Gestern habe ich meinen ersten Tag auf, neben und beim Blauen Sofa verbracht. In Zusammenarbeit mit Bertelsmann berichte ich hier im Laufe der Leipziger Buchmesse und in den Tagen danach von meinen Eindrücken und Erlebnissen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Veranstaltungen finden auf dem Blauen Sofa im Halbstundentakt statt und es gibt kaum Pausen zum Luftholen.
Der erste Tag war geprägt von der politischen Seite der Literatur – die Leipziger Buchmesse 2017 ist nicht mehr mit der Leipziger Buchmesse 2016 zu vergleichen, denn im vergangenen Jahr hat sich politisch so viel verändert. Ich denke dabei zum Beispiel an den versuchten Militärputsch in der Türkei und an die anschließenden Folgen, an das weitere Erstarken von rechten Gruppierungen in vielen europäischen Ländern, an den Brexit oder auch an die amerikanische Präsidentschaftswahl. Mittlerweile schlagen sich diese Veränderungen auch in der Literatur nieder und dies hat man am gestrigen Tag ganz besonders gespürt: mit Yavuz Ekinci saß ein kurdischer Autor auf dem Blauen Sofa, der mehr Fragen über die politische Situation in der Türkei beantworten musste, als über sein neues Buch. Mit Julian Nida-Rümelin saß ein Philosoph auf dem Podium, der sich Gedanken über den Sinn und die Gefahr von offenen Grenzen machte. Es folgte Volker Weiß, der in seinem Buch Die autoritäre Revolte das Erstarken der neuen Rechten untersucht. Er sieht die größte Gefahr im Schweigen in der Komfortzone. Stattdessen müsse das Ziel sein, in die Diskussion zu kommen, Haltung zu zeigen und Stellung zu beziehen. Ich glaube das auch und finde es deshalb sehr wichtig und sehr richtig, dass das Blaue Sofa diesen Themen eine Plattform gegeben hat.
Ich habe euch von meinem ersten Tag von dem Blauen Sofa drei Beiträge mitgebracht, die hoffentlich interessant sind:
- Ich berichte euch hier über die angeklagte Schriftstellerin Aslı Erdoğan, die per Live-Schaltung interviewt wurde.
- Ich erzähle euch in diesem Beitrag etwas über die litauische Literatur, die ich mit großer Begeisterung für mich entdeckt habe.
- Ich stelle euch hier die drei Preisträgerinnen des Leipziger Buchpreises und ihre Werke vor.
Ein ganz besonderes Highlight waren für mich außerdem zwei Interviews, die ich mit Nora Bossong über ihre Reportage zum Rotlichtmilieu und Georg M. Oswald zu seinem neuen Roman Alle, die dich lieben geführt habe. Ich habe dazu zum ersten Mal das Videoformat ausprobiert – beide Interviews werdet ihr hier hoffentlich spätestens nächste Woche sehen können.
Jetzt freue ich mich schon auf den heutigen Tag am Blauen Sofa, bin schon sehr gespannt auf die Lesungen und Interviews – und hoffe darauf, dass ich spätestens am Abend wieder einiges zu berichten haben werde!
5 Comments
stbhansbrink
March 24, 2017 at 9:57 amHallo, Kraft und Mut für die vor Dir liegende Zeit. Bonne Chance !!!!
Masuko13
March 24, 2017 at 10:47 amDas klingt toll. Wünsche dir weiterhin viel Power!
Ute
March 24, 2017 at 6:05 pmHallo Mara!
Ich stand heute vor dir und wollte dich begrüßen, dann kamen aber einige Mitarbeiter und haben die Sitze verschoben für die Blaue Stunde, dann kam ich nicht mehr an dich heran.
Vielleicht schaffe ich es morgen, dir wenigstens einmal hallo zu sagen.
Liebe Grüße und viel Freude noch auf der Buchmesse wünscht dir
Ute
lottasbuecher
March 27, 2017 at 1:13 pmLiebe Mara,
Ich finde es unheimlich toll, dass du über die Geschehnisse auf dem blauen Sofa bloggst. Super interessant auf jeden Fall. Und die Beiträge werde ich mir auch gleich mal ansehen. Danke für ein bisschen Buchmessefeeling zu Hause.
Liebst, Lotta
Drei Tage auf dem Blauen Sofa - ein Rückblick | Buzzaldrins Bücher
March 29, 2017 at 10:18 am[…] Eindrücke vom ersten Tag auf dem Blauen Sofa […]