Gestern wurden die 30 Kandidaten für die Hotlist 2015 bekannt gegeben. Vergeben wird dieser Preis bereits seit dem Jahr 2009, es gibt aber bestimmt immer noch Menschen, die nicht so ganz genau wissen, worum es dabei eigentlich geht. So erging es mir nämlich auch lange.
Die Hotlist zeichnet sich dadurch aus, dass für diese Liste einzig und allein Titel aus unabhängigen Verlagen nominiert werden. Unabhängige Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dürfen jeweils einen Titelvorschlag einreichen, anschließend stimmt die offizielle Jury über die 30 Kandidaten, die es auf die große Longlist schaffen, ab. Das ist nun bereits geschehen und die 30 Kandidaten stehen fest! Auf der Hotlist der besten Bücher aus unabhängigen Verlagen sollen am Ende dann zehn Titel stehen. Wir Leser und Leserinnen haben übrigens die Chance, selbst drei der dreißig Titel auf die Hotlist zu befördern – über die anderen sieben entscheidet wiederum eine Jury. Zum Wahllokal geht es übrigens hier entlang! Nutzt euer Stimmrecht und wählt ganz fleißig!
Das Besondere an der Hotlist ist für mich, dass Titel aus unabhängigen (und dadurch auch unbekannteren) Verlagen nominiert werden. Obwohl ich selbst viel lese, sind mir viele der nominierten Titel unbekannt. Deshalb ist für mich die Hotlist vor allen Dingen auch eine wunderbare Möglichkeit der Entdeckungsreise: ich werde auf Titel aufmerksam gemacht, die ich ansonsten wohl nie entdeckt hätte. Von allen dreißig Kandidaten habe ich erst einen einzigen Titel gelesen: Dinaw Mengestus Roman Unsere Namen. Ungelesen im Regal steht bereits Irmina von Barbara Yelin, das zuletzt von der Klappentexterin hervorragend besprochen wurde. Aber seht einfach selbst wer nominiert ist – und viel Freude beim Stöbern!
Merle Kröger: Havarie – Thomas Pregel: Der ertrunkene See – Joachim Zelter: Wiedersehen – Dinaw Mengestu: Unsere Namen – Monika Rinck: Risiko und Idiotie – Christian Bommarius: Der gute Deutsche – Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki: Tumor linguae – Éric Faye: Zimmer frei in Nagasaki – Sven Recker: Krume Knock Out – Architekturzentrum Wien (Hrsg.): Wien. Die Perle des Reiches – Julian Mclaren-Ross: Von Liebe und Hunger – Susanne Willems: Auschwitz – Ernest van der Kwast: Fünf Viertelstunden bis zum Meer – Rauni Magga Lukkari/ Inger-Mari Aikio-Arianaick: Erbmütter – Welttöchter – Peter Neitzke: Morelli verschwindet
Klaas Huizing: Bruderland – Akram Aylisli: Steinträume – Sifiso Mzobe: Young Blood – Heike Geißler: Saisonarbeit – Arno Camenisch: Die Kur – Kai Weyand: Applaus für Bronikowski – Wu Ming: 54 – Sólrún Michelsen: Tanz auf den Klippen – Florian L. Arnold: Ein ungeheuerlicher Satz – Giuliano Musio: Scheinwerfen – Klaus Johannes Thies: Unsichtbare Übungen – Joachim Lottmann: Happy End – Patrick Deville: Kampuchea – Anke Stelling: Bodentiefe Fenster – Barbara Yelin: Irmina
11 Comments
fraupixel
July 14, 2015 at 2:51 pmIch finde “Unsere Namen” wirklich interessant. Die samischen Gedichte haben einen tollen Titel und allein vom Cover würde ich mir das Buch mit dem Einkaufswagen mal näher ansehen. Der Klappentext hört sich auf jeden Fall gut an. 🙂
Mara
July 15, 2015 at 1:00 pmMeine Lektüre liegt etwas zurück und ich habe es noch nicht geschafft, das Buch zu besprechen – nun werde ich aber versuchen es nachzuholen, denn mich hat “Unsere Namen” tatsächlich sehr beeindruckt. Das Buch von Heike Geißler ist ein E-Book, ich habe es mir letztens bestellt und bin schon ganz gespannt auf die Lektüre! 🙂
Dorte
July 14, 2015 at 7:08 pmZwei Bücher der Hotlist sind mir bisher über den Weg gelaufen: “Zimmer frei in Nagasaki” und “Havarie”.
Der erste Titel wurde nur mäßig euphorisch bei japanliteratur.net besprochen; das zweite Buch wird in den Medien regelrecht gehypt (so meine Wahrnehmung). Ich bin fast versucht zu schreiben, dass “Havarie” es auf die Shortlist schaffen wird.
Mara
July 17, 2015 at 1:23 pmLiebe Dorte,
deine Eindrücke finde ich sehr spannend – mir war “Havarie” bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Da es ein Krimi ist, fällt das Buch aber auch nicht so ganz in mein Beuteschema, aber vielleicht werde ich dennoch mal einen Blick hineinwerfen.
Wirst du ansonsten etwas von der Liste lesen? 🙂
Liebe Grüße
Mara
jancak
July 14, 2015 at 7:44 pmIch habe https://literaturgefluester.wordpress.com/2014/12/08/irminia/ auch besprochen und jetzt auch dafür gestimmt, die anderen Bücher kenne ich nicht, aber ein paar Namen sind mir vom Bachmannlesen bekannt.
Mara
July 17, 2015 at 1:25 pmStimmt, Sven Recker war auch bereits beim Bachmann-Preis – hat mir dort, muss ich gestehen, aber nicht so wirklich gut gefallen! Irmina steht schon hier zu Hause, aber ich habe mich noch nicht herangetraut, da es meine erste Graphic Novel ist …
jancak
July 17, 2015 at 3:20 pmMir eigentlich schon, “Irmina” würde ich sehr empfehlen, ansonsten bin ich daraufgekommen, daß da auch einige Sachbücher auf dieser Liste stehen, den Film über die Ausstellung über das die “Hitler-Architektur in Wien” habe ich mir angesehen, interessant, daß ich sonst von dieser Ausstellung nichts mitbekommen hätte, obwohl ich öfter durch das Museumsquartier gehe.
Jetzt bin ich jetzt neugierig, wer und was da gewinnt und spannend ist ja auch zu sehen, wie sich da bald wahrscheinlich die Aufmerksamkeit auf die zwanzig Longlistenbücher richten wird, ich lese ja immer noch an den alten der letzten Jahre und da ist auch sehr interessant, was man da nicht alles nicht bekommen hat.
aldame
July 15, 2015 at 10:38 amLiebe Mara, wenn es Dich nicht gäbe, müsste mann/frau Dich erfinden/erschaffen. Wie Du alles so klar und einfach erklärst…! Danke.
Mara
July 17, 2015 at 1:26 pmLiebe Aldame,
ach Du, herzlichen Dank für die netten Worte! Ich halte einfach gerne die Augen auf und lasse dann andere an meinem Wissen teilhaben … 🙂
Liebe Grüße
Mara
Hermia
July 21, 2015 at 7:53 pm“irminia” möchte ich unbedingt lesen. Ansonsten stehen noch “Steinträume” und “Scheinwerfen” stehen auch schon auf meiner Wunschliste.
Die restlichen Bücher muss ich mir mal in Ruhe genauer ansehen – das eine oder andere ist bestimmt für mich dabei. 😉
Mara
July 24, 2015 at 12:49 pmAn “Irmina” möchte ich mich jetzt auch möglichst bald herantrauen – “Steinträume” und “Scheinwerfen” klingen auch reizvoll. Es ist wie immer: viel zu viele Bücher und viel zu wenig Zeit. 😉