5 Fragen an Björn Bicker!

© Stephanie Füssenich

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Björn Bicker wurde 1972 geboren und hat Literaturwissenschaft, Philosophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen und Wien studiert. Nach Stationen am Wiener Burgtheater und den Münchener Kammerspielen, arbeitet Björn Bicker seit 2009 als freier Autor, Projektentwickler und Kurator. Im selben Jahr erschien im Verlag Antje Kunstmann sein Debütroman “Illegal”. Der Autor lebt heutzutage in München und hat in diesem Frühjahr mit “Was wir erben” seinen zweiten Roman vorgelegt. Der Autor betreibt eine eigene Homepage.

1.)    Warum wollten Sie Schriftsteller werden?

Unter der (Berufs)bezeichnung Schriftsteller kann ich mir bis heute nichts richtiges vorstellen. Schriftsteller sind immer die anderen, die klugen, die konzentrierten, die, die den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und Wörter drehen.  Und durchgewetzte Ellenbogen haben. Aber ich doch nicht. Mittlerweile habe ich eine ganze Menge Theatertexte geschrieben, zwei Bücher, Hörspiele und Essays . Wahrscheinlich bin ich jetzt auch ein Schriftsteller. Aber wenn ich auf dem Amt in ein Formular schreiben soll, was mein Beruf ist, dann schreibe ich immer Autor. Niemals würde ich Schriftsteller schreiben. Warum eigentlich?

2.)    Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Da gibt es viele. Wenn ich einen oder eine herausheben würde, wäre das falsch. Es sind so viele. Künstler, Schriftsteller, Theaterleute. Die letzten Jahre inspiriert mich am allermeisten die Wirklichkeit jenseits von Kunst und Literatur. Ich habe das große Glück am Theater immer wieder sogenannte Stadtprojekte machen zu dürfen. Dabei geht es meistens darum, politische und soziale Themen künstlerisch aufzubereiten und dabei stürzen meistens sämtliche Grenzen zwischen Kunst und Politik und Sozialarbeit ein. Das ist inspirierend. Für die Kunst. Und fürs Leben.

3.)    Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Ich schreibe entweder in meinem Büro. Alleine. Oder an einem Tisch in einer großen Bibliothek. Umgeben von Studenten, Wissenschaftlern und Verrückten. Ich sitze meistens oberhalb der Theologischen Wörterbücher. Neben mir in den Regalen Rechtswissenschaften.

4.)    Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Teju Cole. Open City.

5.)    Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Schreiben, schreiben, schreiben. Viel erleben. Über sich selbst nachdenken. Mutig sein. Sich vor allem nicht einschüchtern lassen von denen, die glauben zu wissen, wies geht.  Das ist ganz wichtig.  Und dann: Geduldig sein. Genau sein. Nicht zufrieden geben mit Ungenauigkeiten. Und dann: Ruhig über die Stänge schlagen. Und dann: über Politik nachdenken.

Vielen Dank an Björn Bicker für die Beantwortung meiner Fragen!

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