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5 Fragen – Interviews

5 Fragen an Pia Ziefle!

© Gerald von Foris

© Gerald von Foris

Pia Ziefle wurde 1974 geboren und arbeitet als freie Autorin und Bloggerin.  Sie hat eine eigene Homepage. Suna ist ihr erster Roman. “5 Fragen” an einen Autor zu stellen, ist eine Premiere auf diesem Blog (in der Hoffnung, dass es nicht bei der Premiere bleiben wird!), denn es hat mich gereizt, nicht nur das Buch einer neuen Stimme in der literarischen Welt vorzustellen, sondern auch die Autorin, die sich dahinter verbirgt. Ich habe mich darum bemüht, mir fünf möglichst interessante und kreative Fragen auszudenken und ich freue mich, dass Pia Ziefle dazu bereit war, meine Fragen zu beantworten. Zu der Rezension von “Suna” geht es hier entlang.

1.)    Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?

Ich möchte gerne wissen, warum Menschen in ihrem Leben diese eine Entscheidung treffen, und nicht eine andere. Was führt dazu? Ist es der Moment? Die Persönlichkeit? Die Umstände? Dazu kommt, dass ich ein Talent habe, den ungewöhnlichsten Lebensläufen zu begegnen, und Menschen, die sie mir erzählen. Aber abgesehen von diesen motivreichen Lebenswegen steckt in jedem Leben eine Geschichte, egal wie unspektakulär sie scheint: es ist immer ein Mensch mit seinem einen, unverwechselbaren Leben. Davon möchte ich erzählen und darum bin ich Schriftstellerin geworden.

2.)    Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Manches das ich lese berührt mich so sehr, dass es mich über Jahre begleitet, selbst wenn es beim Wiederlesen keinen so starken Eindruck mehr hinterlässt. John Irving hat mich über fast alle meine Lesephasen nicht verlassen, dazugekommen sind David Foster Wallace und Jonathan Franzen, Walter Kempowski (der manchmal ein bisschen anstrengend ist) und Joan K. Rowling. Sie alle schreiben, weil es etwas gibt, das sie erzählen wollen, sie sind nicht diejenigen, die ein literarisches Motiv durchexerzieren. Sie sind Geschichten- und Lebenswegerzähler, und das gefällt mir.

3.)    Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Nicht überall. Das habe ich versucht, das geht trotz moderner Technik nicht. Moderne Technik beinhaltet fast immer Internet – und das lenkt mich so sehr ab, dass der Tag vorbei ist und nichts wurde fertig. Ich schreibe also an meinem unvernetzten Schreibtisch und fast immer in der Nacht, wenn niemand mich stören kann, keine Familie und keine Postboten, kein Besuch. Keine Geräusche draußen.

4.)    Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Zuletzt…  Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig, gerade eben zum Beispiel das von David Foster Wallace, Das hier ist Wasser – davor waren es „Das Beste von Allem“ von Rona Jaffe, ein verblüffend aktuelles Buch, und „Das verborgene Wort“ von Ulla Hahn.

5.)    Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Ich würde ihm raten, zu leben. Möglichst viel und intensiv. Und dann, so viel es geht zu schreiben und sich nicht mit anderen zu messen. Er muss seine eigene Stimme finden und seine Art, Geschichten zu erzählen. Das kann man sich nicht aneignen, nur in sich selbst freilegen. Natürlich kann man Techniken lernen, und ich würde raten, möglichst viel über Dramaturgie und Figurenentwicklung in Erfahrung zu bringen, aber es wird nur bei jemandem, der ohnehin im Verborgenen über dieses Wissen (oder Talent) verfügt, die richtige Resonanz erzeugen können.

Vielen Dank an Pia Ziefle für die Beantwortung der Fragen! 🙂

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