Die Menschen zum Lesen zu verführen und dazu zu bringen, zu Büchern zu greifen, zu denen sie sonst nicht greifen würden, sie neugierig auf Literatur zu machen, das ist meine Blog-Mission.
Gestern lief auf Deutschlandradio Kultur ein Feature über Literaturblogs. Die Journalistin Sieglinde Geisel hat mit ganz unterschiedlichen Vertretern des Literaturbetriebs gesprochen – zu Wort kamen unter anderem Karla Paul, Wolfgang Tischer (Literaturcafe) oder Bersarin (Aisthesis). Auch ich wurde befragt und spreche über meine Blogmission, den Namen meines Blogs und Christine Westermann. Gesendet wurde der Beitrag unter dem Titel “Im Netz ist jeder Leser ein Kritiker” und es wurden Fragen aufgegriffen, die uns in der Blogosphäre zuletzt natürlich auch beschäftigt haben: was machen diese Literaturblogger da eigentlich und wie unterscheiden sich Blogs und das klassische Feuilleton?
Sie heißen Literaturcafé, Schöneseiten, Buzzaldrins Bücher – oder auch einfach Literaturen: Jenseits der klassischen Feuilletons sind Blogs dabei, die Karten der Literaturkritik neu zu mischen.
Zwischen all den aufgeregten Diskussionen, die zuletzt geführt wurden, gelingt Sieglinde Geisel mit diesem Beitrag eine ruhige und unaufgeregte Einordnung der Debatte. Es kommen natürlich auch Kritiker von Literaturblogs zu Wort, es werden mögliche Gefahren angesprochen, es wird aber auch deutlich, was Literaturblogs auszeichnen kann.
Wer Lust hat, sollte sich die Zeit nehmen und reinhören. Tun könnt ihr das hier. Ich bin gespannt, wie euch der Beitrag gefällt! 🙂
8 Comments
dasgrauesofa
July 25, 2015 at 9:31 amEin Hoch auf das gute alte Radio, wenn es solche Beiträge sendet. Mit hat besonders gefallen, dass viele verschiedene Aspekte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet worden sind, z.B. eben genau die Debatten aufgegriffen wurden, die wir auch geführt haben, die verschiedenen Motivationen und Zielsetzungen der Blogs vorgestellt wurden, ihre Bedeutung im Vergleich zur Zeitungskritik analysiert wurde usw. Und dass das gerade in einem ganz anderen – nämlich vermeintlich “alten” – Medium passiert, bringt ja vielleicht auch den Blogs wiederum neue Interessierte, die sonst nicht darauf gestoßen wären.
Viele Grüße, Claudia
Mara
July 29, 2015 at 1:23 pmLiebe Claudia,
mir hat der Beitrag auch ausgesprochen gut gefallen – auch wenn ich mich nicht allen Stimmen anschließen kann, finde ich es doch schön, wie Frau Geisel das Phänomen der Literaturblogs von allen Seiten beleuchtet hat. Das so ein Beitrag dann im Radio gesendet wird, ist fast schon ein wenig anachronistisch, aber auch schön. Ich hoffe, dass dadurch noch ein paar neue Menschen auf Literaturblogs aufmerksam geworden sind.
Liebe Grüße
Mara
Nanni
July 25, 2015 at 1:42 pmLiebe Mara,
vielen Dank fürs Teilen der Radiosendung. Ein sehr interessanter Bericht.
Ich mag ja gerade die Vielfalt, die durch bloggen geboten wird. Jeder findet das oder die Blogs, die dem eigenen Geschmack entsprechen. Mir geht es z.B. so, dass ich kaum noch Bücher lese, die mir nicht gefallen, weil es eben Blogger gibt, auf deren Empfehlung ich mich verlassen kann, die einen ähnlichen Geschmack wie ich haben.
Blogs bieten ja eben auch den Austausch, was der Feuilleton eben nicht bieten kann.
Im Endeffekt mag ich aber auch diese ganzen Konkurrenzgedanken nicht, denn das einzige, was ich mir wünsche, ist gute Bücher zu entdecken. Das dürfen mal sehr kluge Bücher sein, die mich beeindrucken, mal welche, die mich berühren und etwas in mir bewegen und manchmal eben welche, die einfach für gute Laune sorgen.
Und wie du schon sagst: bloggen ist nicht nur Herzblut, sondern eben auch viel Arbeit und wenn diese – in welcher Form auch immer – gewürdigt wird, ist das einfach toll.
Viele liebe Grüße
Nanni
P.S.: Dein neues Blogoutfit gefällt mir. Sehr schön übersichtlich und einladend.
Mara
July 29, 2015 at 1:08 pmLiebe Nanni,
mir geht es ganz ähnlich wie dir: ich habe meinen Blog vor allen Dingen aus der Freude am Lesen heraus gegründet. Ich möchte mit meinen Texten weder ins Feuilleton, noch sehe ich mich als Literaturkritikerin. Der Blog ist ein Hobby, doch wenn es – du schreibst es ja auch – Form der Entlohnung gibt, dann habe ich nichts dagegen einzuwenden. Ich bin immer wieder erstaunt über die Forderungen, die an Blogger gestellt werden. Viele betreiben den Blog lediglich als Hobby und haben darüber hinausgehend keine Ambitionen. Ich finde das völlig in Ordnung und glaube auch nicht, dass dadurch der Wert des Buches oder der Kritik verloren geht.
Ich freue mich sehr darüber, dass dir mein neues Outfit gut gefällt! 🙂
Liebe Grüße
Mara
jancak
July 25, 2015 at 4:51 pmWar sehr interessant, habe ich gerne gehört
Mara
July 29, 2015 at 12:46 pmDas freut mich sehr, ich finde, dass Frau Geisel einen guten Einblick die Literaturblogszene geben konnte! 🙂
jancak
July 29, 2015 at 1:29 pmObwohl es da ja noch viel viel mehr gibt, zum Beispiel die bloggenden Autoren, der eine Typ war da ja ein Beispiel, ist aber wahrscheinlich eher ein Sonderfall, die Verlagsblogs etc, ich staune auch immer über die Vielfalt und die Geduld und die Ausdauer der Blogger, auch wenn das manche wieder sehr schnell aufgeben, was auch irgendwie schade ist.
Mara
July 31, 2015 at 11:40 amNatürlich, Frau Geisel konnte auch nur ein kleines Spektrum abdecken – wobei die Verlagsblogs ja Erwähnung gefunden haben. Bloggende Autoren finde ich aber auch spannend, genauso wie Blogger, die selbst Literatur produzieren (Alea Torik). Ich bin sehr gespannt darauf, was sich in den nächsten Monaten und Jahren in diesem Feld noch tun wird.
Liebe Grüße
Mara