Die 1956 geborene Barbara Slawig arbeitet seit ihrem Ausstieg aus der Wissenschaft als Übersetzerin und Schriftstellerin. Im Jahr 2000 erschien ihr erster Roman und 2009 ihr erster Krimi unter dem Pseudonym Carla Rot. Barbara Slawig hat eine interessante und sehenswerte eigene Homepage, auf der man einiges über sie erfährt.
1.) Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?
Das wollte ich gar nicht. Mein Berufsziel war eigentlich, Biologin zu werden, und genau das bin ich zunächst auch geworden. Mit dem Schreiben habe ich erst begonnen, als ich promoviert war und begriffen hatte, dass die Forschung doch nichts für mich ist. Zunächst einmal musste ich dafür auch einen eigenen Zugang zur Literatur finden, denn mit dem, was uns im Deutschunterricht nahegebracht werden sollte, konnte ich wenig anfangen. Die Freude an der Literatur habe ich erst entdeckt, als ich begonnen habe, englischsprachige Romane im Original zu lesen. In meinen literarischen Vorlieben bin ich bis heute hoffnungslos anglophil. Was auch damit zusammenhängt, dass im englischen Sprachraum kein so tiefer Graben zwischen der E- und der U-Literatur verläuft. Dort gibt es einen breiten Überschneidungsbereich, in dem Autoren literarisch anspruchsvoll und spannend schreiben.
2.) Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?
Da gab es im Lauf der Jahre mehrere. Die erste war Ursula LeGuin, bald gefolgt von Virginia Woolf. Deutlich später Gabriel Garcia Marquez und noch später Joan Didion und John Banville.
3.) Wann und wo schreiben Sie am liebsten?
Zu Hause an meinem Schreibtisch. Wenn ich feststecke, hilft mir allerdings oft ein Ortswechsel, dann sitze ich gern mit Notizbuch und Stift im Café oder im Park. Seit einiger Zeit treffe ich mich außerdem einmal wöchtlich mit Kolleginnen zum Arbeiten in einem Lokal. Man sollte es nicht glauben, aber das sind hochproduktive Stunden.
4.) Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Angerichtet“ von Herman Koch.
5.) Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?
Geduldig zu sein – mit sich und mit dem Buchmarkt. Sich immer wieder zu fragen, welche Art von Texten man schreiben möchte, und eigene Kriterien dafür zu entwickeln, was einen guten Text ausmacht. Und natürlich: ständig zu schreiben.
Herzlichen Dank an Barbara Slawig für die Beantwortung meiner Fragen!
8 Comments
Mila
September 6, 2012 at 7:01 pmLiebe Mara. Ein interessantes Interview, danke! Mir hat besonders Barbara Slawigs Antwort auf die Frage danach, was sie jungen Autoren rät, gefallen. LG Mila
buzzaldrinsblog
September 7, 2012 at 1:55 pmLiebe Mila,
freut mich, dass das Interview dein Interesse wecken konnte. Mir haben die Antworten von Barbara Slawig auch sehr gut gefallen, besonders auch ihren Ratschlag! “Visby” würde dir – glaube ich – auch gefallen, ich kann es dir nur empfehlen.
Viele Grüße
Mara
Lisa
September 7, 2012 at 7:53 amJa, ein interessantes Interview und eine tolle Rezension zu “Visby”, liebe Mara!
Liebe Grüße
Lisa
buzzaldrinsblog
September 7, 2012 at 1:56 pmIch danke dir, liebe Lisa! Ich muss mich darüber hinaus übrigens auch für den tollen Tipp bedanken, ohne deine Begeisterung hätte ich vielleicht nicht ganz so schnell zu “Visby” gegriffen!
Viele Grüße
Mara
cosima1973
September 8, 2012 at 7:17 pmSehr schönes Interview, schöner Blick hinter die Kulissen, an den Schreibtisch.
buzzaldrinsblog
September 9, 2012 at 7:46 pmLiebe Cosima,
ich freue mich sehr, dass dir das Interview gefallen hat! 🙂
Viele Grüße
Mara
Markus Rybacki
September 27, 2012 at 7:10 pmGeduld ist immer ein guter Tipp.
Für viele Lebenslagen… 🙂
buzzaldrinsblog
September 29, 2012 at 2:21 pmDas stimmt! Und Geduld ist leider etwas, was ich eindeutig in zu geringen Mengen besitze! 😉