Vor etwas mehr als einem Monat wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Bachmannpreises bekannt gegeben – und heute Abend beginnen sie dann wieder, die Tage der deutschsprachigen Literatur. Am Abend wird der Wettbewerb mit einer Rede eröffnet und die Lesereihenfolge wird ausgelost. Gelesen und diskutiert wird dann von Donnerstag bis Samstag – die Entscheidung über die Gewinner wird am Sonntag getroffen. Der ganze Wettbewerb wird live auf 3sat, aber auch im Internet, übertragen.
Doch wer wird dieses Jahr überhaupt antreten?
Jörg-Uwe Albig wurde 1960 in Bremen geboren. Er studierte Musik und Kunst und arbeitete zunächst als Altenpfleger und Redakteur. Seit 1993 arbeitet er als Autor und Reporter für verschiedene Magazine in Berlin. Am 10.7. erscheint bei Klett Cotta sein neuester Roman Eine Liebe in der Steppe.
Verena Dürr wurde 1982 in Wien geboren, wo sie auch heute noch lebt und als Autorin, Musikerin und Küchenhilfe tätig ist. Sie hat bereits Arbeiten in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen vorgelegt, sich in den vergangenen Jahren aber vor allem auf das Schreiben und die Musik konzentriert. Verena Dürr ist Mitglied der Musikgruppe Bis eine heult.
Daniel Goetsch wurde 1968 in Zürich geboren und lebt – nach einem Studium der Rechtswissenschaft -heutzutage als freier Autor in Berlin. Zuletzt erschien von ihm im Klett Cotta Verlag das Buch Ein Niemand.
Urs Mannhart wurde 1975 geboren und lebt heutzutage in der Gemeinde Madiswil in der Schweiz. Mannhart schreibt seit mehreren Jahren Reportagen für unterschiedliche Zeitungen und hat auch bereits mehrere Bücher veröffentlicht – zuletzt erschien von ihm im Secession Verlag Bergsteigen im Flachland. Mannhart macht zur Zeit eine landwirtschaftliche Ausbildung auf einem bio-dynamischen Bauernhof.
Barbi Markovic wurde 1980 in Belgrad geboren und lebt heutzutage als freie Autorin in Wien. Sie hat bereits mehrere Erzählungen in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, zuletzt erschien von ihr im Residenz Verlag das Buch Superheldinnen.
Gianna Molinari wurde 1988 in Basel geboren und lebt heutzutage in Zürich. Sie hat Literarisches Schreiben in Biel studiert und arbeitet – nach einigen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien – an ihrem ersten Roman.
Eckhart Nickel wurde 1966 in Frankfurt geboren, wo er auch heute immer noch lebt. Nach einem Germanistikstudium und einer Promotion über Thomas Bernhard, arbeitete er zunächst als Buchhändler und Journalist. Darüber hinaus hat er bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht – zuletzt erschien von ihm in gemeinsamer Arbeit mit Christian Kracht Ferien für immer: Die angenehmsten Orte der Welt.
Maxi Obexer wurde 1970 in Brixen geboren und lebt heutzutage als Theaterautorin und Schriftstellerin in Berlin. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit steht bereits seit vielen Jahren die europäische Einwanderungspolitik, so auch in ihrem zuletzt erschienenen Roman Wenn gefährliche Hunde lachen.
Karin Peschka lebt in Wien und arbeitet – nach unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten – seit 2014 als freie Autorin. Zuletzt erschien von ihr im Otto Müller Verlag der Roman FanniPold.
Ferdinand Schmalz wurde unter seinem gebürtigen Namen Matthias Schweiger in Graz geboren und lebt heutzutage in Wien. Er studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften und wurde mit seinem Stück dosenfleisch für den Mühlheimer Dramatikerpreis nominiert. Im November 2017 erscheinen unter dem Titel leibstücke vier seiner Theaterstücke im Fischer Verlag.
Noemi Schneider lebt in München und arbeitet als Journalistin und freie Autorin für Deutschlandradio Kultur. Sie wurde für ihre Artikel und Reportagen bereits mehrfach ausgezeichnet. Anfang des Jahres erschien im Hanser Verlag ihr Roman Das wissen wir schon.
Jackie Thomae lebt in Berlin und ist seit den Neunzigern schriftstellerisch tätig: zunächst erschienen von ihr Plattenkritiken, später veröffentlichte sie zwei Sachbücher, bevor sie 2015 mit ihrem Roman Momente der Klarheit debütierte. Ihr nächster Roman soll 2018 bei Hanser erscheinen.
Björn Treber wurde 1992 geboren und gehört damit in diesem Jahr zu den jüngsten Autoren. Er studiert Germanistik in Graz und arbeitet nebenbei an seinem ersten Roman.
John Wray wurde in Washington D.C. als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer österreichischen Mutter geboren. Nach einem abgebrochenem Biologiestudium ist er seit mehr als fünfzehn Jahren als freier Schriftsteller tätig. Ins Deutsche übersetzt wurden von ihm zuletzt seine beiden Romane Retter der Welt und Das Geheimnis der verlorenen Zeit.
Wer sich übrigens noch eingehender informieren möchte, der kann sich auch vorab schon einmal die Porträts der vierzehn Autoren anschauen.
Ich bin auf jeden Fall schon ganz gespannt auf den diesjährigen Bachmannpreis. Es ist eine bunte Mischung, die dieses Jahr in Klagenfurt antritt: besonders gespannt bin ich auf John Wray, dessen Buch Lowboy ich vor vielen Jahren gerne gelesen habe. Aber auch auf Barbi Markovic, Noemi Schneider und Jackie Thomae bin ich gespannt. Auch einige der anderen Titel sind bereits auf meine Wunschliste gewandert! Wie ergeht es euch denn? Werdet ihr den Bachmannpreis verfolgen? Und kennt ihr vielleicht schon einige der Autoren, die antreten werden?
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Tage – möge ein großartiger und interessanter Wettbewerb beginnen!
9 Comments
fraggle
July 5, 2017 at 12:15 pmDie meisten Namen sagen mir erschreckend wenig. 😉 “Das Geheimnis der verlorenen Zeit” von John Wray liegt aber zumindest mal auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Das wurde mir von der Buchhändlerin meines Vertrauens ans Herz gelegt mit den Worten: “Ich wüsste nicht, wem außer Ihnen ich das sonst verkaufen sollte!” 🙂
Mara
July 12, 2017 at 9:42 amDas habe ich hier noch liegen und mich bisher noch nicht rangetraut – nach dem Wettbewerb habe ich nun große Lust, die Lektüre doch noch mal in Angriff zu nehmen! 🙂
Juliane
July 5, 2017 at 3:20 pmIch werde den Bachmannpreis dieses Jahr wohl nicht ganz so akribisch verfolgen wie im letzten, aber doch ab und zu einschalten zu den Lesungen. Tatsächlich kenne ich drei der Autor*innen: Jackie Thomae, Noemi Schneider und Maxi Obexer. Von letzterer hat mir das Theaterstück “Illegale Helfer” sehr gut gefallen. Obexer ist eine politisch engagierte Autorin und passt deshalb gut in diesen Wettbewerb, wie ich finde. Thomaes und Schneiders Bücher liegen schon auf meinem Nachttisch und warten nur darauf gelesen zu werden. Aber ich glaube, auch die beiden sind starke Stimmen. Auch die restliche Auswahl der Autor*innen gefällt mir auf den ersten Blick. Scheint ein spannender Wettbewerb zu werden.
Mara
July 12, 2017 at 9:41 amIch muss gestehen, dass ich vorher noch nie von Maxi Obexer gehört hatte und nun richtig Lust darauf bekommen habe, eines ihrer Bücher zu entdecken. Was man auch immer am Bachmannpreis kritisieren kann, er macht mich dann doch immer wieder auf Schriftsteller aufmerksam, die ich zuvor noch nicht auf dem Zettel hatte!
jancak
July 5, 2017 at 11:18 pmJa, die österreichischen Autoren kenne ich fast alle und habe auch schon einiges von Peschka gelesen, das Buch von Barbi Markovic liegt im Badezimmer und ich werde es demnächst lesen.
https://literaturgefluester.wordpress.com/2016/11/09/fannipold/
https://literaturgefluester.wordpress.com/2014/09/01/watschenmann/
und den Preis werde ich wieder verfolgen, obwohl derzeit viel zu tun ist, ich morgen noch auf einer Sommerakademie sein werde und am Abend die o Töne im Museumsquartier befinnen.
Mara
July 12, 2017 at 9:40 amLiebe Eva,
es ist schön, mal wieder etwas von dir zu lesen – wie hat dir der Bachmannpreis in diesem Jahr gefallen? Wie bist du mit der Auswahl der Preisträger zufrieden?
Liebe Grüße
Mara
jancak
July 12, 2017 at 10:09 amja, wie geschrieben, es war heuer ein bißchen hektisch, habe aber in alle Lesungen und Texte ein wenig hineingehört.
Ferdinand Schmalz Text hat mir gut gefallen,auch der mit den “Himbeeren” ansonsten auch die Texte, die sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinandersetzten, spannend.
Mit dem von dem Mann mit der Kirche habe ich nicht so viel anfangen können, aber ansonsten war es wieder ein schöner Preis und Barbi Markovics Buch habe ich inzwischen auch gelesen, liebe Grüße
https://literaturgefluester.wordpress.com/2017/07/09/wieder-einmal-bachmannpreis/
Herr Palomar
July 8, 2017 at 2:56 pmKlasse, dass man sich auch beteiligen kann und für den Publikumspreis noch bis 20 Uhr abstimmen kann. Ich habe für Jackie Thomae gestimmt, obwohl ich John Wray auch sehr gut fand.
Gruß
Herr Palomar
Mara
July 12, 2017 at 9:39 amHallo Herr Palomar,
ich habe für John Wray gestimmt, der mich richtig begeistert hat – ich habe jetzt sehr große Lust darauf, sein neuestes Buch zu entdecken, das ich bisher noch nicht gelesen habe.
Liebe Grüße
Mara