolfgang Schiffer

  • Reply
    Dori
    October 21, 2013 at 1:45 pm

    Vielen Dank für das Vorstellen des Buches “Mörikes Schlüsselbein”. Ich werde es mir gleich besorgen und lesen und dann berichten. Kennst Du eigentlich den neuen Blogger-System Anbieter qwer com ? Ich würde mich sehr übereine Antwort auch per Email von Dir freuen und viel Erfolg mit Deinem Blog.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:56 am

      Liebe Dori,

      ich freue mich über deinen Besuch und deinen Kommentar und natürlich auch darüber, dich so neugierig gemacht zu haben, dass du das Buch lesen möchtest. Auf dein Eindrücke und deinen Bericht freue ich mich schon sehr und warte gespannt. 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    skyaboveoldblueplace
    October 21, 2013 at 2:10 pm

    Liebe Mara,
    das ist wohl ein Buch für meine ‘Longlist’. Solche Bücher, die man sich quasi beim Lesen erarbeiten muss mag ich eigentlich sehr, brauche dafür aber immer massenhaft Zeit und grosse Konzentration… Deshalb a big thank you, wie der Franzose zu sagen pflegt, und zwar für Deine gründliche und bestimmt zeitaufwendige Lektürearbeit, die sich in Deiner Besprechung so wunderbar wiederfindet und die sich für uns Leser Deiner Besprechungen mal wieder seeehr gelohnt hat!
    Liebe Grüsse, Kai

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:53 am

      Lieber Kai,

      ach, da werde ich ja ganz rot, bei diesen Komplimenten. 😀 Ich habe das Gefühl, vor meinem Blog noch mehr Zeit gehabt zu haben für die Lektüre von Büchern. Mittlerweile wartet dann bereits das nächste Rezensionsexemplar und ich kann mir häufig nicht so viel Muße nehmen, wie ich mir das selbst wünschen würde. Aber sei es drum, dafür wird das Buch sicherlich nicht das letzte mal von mir gelesen worden sein, denn es gibt noch so vieles in ihm zu entdecken. 🙂

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    Wortgalerie
    October 21, 2013 at 3:44 pm

    Eine tolle Rezension! Hört sich nach einer Leseherausforderung an, der ich mich wohl einmal stellen werde, denn es scheint sich zu lohnen 😉

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:52 am

      Oh ja, es lohnt sich – wobei ich finde, dass sich häufig Leseherausforderungen – gerade auch im Vergleich zu leicht konsumierenden Büchern – lohnen. 🙂

  • Reply
    muetzenfalterin
    October 21, 2013 at 4:10 pm

    Ein großartiges Buch von einer großartigen Frau. Allerdings habe ich es an keiner Stelle schwierig gefunden. Vielleicht aber auch, weil ich immer noch dieses wunderbare Zitat ihres ersten Romanes “Sogar Papageien überleben uns” im Hinterkopf hatte: „In einem Roman wird das Leben beschrieben, da läuft angeblich die Zeit, aber sie hat nichts Gemeinsames mit der wirklichen Zeit, da gibt es keine Ablösung des Tages durch die Nacht, da entsinnt man sich spielerisch beinah des ganzen Lebens, während du dich in der Wirklichkeit kaum an den gestrigen Tag erinnern kannst. Und überhaupt: Jede Beschreibung ist falsch. Der Satz: ‘Ein Mensch sitzt, über seinem Kopf ist ein Schiff’ ist doch vielleicht richtiger als ‘Ein Mensch sitzt und liest ein Buch’. Der einzige seinem Prinzip nach richtige Roman ist der von mir. Aber er ist schlecht geschrieben.“
    Auf jeden Fall ein Buch, das jeder Mensch lesen sollte, dem an Literatur liegt. Ganz außerordentliche Prosa. http://www.fixpoetry.com/feuilleton/rezensionen/2001.html

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:51 am

      Hier noch einmal ganz kurz ein Dank für den Link zu deiner Besprechung, ich finde es immer wieder spannend, weitere Meinungen und Eindrücke zu diesem Text und freue mich schon darauf, deine Rezension zu lesen. 🙂

  • Reply
    Xeniana
    October 21, 2013 at 6:02 pm

    Ich fand die Rezension auch sehr schön. Es scheint ein ungewöhnliches Buch zu sein. Und nach den Empfehlungen von Dir und Klappentexterin kann ich mich dem ganzen nur schwerlich entziehen.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:50 am

      Ein ungewöhnliches Buch, auf das man sich einlassen muss, dass dann aber auch Spaß und Freude bereitet – ich kann dir die Lektüre nur empfehlen und wäre sehr gespannt auf deine Eindrücke. 🙂

  • Reply
    Bücher die ich noch lesen möchte « Familienbande
    October 21, 2013 at 6:05 pm

    […] Mörikes Schlüsselbein aufmerksam geworden durch buzzaldrin […]

  • Reply
    muetzenfalterin
    October 22, 2013 at 7:05 am

    also ich wollte übrigens mit meinem kommentar nicht sagen, ich hätte das buch verstanden und du nicht. aber es geht m.M. nach ja nicht immer und überall und schon gar nicht in erster linie um das verstehen. und ich wollte eigentlich nur sagen, dass es kein buch ist, dass man als herausforderung sehen muss, man kann sich auch einfach von dieser wunderschön geknüpften decke aus worten zudecken lassen.
    was mich immer wieder wütend und traurig macht, sind solche sätze, dass es angeblich von mut zeugt, wenn ein “schwieriges” buch verlegt und geschrieben wird. ein schriftsteller, der nicht schreibt, was er schreiben muss, sondern sein schreiben am markt und dessen bedürfnissen ausrichtet, ist kein schriftsteller, sondern allenfalls ein schreiber und auch verlage, die nicht (neben einem zugegebenermaßenem zwang zu kostendeckenden veröffentlichungen) immer wieder die perlen aus dem großen haufen des mittelmaßes zieht, verdient den namen auch kaum.
    entschuldigung für diesen langen sermon.

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:49 am

      Liebe mützenfalterin,

      ich freue mich über deine erklärende Ergänzung, habe deinen ersten Kommentar aber auch nicht in Hinblick dieser Richtung verstanden. Ich glaube, dass du ganz sicherlich mehr Übung darin hast, fragmentarische Texte zu verstehen und dich darauf einzulassen. Mir fällt das immer noch schwer, auch wenn ich Freude daran habe – es ist ein so anderes Lesen, als das, was ich sonst betreibe. Der Text fordert es von mir, macht es etwas mit mir – das empfinde ich als spannend.
      Deine Wut und Trauer kann ich nachvollziehen und doch glaube ich, dass es idealistisch ist, dass Schriftsteller und Verlage die Bedürfnisse nicht am herrschenden Markt ausrichten. Ich beziehe damit vor allen Dingen auf die großen Publikumsverlage die mittlerweile ein beinahe austauschbares Programm haben – Literaturperlen, wie das Buch von OLga Martynova muss man eher abseits suchen.

      Liebe Grüße und kein Grund zur Entschuldigung!
      Mara

  • Reply
    dasgrauesofa
    October 22, 2013 at 9:05 am

    Liebe Mara,
    nach dem Lesen Deiner Besprechung bin ich ganz neugierig auf den Roman mit dem merkwürdigen Titel – dessen Bedeutung Du ja aufgedeckt hast. Das könnte ja wirklich etwas für mich sein, denn Ebenen unter den Oberflächenstrukturen zu entschlüsseln, finde ich immer sehr anregend.
    Viele Grüße, Claudia

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:46 am

      Liebe Claudia,

      ich freue mich, dass du meine Leidenschaft für Texte, die entschlüsselt werden wollen, teilst. 🙂 So etwas mag manchmal Mühe kosten, ich empfinde es aber auch immer als sehr bereichernd und denke beispielsweise noch heute mit Freude an meine intensive Lektüre von Tellkamps Turm zurück. Keine vergleichbare Lektüre, aber dennoch ein Roman mit so vielen rätselhaften Schichten, dass er zum aktiven Mitlesen einlädt.

      Liebe Grüße
      Mara

  • Reply
    kbvollmarblog
    October 22, 2013 at 11:17 am

    Liebe Mara,
    mir hat dieser Roman überhaupt nicht gefallen. Ich habe ihn nach 60 S. weggelegt. Die zersplitternde Schreibweise empfand ich als Zumutung für den Leser und auf die Dauer höchst langweilig. Der Roman ist m.E. zu subjektiv geschrieben und ich finde, man schreibt nicht für sich einen Roman, sondern für die Leser. Damit widerspreche ich dem von dir angeführten Zitat der Autorin, das mich nicht überzeugt. Wenn man nicht schreibt, um rezipiert zu werden, sollte man es lieber beim Tagebuchschreiben belassen.
    Herzliche Grüße vom Meer
    Klausbernd

    • Reply
      ramagens
      October 22, 2013 at 4:12 pm

      Lieber Klausbernd,
      was genau meinst du denn mit “zu subjektiv”? Da es keine Autobiographie oder eine ähnliche Gattung ist, verstehe ich nicht, was du mit dem Ausdruck sagen willst, würde mich aber freuen, wenn das anders wäre, denn dein Eintrag ist ja bisher der einzig kritische hier – und deshalb sicher interessant für die Diskussion über das Buch.
      Viele Grüße
      Justus

      • Reply
        kbvollmarblog
        October 22, 2013 at 5:01 pm

        Lieber Justus,
        diese fragmentierte Sicht der Welt ist für mich eine äußerst private, eine hochpersönliche und damit subjektive Sichtweise, die meines Erachtens literaturhistorisch weitaus besser mit der erlebten Rede und den inneren Monolg (Joyce und Proust) ausgedrückt wurde. Im stillen Kämmerlein denken wir nicht linear, aber wenn wir kommunizieren, muss m.E. das Subjektive im Sinne des Verständnisses für eine mehr objektive, d.h. allgemein verständlichere, Form aufgegeben werden.
        Kurz und gut, ich finde die Form eher für ein Tagebuch oder Briefe als für einen Roman geeignet. Der autoritären Forderung, sich völlig auf die Autorin einzulassen, verweigere ich mich. Dazu ist der Text für mich zu wenig charmant.
        Übrigens ähnliche Diskussionen über die Rolle des Zugangs zu einem Roman und dessen subjektiven Stil löste schon vor zig Jahren dieser dekonstruktivistische Roman von Gaddis “Die Fälschung der Welt” aus (und der war noch bös witzig). Ich kann mich allerdings nicht mehr erinnern, wo ich das las und selbst darüber einen Artikel schrieb. Sorry – it`s too long ago.
        Herzliche Grüße aus Nord Norfolk
        Klausbernd

    • Reply
      buzzaldrinsblog
      October 23, 2013 at 11:41 am

      Lieber Klausbernd,
      ich danke dir für die Äußerung deiner Meinung, gerade auch weil du eine kritische Sicht auf den Roman hast und ich so etwas gerade in der Diskussion über einen Text immer sehr spannend finde. Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Meinung teile – ich glaube daran, dass auch Olga Martynova wünscht verstanden zu werden und dass sie auch verstanden werden kann. Solch fragmentarische Texte, sind aber vielleicht in der Tat nicht nach dem Geschmack von jedem. Ich habe ein Faible dafür, mich in Texte hineinzuwühlen, die nicht auf den ersten Blick verständlich sind – seien dies nun Romane von Thomas Pynchon oder auch der von dir genannte William Gaddis. Zuletzt las ich “Clown ohne Ort” von Thomas Martini – verstanden habe ich sicherlich nicht alles, und doch hat der Text etwas mit mir gemacht, er hat mir gewirkt und ich habe mich damit beschäftigt. Vor diesem Hintergrund bin ich dankbar, dass diese Autoren nicht nur in ihr Tagebuch schreiben, sondern mit ihren Texten auch an die Öffentlichkeit gehen.

      Liebe Grüße
      Mara

      • Reply
        kbvollmarblog
        October 23, 2013 at 12:00 pm

        Liebe Mara,
        ich habe oft nicht genug Zeit (wie die meisten Leser), um mich lange in einen Text hineinzuarbeiten. Das mache ich nur dann, wenn mich irgendetwas an dem Text fasziniert, wie es bei Lawrence Durrell war. Hier hat mich nichts gepackt und so brach ich die Lektüre ab.
        Liebe Grüße
        Klausbernd

        • Reply
          buzzaldrinsblog
          October 25, 2013 at 7:09 pm

          Lieber Klausbernd,

          Lawrence Durrell sagt mir gar nichts, ich habe mir den Namen gleich notiert! 🙂 Natürlich hängt bei einer solchen Lektüre vieles vom persönlichen Lesegeschmack ab: wenn einen nichts reizt, dann fällt es sicherlich schwer, sich in ein Buch hineinzuarbeiten. Bei Olga Martynova und mir hat es aber gefunkt, da habe ich die Mühe dann gerne auf mich genommen.

          Liebe Grüße
          Mara

          • kbvollmarblog
            October 26, 2013 at 3:22 pm

            Liebe Mara,
            ich könnte mir vorstellen, dass dir der L. Durrell zu langweilig schreibt. Es ist eben diese Generation von Autoren, die noch nicht wie Dan Brown und Ken Follett ständige Action bringen. Außerdem wirkt L. Durrell teilweise umständlich heute. Sein English mutet altertümlich an.
            Einer meiner besten Freunde hatte auf Korfu bei den Durrells gelebt. Wie es da zuging, kannst du vergnüglich bei seinem Bruder Gerard in “My Family and Other Animals” nachlesen.
            Liebe Grüße vom Meer und ein angenehmes Wochenende
            Klausbernd

          • buzzaldrinsblog
            October 28, 2013 at 7:53 pm

            Lieber Klausbernd,

            ach, Ken Follett und Dan Brown zählen nicht zu meiner üblichen Lektüre. 😉 Ich habe mir den Namen mal notiert und wollte mich demnächst mal auf Recherche begeben. Ich finde es immer sehr spannend, neue Autoren kennenzulernen. 🙂

            Liebe Grüße aus dem stürmischen Göttingen
            Mara

Hinterlasse hier Deinen Kommentar ...

%d bloggers like this: