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Was wir Liebe nennen – Jo Lendle

Jo Lendle ist in den heutigen Tagen vielen wahrscheinlich als neuer Verleger vom Hanser Verlag bekannt. Jo Lendle verlegt jedoch nicht nur Bücher, sondern schreibt auch selber welche. “Was wir Liebe nennen” ist bereits sein vierter Roman und erschien im vergangenen Herbst bei der Deutschen Verlagsanstalt.

Collage Lendle 1

“Was wir Liebe nennen, ist anfangs nur ein Zittern. Ein Schauer, den wir kaum bemerken, der uns nicht frieren lässt, aber daran erinnert, beizeiten nach etwas zu suchen, das uns wärmt.”

Lambert ist Zauberer, aus seinem eingefahrenen Leben heraus zaubern, kann er sich aber nicht. Oder vielleicht doch? Die Entscheidung Zauberer zu werden, wurde von Lambert nicht wirklich getroffen. Es hat sich halt so ergeben. Doch das, was er eigentlich machen möchte, ist es eigentlich nicht. Auch an seiner Beziehung für Andrea zweifelt er. Überhaupt: sein ganzes Leben scheint sich im Moment überhaupt nicht mehr passend und richtig anzufühlen. Da fühlt sich die Tatsache, dass Lambert erst vor kurzem seinen Vater beerdigen musste, beinahe wie eine Nebensächlichkeit an. Die Einladung zum Kleinkunstfestival nach Montreal kommt ihm deshalb gerade recht; es ist eine Verschnaufpause, eine Abwechslung vom Alltag und vielleicht auch eine Flucht. Doch das Unrunde in seinem Leben scheint sich auch auf seiner Reise fortzusetzen, die ziemlich turbulent ist und zunächst mit einer Notlandung endet. Bei seiner Ankunft in Montreal wird Lambert, der Held der Geschichte mit dem seltsamen Namen, schließlich angefahren. Alles nicht so schlimm, zumindest körperlich – darüber hinaus hat dieser Zusammenstoß jedoch lebensverändernde Auswirkungen – zumindest zeitweise.

“Was wir Liebe nennen, ist zu viel und zu wenig. Es ist Mangel und Fülle, Ungenügen und Überfluss, auch wenn die Sehnsucht beim besten Willen nicht weiß, woran hier Überfluss bestehen soll, außer an der Liebe selbst. Nur was uns fehlt, wissen wir immer.”

Die Verursacherin der kleinen Kollision ist Felicitas Touchbourn, oder kurz gesagt: Fe. Fe ist Paläobiologin, sie erforscht ausgestorbene Arten und sie ist mit ihrem Pferdetransporter Lambert in die Kniekehlen gefahren. Bei Lambert ist es Liebe auf den ersten Blick, eine rettungslose Liebe – ohne Seil und doppelten Boden. Während Andrea im gemeinsamen Zuhause auf eine Nachricht ihres Freundes wartet, wird Fe mit Lamberts rettungsloser Liebe konfrontiert. Doch liebt er wirklich Fe oder reizt ihn die Möglichkeit, durch sie ein neues Leben zu beginnen und aus seinem alten, das sich anfühlt wie ein zu klein gewordener Anzug, auszubrechen? Lambert, der das Gefühl hat, in seinem ganzen bisherigen Leben falsche Entscheidungen getroffen zu haben, muss sich plötzlich nicht nur zwischen zwei Frauen entscheiden, sondern zwischen zwei Leben, zwischen zwei Welten. Da möchte man sich doch am liebsten verdoppeln, um keine Entscheidung treffen und niemanden enttäuschen zu müssen.

“Es hieß immer, man könne nicht auf zwei Hochzeiten tanzen. Aber wer sagte das, und warum sollte es nicht gehen, zumindest für ein Tänzchen?”

Fe und Lambert haben eine gemeinsame Nacht, die ihnen bleibt. Es ist eine magische Nacht, der ein besonderer Zauber inne wohnt: an dieser Stelle verlässt Jo Lendle die Pfade der realen Wirklichkeit und betritt eine Welt der Magie. Lambert möchte alle seine Fähigkeiten als Zauberer aufbieten, um die Entscheidung, die er treffen muss, hinauszuzögern und in einer Welt zu leben, in der er beides haben kann: Andrea, die zu Hause auf ihn wartet und das neue und aufregende Leben an der Seite von Fe. Zumindest für ein paar Stunden oder Tage. Lambert wünscht sich übersinnliche Kräfte, er wünscht sich die Kraft Flugzeuge zum Umkehren zu zwingen und einen Vulkan zum Ausbruch zu bringen. Und dann greift Jo Lendle noch zu einem ganz besonderen Trick …

Collage Lendle 2

“Was wir Liebe nennen, lässt alle auf uns los: Dopamin, Endorphin, Adrenalin.”

Jo Lendle legt mit “Was wir Liebe nennen” einen heiter beschwingten Roman vor, der dennoch Tiefgründigkeit besitzt. Er kreist um die Frage, ob es klüger ist, klare Entscheidungen zu treffen und wie es sich in dem Vakuum vor einer Entscheidung lebt. Der Titel des Romans ist auch für den Inhalt Programm: es geht um die Liebe, es geht um das gegenseitige Kennenlernen, es geht um den Moment, in dem zwei Menschen miteinander kollidieren und wie dieser ein ganzes bisheriges Leben aus den Fugen bringen kann. All das wird von Jo Lendle solide erzählt, häufig untermalt von einer heiter-amüsanten Note. Es ist der ausgeprägte Humor, der die Geschichte davor bewahrt, in den Kitsch abzugleiten. Das, was den Roman für mich besonders gemacht hat, war der Moment, in dem Jo Lendle die soliden Pfade des Erzählens hinter sich lässt und verspielt wird. Die Magie, die sich dadurch, dass Lambert ein Zauberer ist, von Anfang an andeutet, zieht zunehmend in den Text hinein.

“Was wir Liebe nennen” ist ein wunderbarer Roman, der mich beim Lesen verzaubert hat. Jo Lendle erzählt eine magische Liebesgeschichte, doch nicht nur das, er erzählt auch von Entscheidungen und von neuen und alten Leben. Er erzählt von dem Moment, in dem sich alles urplötzlich ändern kann. Leicht, heiter und gleichzeitig verzaubernd poetisch ist “Was wir Liebe nennen” ist ein Roman, der mir ans Herz gewachsen ist.

Workuta – Horst Bienek

Horst Bienek, der 1930 geboren wurde und 1990 starb, war Schriftsteller, Künstler und Filmemacher. Nach einer Tätigkeit beim Hessischen Rundfunk und als Lektor bei dtv, lebte er ab 1968 als freier Schriftsteller in München. Für seine Veröffentlichungen erhielt er unter anderem den Wilhelm-Raabe-Preis sowie den Jean-Paul-Preis. Herausgegeben und mit einem lesenswerten Nachwort ergänzt, wurde “Workuta” von Michael Krüger, der viele Jahre lang Horst Bieneks Lektor und Verleger gewesen ist. Die Aufzeichnungen, die diesem Buch zugrunde liegen, hat Michael Krüger nach dem Tod seines Freundes in dessen Unterlagen gefunden und macht sie mit dieser Veröffentlichung zum ersten Mal einem breiteren Publikum zugänglich.

Mit gerade einmal 21 Jahren gehörte Horst Bienek bereits zu den Meisterschülern von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble, doch 1951 war auch das Jahr, in dem der Autor vom Staatssicherheitsdienst verhaftet wurde. Verurteilt wurde er in einem Schauprozess, zu Last gelegt wurde ihm “antisowjetische Hetze” – 20 Jahre Zwangsarbeit lautete der Schuldspruch für den jungen Mann. Horst Bienek wurde nach Workuta gebracht, einem Arbeitslager, in dem er unter Tage im Kohlebergbau arbeiten musste. Das Lager in der russischen Stadt Workuta, die nördlich des Polarkreises gelegen ist – “etwa dort, wo das Eismeer mit dem Nordural zusammenstößt” –, gehörte zum sogenannten Gulag. Vier Jahre lang musste der Autor es dort unter zum Teil nur schwer vorstellbaren Bedingungen aushalten, bis er 1955 endlich frei gekommen ist.

“Ich war wie aus Blei. Ich konnte nicht sprechen. Mein Blut pulsierte nicht. Ich konnte mich kaum bewegen. Erst nach zwei Tagen flutete wieder Wärme in meinen Körper. Ich fing an zu heulen.”

Trotz der prägenden Erfahrungen, die Horst Bienek im Laufe dieser vier Jahre gemacht hat, hat er nie über Workuta geschrieben. Erst ein einschneidendes Erlebnis während einer Lesung, hat bei ihm zum ersten Mal den Wunsch ausgelöst, über diese Erinnerungen zu schreiben. Ein grauhaariger Mann meldet sich bei der Diskussion mit dem Autor zu Wort, spricht über seine eigenen Erfahrungen, für die er vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben Worte findet und endet mit einem Gesicht, das ganz nass war (“Ich weiß nicht, hatte er geweint oder war er verschwitzt.”) und mit der Frage, warum Bienek selbst nie über Workuta geschrieben hat.

“Ich bin nach Haus gefahren. Ich habe mich an den Schreibtisch gesetzt. Es waren 35 Jahre seitdem vergangen. Und seit 35 Jahren war mir das nicht mehr so nahe gewesen. […] Ich wußte, jetzt mußte ich darüber schreiben.”

Horst Bienek schreibt über die Verhöre, die er über sich ergehen lassen musste und die in seiner Beschreibung beinahe schon kafaesk anmuten. Nacht für Nacht wird er erneut befragt, immer und immer wieder; schnell verliert er den Glauben daran, an seiner Situation noch etwas ändern zu können. Die Verhandlung seines Strafmaßes dauert gerade einmal 15 Minuten. Angeklagt ist er wegen Paragraph 58,6 (Spionage), 58,10 (Antisowjethetze) und 58,11 (Bandenbildung). An heutigen Maßstäben gemessen wirken die Vorwürfe absurd und schon beinahe lächerlich.

“Vielleicht habe ich Glück und kriege nur fünf Jahre, dachte ich. Aber fünf Jahre, das wäre viel zu lange. Die Welt draußen würde sich verändern und ich nicht mehr zu ihr gehören, nach fünf Jahren.”

Die anschließende Haftstrafe ist für den Autor ein entsetzlicher Schlag, es geht von Zelle zu Zelle, bis er schließlich auf einen Transport nach Workuta geschickt wird – die Reise geht bis nach Sibirien. Die Zustände werden schlimmer, Betten voller Wanzen werden zur Normalität, Bienek ist nicht mehr nur gefangen, sondern auch zur Zwangsarbeit verurteilt – verurteilt zu einer unmenschlichen Arbeit, für die sich sonst niemand hergeben würde.

“Es war ekelhaft. Aber solche Gefühle wie Ekel hatten wir schon gar nicht mehr.”

Obwohl der Autor seine Aufzeichnungen nicht abschließen konnte, der Tod kam dem schwer an AIDS erkranktem Horst Bienek zuvor, besitzen seine Erinnerungen eine unheimliche Kraft und einen sehr berührenden Ausdruck. An seinem Bericht wird erkennbar, dass er zuvor noch keine Sprache für das, was er erlebt hat, gefunden hatte. Vieles wirkt fragmentarisch, holprig. Vieles wirkt so, als würde Horst Bienek gerade erst anfangen, Worte für Workuta zu finden und dabei noch ab und an stolpern, den Faden verlieren oder neu ansetzen müssen. Doch es ist gerade und vor allen Dingen auch diese Form, die beim Lesen so sehr beeindruckt. “Workuta” ist ein Erinnerungs- und Gedankenfragment, das auch noch unvollendet ist, doch es gibt einen unverstellten Einblick in das Erleben eines Menschen, der zu einer unverhältnismäßig harten Strafe verurteilt wurde. Zum Abschluss des Fragments äußert sich Horst Bienek auch zu der Rolle von Bertolt Brecht, seinem eigentlichen Mentor, der sich jedoch nicht für die Freilassung des Autors eingesetzt hatte.

“Workuta” ist ein persönliches und bewegendes literarisches Zeugnis. Ein Zeugnis eines unfassbaren menschlichen Einzelschicksals, aber auch ein Zeugnis davon, wie ungerecht und menschenverachtend die damalige Zeit gewesen sein muss. Horst Bienek hat ein schmales Buch geschrieben, dem man anmerkt, dass hier ein Autor erst noch seine Sprache finden muss und doch ist das Buch gleichzeitig unheimlich groß und wichtig – ich kann “Workuta” nur möglichst viele Leser wünschen.

5 Fragen an Julya Rabinowich!

Julya Rabinowich wurde 1970 in St. Petersburg geboren und ist mit sieben Jahren nach Wien gezogen. Heutzutage arbeitet sie als Autorin, Malerin und Simultandolmetscherin. 2008 erschien ihr Debütroman “Spaltkopf”, 2011 folgte das Buch “Herznovelle”. “Die Erdfresserin” ist ihr neuester Roman.

1.) Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?

Weil ich die leidige Konkurrenz um den Status des besten Künstlers in der Familie auf eigene Weise zu unterlaufen versucht habe, alle waren sie Maler, auch ich. Ich bin dann mal schnell abgebogen. Diese Wiese war tatsächlich grüner als die andere. Keine Einbildung. Außerdem veranstalte ich weniger reale Sauerei, wenn ich schreibe. Und aufräumen muss man auch nichts. Notebookdeckel zu und das wars. Notebookdeckel auf und man ist in seiner eigenen Welt.

2.) Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Meine Art zu schreiben wurde sicherlich stark davon geprägt, dass ich von klein auf auf das Visuelle trainiert worden bin, insofern beeinflussten mich bildende Künstler, vor allem die alten Meister, z.b. beide Breughels, Dürer. Aber auch Kubin , Lucien Freud oder Damien Hirst. Und dann natürlich mein liebster Schriftsteller: Michail Bulgakow. Aber auch Houellebecq oder Rushdie.

3.) Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Am liebsten zu Hause, wenn da absolute Ruhe herrscht, spätnachts oder in der Früh, wenn der Hund Ruhe gibt. Aber auch sehr sehr gerne im Zug, etwas weniger gerne im Cafehaus, dann allerdings ist es am besten, wenn der Raum voll ist und einen beständigen Lärmpegel aufbaut, das kann mich gut davontragen.

4.) Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Karte und Gebiet von Houellebecq.

5.) Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Sich selbst zu vertrauen, aber besser nicht zu sehr. Zu versuchen, sich genau so intensiv in andere hinein versetzen, wie auch sich selbst genau zu spüren aber auch sehr distanziert beobachten zu können. Für mich ist die schriftstellerische Arbeit eine Schnittstelle zwischen Innen und Außen, in der beides die gleiche Priorität hat. Manche Kritik ernst nehmen. Manche Kritik an sich abperlen lassen, weil sie in die Irre führt. Meist spürt man selbst, was wahrhaftig ist und was nicht, wobei auch das Schmerzhafte sehr sehr wahr sein kann. Keine Angst vor dem Leben zu haben, aber eine gewisse Achtung davor mitzubringen. Und vor allem: ja nicht ans Geschäft denken, sondern an den Schöpfungsprozess. Mischt sich da die Angst oder die Gier nach Erfolg hinein, fährt man leere Kilometer. Das muss einem egal werden.

Herzlichen Dank an die Autorin für die Beantwortung meiner Fragen!

 

Wie wollen wir lesen?

In der aktuellen Ausgabe von “Die Zeit” gibt es ein Werkstattgespräch, das am 1. November  in der Berliner ZEIT-Redaktion zwischen der Schriftstellerin Juli Zeh und den beiden Verlegern Michael Krüger und Helge Malchow statt fand. Im Mittelpunkt des Werkstattgesprächs steht die “digitale Revolution”  der Literatur

Juli Zeh, Michael Krüger und Helge Malchow umkreisen in ihrem Gespräch unterschiedliche Themen: Es geht nicht nur um die aktuelle Entwicklung, die die Literatur nimmt, sondern es geht auch die Institution des Verlags, um den Buchhandel, das E-Book und den Branchenriesen Amazon. Vor allem Michael Krüger, Verleger und Geschäftsführer des Hanser Verlags, beklagt die sich abzeichnende Entwicklung, die er schon an der Sprache festmacht: man spricht nicht mehr von Literatur, sondern von Content. Es heißt immer häufiger Ressourcen und man spricht über etwas wie eine “digitale Transformation”. Michael Krüger kommt zu dem Fazit: “Ich kann diese Sprache kaum noch ertragen.” Besonders kritisch bewertet er die Arbeit von Bertelsmann und bescheinigt Tomas Rabe, dass dessen “Inhalts-Gen” in Bezug auf Autoren und Literatur nicht sehr ausgeprägt sei.

Der Buchmarkt heutzutage wird im Gegensatz zu früher von drei zentralen Großkonzernen bestimmt, kleinere Verlage und vor allem Buchhandlungen haben immer mehr mit dieser Entwicklung zu kämpfen.  Michael Krüger kommt in diesem Zusammenhang zu der ernüchternden Feststellung, dass durch das E-Book und die zunehmende Digitalisierung nicht die Zukunft der Verlage gefährdet ist, sondern die der Buchhandlungen, da eine “Preisbindung für Bücher nicht mehr gesichert ist.”

Selbst greift Michael Krüger übrigens nicht zum E-Book, sondern bevorzugt den gedruckten Text auf Papier, während Helge Malchow einen E-Book-Reader besitzt. Bei der Frage, ob gedrucktes Buch oder E-Book sieht Malchow möglicherweise eine höhere Wertigkeit des klassischen Buches, das man kaufen möchte, um es sich ins Regal zu stellen und “zum Bestandteil [seines] Lebens zu machen.”

Die Gesprächsteilnehmer nehmen alle unterschiedliche Haltungen ein: während Michael Krüger eine dezidiert negative Entwicklung sieht, schätzt Juli Zeh die Situation nicht ganz so schlimm ein. Helge Malchow bemüht sich darum, auch das Potential und die Möglichkeiten zu betonen, die in der eingetretenen Veränderungen liegen können und beklagt eine “Lamento-Diskussion”.

Insgesamt habe ich die Diskussion zwischen den drei Gesprächsteilnehmern als sehr interessant und anregend empfunden. Ich kann nur jedem empfehlen, einen Blick in die aktuelle Ausgabe von “Die Zeit” zu werfen und sich ein eigenes Bild und eigene Gedanken zu der Frage zu machen, wie wir lesen wollen.

Ich stehe einem digitalen Lesen bis jetzt noch kritisch gegenüber: auch wenn ich selbst einen E-Book-Reader geschenkt bekommen habe, habe ich diesen nicht in mein Leben integrieren können. Ich schätze einfach das haptische Gefühl beim Lesen: das Anfassen der Seiten und den Geruch des Papiers. Die Möglichkeiten und Chancen, die das E-Book bietet, sind sicherlich interessant, können aber auch dafür sorgen, dass die Qualität der Veröffentlichungen zunehmend zurückgeht. Um es mit den Worten von Juli Zeh zu sagen: “Es wird nicht mehr Schund geschrieben als früher, sondern es wird mehr veröffentlicht.”

Passend zum Thema des Werkstattgesprächs ist ein Eintrag über den ich bei den Seitenspinnerinnen gestolpert bin: ein Selbstversuch der Autorin Mila Lipke im elektronischen Lesen.

Weiterführender Buchtipp:

25617239n

5 Fragen an Sibylle Berg!

© Katharina Lütscher

© Katharina Lütscher

Sibylle Berg, die heutzutage in der Schweiz lebt, ist Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie schreibt Romane, aber auch Theaterstücke, Essays und Kolumnen, z.B. für Die Zeit oder bei Spiegel Online. Sibylle Berg ist in den sozialen Netzwerken sehr aktiv, man findet sie auf Facebook und Twitter. 2009 erschien von ihr im Hanser Verlag “Der Mann schläft” und in diesem Jahr “Vielen Dank für das Leben”, ein Roman, der mich sehr tief berührt und begeistert hat. Um so mehr freue ich mich, dass Sibylle Berg bereit dazu war, meine fünf Fragen zu beantworten.

1.) Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?

Ich wollte nicht Schriftstellerin werden, ich wollte nur keinen anderen Beruf als alleine zu Hause zu sitzen, und möglichst gute Bücher zu
schreiben.

2.) Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Zu jeder Phase einen anderen. Sophie Calle, Phillip Djian, Anselm Kiefer, Michael Haneke sind ein paar. Am meisten inspirieren mich Künstler aus anderen Bereichen, sprich–der bildenden und der Filmkunst

3.) Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Ich arbeite ausschliesslich im Bett, und das den ganzen Tag. Die Frage nach Liebsten stellt sich mIr eigentlich nicht. Ich arbeite eben, wie die meisten anderen Menschen auch.

4.) Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Belletristik lange nicht mehr. Caroline Emcke war das letzte Buch. Wie wir begehren. Grossartig und vom Thema recht nah an meinem letzten Buch

5.) Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Such dir einen Job, mit dem du das schreiben finazieren kannst. Und habe mindestens zehn Jahre Geduld.

Herzlichen Dank an Sibylle Berg für die Beantwortung meiner Fragen!

Vielen Dank für das Leben – Sibylle Berg

Sibylle Berg wurde 1962 in Weimar geboren, zog 1984 in den Westen um, ohne dort zunächst ihr Glück finden zu können. Sie arbeitete als Lexikonverkäuferin, Puppenspielerin und  wohl zwischenzeitlich auch als Tierpräparatorin. Heutzutage lebt sie in Zürich. Sie schreibt Romane, Theaterstücke und Kolumnen, unter anderem für Spiegel Online. 2009 erschien bei Hanser ihr Roman “Der Mann schäft”. Sibylle Berg hat eine eigene Homepage. Ich bin froh, dass Sibylle Berg bereit dazu war, für meinen Blog fünf Fragen zu beantworten.

“Keiner wird sich wohl noch an den kalten Sommer neunzehnhundertsechsundsechzig erinnern. Normalerweise lag in dieser Jahreszeit ein Duft von blühenden Akazien über dem sozialistischen Teil des nordeuropäischen Landes. 

Neunzehnhundertsechsundsechzig roch nach nichts.”

Im kalten Sommer 1966, an den sich niemand mehr erinnern kann, wird Toto geboren. Schon kurz nach seiner Geburt hat Toto einen “seltsamen” Blick , “fast erwachsen und müde”. Der Arzt bezeichnet Toto als ein “Nichts”, denn Toto ist nicht normal. Er wird mit zwei Geschlechtern geboren, als Hermaphrodit. Totos Vater ist unbekannt, verschwunden, nicht mehr auffindbar. Totos Mutter ist Alkoholikerin und als “Besitzerin” eines Kleinkindes überfordert.

“Sie wollte sich nicht vorstellen, wie ihr Leben mit einem Kind aussehen sollte, sie konnte es sich ja nicht einmal ohne eine zusätzliche Person vorstellen, dieses Leben, das in den Abfluss gefallen war und nun irgendwo in der Kanalisation auf eine neue Fäkalwelle wartete, die es endlich wegspülte.”

Sie entscheidet sich dazu, Toto wegzugeben, in ein Kinderheim, ein Waisenhaus, das man auch als Straflager bezeichnen könnte. An einen Ort, an dem es keine Liebe gibt, zu Erzieherinnen, die keine Kapazitäten für die vielen Kinder haben.  Für Kinder, die ein unvorstellbares Elend überlebt haben, für Kinder von Eltern, die Alkoholiker sind oder sich das Leben genommen haben. Toto ist immer alleine, immer der letzte der Gruppe, immer am Ende.    

“Er wusste nicht, wie es ist, einen Menschen zu haben, er kannte nur einsame Kinder, aber die meisten hatten doch wenigstens einen Freund gefunden, mit dem sie nachts die Angst halbieren konnten. Alleinsein bedeutet, dass man der Welt ohne jeden Schutz gegenübersteht.”

Toto ist zu groß, zu plump, zu unförmig, zu dick, zu anders – und dann auch noch geschlechtslos. Trotzdem gelingt es ihm, einen Freund zu finden: Toto knüpft Kontakt zu Kasimir. Aus dem Kinderheim heraus wird er in eine Pflegefamilie vermittelt, die das Wort Familie nicht verdient: die Mutter ist meistens betrunken und der Vater schlägt Toto, der in einem Verschlag im Stall schlafen muss. Schon wieder hat Toto das Gefühl, auf einem Abstellgleis gelandet zu sein.

Als er alt genug ist, flüchtet Toto vom Sozialismus  in den Kapitalismus, doch die Hoffnung, dass es im Westen bessern werden könnte, hat er schon lange aufgegeben. Jeder Tag von Toto beginnt ohne die Aussicht auf ein Wunder, Toto lernt schnell, dass sich alles immer erbärmlicher anfühlt, als in seiner Vorstellung.

“Ich werde niemals etwas wollen, schwor sich Toto, ich werde ein Teil dieser hässlichen Umgebung sein, die man Natur nennt oder Gebäude, und ich werde, außer am Leben zu bleiben, keinen Ehrgeiz entwickeln. Es führt doch zu nichts, dieses Gewolle, das konnte er doch sehen an den verspannten Gesichtern der Erwachsenen, die offenbar alle nicht bekommen hatten, wonach sie verlangten.”

Die Wege, die Toto im Westen einschlägt, sind verschlungen, verwinkelt. Die Schlagzahl seines Lebens scheint sich mit der Wiederbegegnung mit seinem Freund Kasimir aus dem Kinderheim zu verändern, die ihm später zum Verhängnis werden soll. Toto beginnt die einzige Leidenschaft zu verfolgen, die er im Leben hat: das Singen. Er lernt  Männer kennen, die sich für ihn interessieren, unternimmt eine Reise und findet irgendwann sogar einen Beruf, in dem er gerne arbeitet. Toto entscheidet sich schließlich dazu, als Frau zu leben, doch trägt weiterhin den Namen Toto.

Sibylle Berg erzählt das Leben von Toto, das eine Zeitspanne von 1966 bis 2030 umfasst. Das Bild der Zukunft das Sibylle Berg entwirft, ist kalt und lieblos. Die Menschen sind gleichförmig und Andersartigkeit ist nicht gewünscht, nicht erwünscht. Das ist sicherlich auch eine der grundsätzlichen Erfahrungen, die Toto in ihrem Leben gemacht hat. In beiden Systemen – im Osten und Westen – wird Toto ausgegrenzt und angefeindet, weil sie aus der Norm fällt. Das Thema Hermaphroditismus ist ein Thema in der Literatur, das bereits von Jeffrey Eugenides in seinem Roman “Middlesex” aufgegriffen wird. Toto ist anders als andere Menschen, schon allein aufgrund dessen, dass sie kein eindeutiges Geschlecht hat. Diese Kälte und Grausamkeit gegenüber Menschen, die scheinbar nicht normal sind, finde ich eine der erschreckendsten Aspekte dieses Romans.

“Vielen Dank für das Leben” ist daneben sicherlich auch ein politischer Roman. Im Zentrum des ersten Teil stehen Beschreibungen des Lebens in der DDR. Beschreibungen, die von Trostlosigkeit und Verzweiflung geprägt sind, von einer ungeheuren Schwere, von einer sehr tiefen Melancholie. Alkoholismus spielt in diesem Abschnitt eine große Rolle, nicht nur Totos Mutter ist Alkoholikerin, auch in seiner Pflegefamilie erlebt er erneuten Alkoholmissbrauch. Doch auch im Westen findet Toto keine Heimat, kein Zuhause: “Hier war nichts Vertrautes, hier war das Land der vielen Joghurts und des Jammerns.” Beinahe konträr zu der Melancholie und der Schwere in der DDR steht der Kapitalismus im Westen mit seinen Supermärkten, Billigbekleidungsläden und Imbissbuden. In einer Form der Dystopie werden von Sibylle Berg im letzten Abschnitt des Romans beide Systeme zusammengeführt und eine mögliche Zukunftsvision entworfen.

Sehr viel stärker und sehr viel nachhaltiger als die politischen Beschreibungen habe ich jedoch die Beschreibung der Figur Toto empfunden. Toto, die schon als Kind verlassen wird von ihrer Mutter und ohne Orientierung und Unterstützung aufwächst. Toto erträgt ihr Schicksal mit einer unfassbaren Gelassenheit. Was auch immer ihr widerfährt, es ist für sie nicht möglich, Wut zu empfinden oder gar zu hassen: “Toto schien über allem zu schweben, was die Welt zu einem widerlichen Ort machte.” Das einzige, was Toto sich wünscht ist Liebe, Geborgenheit und Akzeptanz.

“[…] Toto wollte sich einfach auf den Boden legen und darauf warten, dass jemand kam, um ihn zu streicheln, zu trösten, ihm zu sagen, wohin er gehen sollte und warum.”

Trotz dieser Gleichmütigkeit von Toto ist “Vielen Dank für das Leben” dennoch ein unheimlich wütendes Buch, denn Toto selbst bewertet zwar ihr Leben nicht, doch die Erzählinstanz bewertet. Im Fokus der Wut steht “die Basis der Gesellschaft, dieses uninformierte, dumme Pack”.

“Vielen Dank für das Leben” ist ein großer, ein großartiger Roman. Er ist prall gefüllt mit großen Themen: die Menschheit und ihre immer stärker verschwindenden Werte, die Finanzkrise, die fortschreitende Globalisierung. Doch im Mittelpunkt von all dem steht Toto. “Vielen Dank für das Leben” habe ich gestern – nach dem ich die letzte Seite gelesen habe – zugeklappt, doch Toto trage ich immer noch mit mir. Sie ist immer noch bei mir, in meinen Gedanken, in mir. Ich wünschte mir, dass mehr Menschen so sein könnten, wie Toto, dann hätten wir sicherlich eine bessere Welt.

“Toto war glücklich. Sie konnte nicht wissen, wie es gewesen wäre, hätte sie von einem geliebt werden können, aber es war müßig, darum zu trauern. Sie konnte auch nicht wissen, wie es gewesen wäre, in einer anderen Zeit gelebt zu haben, als ein anderer Mensch, oder ein Tier. Man kann alle Möglichkeiten betrauern, die man nie gehabt hat, oder sich daran freuen, dass man kurz aufgetaucht ist aus der Großen Dunkelheit der Unendlichkeit, die sonst immer herrscht, vor der Geburt und nach dem Tod, ein kurzer Moment Licht, das ist doch viel, und Milliarden, Trilliarden Eizellen war nicht einmal das vergönnt.”

Das Chalet der Erinnerung – Tony Judt

Die Texte aus “Das Chalet der Erinnerung” – Tony Judt bezeichnet sie als Feuilletons – waren zunächst nicht für eine Veröffentlichung gedacht. Judt schrieb sie mehr für sich selbst, ermutigt von seinem Freund und Kollegen Timothy Garton Ash – später entschied er sich dann doch für eine Veröffentlichung. Zum Glück – möchte ich sagen.

Tony Judt war Historiker und kann wohl als “politischer Intellektueller” bezeichnet werden. Er starb im August 2010 im Alter von nur 62 Jahren.

“Das Wort ‘Chalet’ löst ein ganz bestimmtes Bild in mir aus. Ich sehe ein kleines Familienhotel in Chesières, einem unspektakulären Wintersportort im Wallis, unweit von Villars.”

In dieses Chalet reiste Tony Judt als kleiner Junge – “1957 oder 1958” – und verbrachte dort seine Winterferien. Obwohl diese Reise schon sehr lange her ist, kann sich Judt immer noch sehr gut an das Chalet erinnern. So gut, dass er in der Lage ist, es in Gedanken immer wieder neu zu besuchen. In den vergangenen fünfzig Jahren gab es nicht viele Gründe, an diesen Ort zurückzudenken, doch dann wurde bei Tony Judt Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert. Diese Krankheit hat es Tony Judt innerhalb kürzester Zeit unmöglich gemacht zu reisen; etwas, was er immer sehr gerne gemacht hatte. Das einzige, was ihm immer noch bleibt, sind seine Erinnerungen an vergangene Reisen und Erlebnisse.

“Das Besondere an dieser neurodegenerativen Erkrankung ist, dass man bei klarem Verstand über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachdenken, diese Reflexionen aber immer weniger in Worte fassen kann. Zuerst kann man nicht mehr schreiben. Um die Gedanken festzuhalten, benötigt man einen Assistenten oder eine Maschine. Dann versagen einem die Beine den Dienst, man kann keine neuen Erfahrungen machen, […]. Als nächstes verliert man die Stimme. Nicht nur in dem übertragenen Sinne, dass man mit Hilfe von Maschinen oder menschlichen Vermittlern sprechen muss, sondern buchstäblich – die Zwerchfellmuskeln können keine Luft mehr in Richtung Stimmbänder pumpen, weshalb man keine verständlichen Töne mehr hervorbringen kann. An diesem Punkt ist man meist komplett gelähmt, verdammt zu stummer Unbeweglichkeit, selbst im Beisein anderer.”

Die Erkrankung ALS betrifft das motorische Nervensystem und wird auch als Motoneuronerkrankung bezeichnet. Charakteristisch für diese Erkrankung ist, “dass man erstens seine Wahrnehmungsfähigkeit behält (ein zweifelhaftes Glück) und dass man zweitens keine Schmerzen hat”. Tony Judt bringt das Schreckliche dieser Krankheit sehr nachdrücklich zum Ausdruck:

“ALS heißt fortschreitendes Eingesperrtsein ohne Aussicht auf Bewährung.”

Die Nacht ist die schlimmste Zeit für Tony Judt, da er bewegungsunfähig ist. Er wird ins Bett gebracht und hat dann für sieben Stunden keine Möglichkeit mehr, sich zu bewegen. Es ist ihm nicht möglich, sich zu kratzen, seine Position zu verändern, auf die Toilette zu gehen. Um diese Hilflosigkeit ertragen zu können, hat Tony Judt damit begonnen, in diesen Nächten zu reisen und in seinem Kopf Orte der Erinnerung zu besuchen. Als Resultat dieser Nächte ist die folgende Sammlung an Feuilletons entstanden.

Das ist der Ausgangspunkt von “Das Chalet der Erinnerung” und nur damit kein falscher Eindruck entsteht: in den folgenden 23 Essays spielt diese fürchterliche Erkrankung keine Rolle mehr. Es gibt keine Stelle, an der sich Tony Judt selbst bemitleidet, Angst hat oder sich mit seinem Tod beschäftigt. Es geht ausschließlich um seine Gedanken, Phantasien und Erinnerungen.

In den 23 Feuilletons beschäftigt sich Tony Judt mit ganz unterschiedlichen Themen. In dem ersten Teil setzt er sich vor allem mit seiner Kindheit auseinander. Er erzählt davon, wie er als Jude in einer jüdischen Familie aufgewachsen ist, die jedoch kaum noch jüdische Traditionen pflegte. Großgeworden ist Tony Judt – Sohn eines belgischen Einwanderers – in London, einer Stadt mit der er viele positive Erinnerungen verknüpft. Er erzählt von der Autovernarrtheit seines Vaters. Im zweiten Teil widmet er sich seinem Studium in Cambridge, einem Aufenthalt im Kibbuz und seiner Arbeit als Historiker. Doch nicht nur seine persönliche Geschichte wird thematisiert, im dritten Teil widmet sich Judt auch allgemeineren Themen: er macht sich Gedanken, was als Folge der heutigen SMS-Generation aus unserer Sprache, unserem Wortschatz, werden wird. Er beschäftigt sich mit dem Judentum und jüdischer Identität, vor allem im heutigen Amerika. Es wird zwischen den Zeilen deutlich, dass Tony Judt der heutigen Zeit kritisch gegenüber steht. Zu Recht? Ich weiß es nicht. Und doch konnte ich mich mit vielen seiner Gedanken identifizieren:

“In diesem schönen neuen Zeitalter werden uns die Toleranten fehlen, die Außenseiter, die Menschen am Rand. Meine Leute.”

“Das Chalet der Erinnerung” ist ein beeindruckendes Buch und mir fehlen die adäquaten Worte um meiner Begeisterung wirklich Ausdruck verleihen zu können. Es ist ein kluges und unheimlich wichtiges Buch. Vor allem Tony Judts Umgang mit seiner Erkrankung beeindruckt mich sehr. Da ist kein Platz für Selbstmitleid. Ich habe alle Feuilletons mit großer Begeisterung gelesen – sie gehören zu den besten Essays, die ich jemals gelesen habe und ich werde das Buch in den  kommenden Wochen sicherlich noch das ein oder andere Mal in die Hand nehmen um es erneut zu lesen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass uns Tony Judt diese Aufzeichnungen hinterlassen und uns damit einen faszinierenden Einblick in seine Gedankenwelt ermöglicht hat.

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