Horcynus Orca umfasst 1500 Seiten und hat eine Entstehungsgeschichte, die beinahe ebenso umfangreich ist, wie der Roman selbst. Mich hat der Roman, dessen Titel einen besonders gefräßigen Wal bezeichnet, im Rahmen der Aktion Bloggerpaten drei Wochen lang begleitet und nun möchte ich euch von meinen Erfahrungen, Eindrücken und Gedanken zu diesem dicken – aber auch lesenswerten? – Buch erzählen.
Stefano D’Arrigo erzählt so etwas wie eine moderne Odyssee, die während der Landung der Alliierten auf Sizilien spielt. Auf 1500 Seiten wird eine Geschichte erzählt, die gerade einmal vier Tage umfasst und doch so vieles beinhaltet: nicht nur den Tod als zentrales Grundthema, sondern auch die Liebe, das Leben und die Rückkehr aus einem Krieg. Auch das eine oder andere gefräßige Meeresmonster findet Erwähnung. Gerade einmal drei Wochen hatte ich Zeit für dieses Buch, das allerorts als ein beeindruckendes Meeresepos beschrieben und gar mit Ulysses und Moby Dick verglichen wird. An dieser Stelle sollte ich vielleicht kurz gestehen, dass ich es in der mir zur Verfügung gestellten Zeit nicht geschafft habe, das Buch durchzulesen. Mein Lesezeichen steckt fest, irgendwo zwischen der fünfhundertsten und sechshundertsten Seite. Eigentlich möchte ich kein Buch besprechen, das ich nicht zu Ende gelesen habe – dementsprechend schwer fällt es mir auch, diesen Beitrag zu schreiben. Mich hat Horcynus Orca tatsächlich bis an meine literarischen Grenzen – und darüber hinaus – geführt. Natürlich grämt mich das, doch tröstet mich der Gedanke, dass der Übersetzer Moshe Kahn für seine erste Lektüre gar mehr als zwei Jahre gebraucht hat, in denen er immer wieder nachgelesen und Gelesenes noch einmal neu gelesen hat. Nach mehr als zwei Jahren ist er – so hält er es in seinem lesenswerten Nachwort fest – zu dem Fazit gekommen, hier einen der fünf oder sechs ganz großen, außerordentlichen, nie vergehenden europäischen Romane des 20. Jahrhunderts in den Händen zu halten.
Die Sonne ging auf seiner Reise viermal unter, und am Ende des vierten Tags, welcher der vierte Oktober neunzehnhundertdreiundvierzig war, erreicht der Matrose ‘Ndrja Cambria, einfacher Oberbootsmann der ehemaligen Königlichen Marine, den Landstrich der Feminoten an den Meeren zwischen Skylla und Charybdis.
In den letzten drei Wochen habe ich mich zaghaft in diesen Text begeben, der mich gleichermaßen fasziniert, aber auch frustriert hat, weil ich vieles nicht verstehen konnte. Phasen der Faszination über die ungewöhnliche Sprache und die herrlichen Wortschöpfungen haben sich abgewechselt mit Phasen der Überforderung, mit Phasen des Frustes und der Qual. Vielleicht habe ich zuletzt zu häufig literarisches Fastfood gelesen, um die Geduld und die erforderlichen Fähigkeiten für diesen fordernden Text zu haben. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Übersetzer Moshe Kahn sieben- bis achthundert Neologismen für diesen Text erfunden hat – er hat also nicht nur übersetzt, sondern auch neue Wörter geschöpft. Stefano D’Arrgio hat im Italienischen sogar mehr als tausend solcher Neologismen gebraucht: Pellisquadre, Feren, Feminoten, pirdue, Palamitara. Von der ersten Seite an stolpert man über diese Wörter, die von Moshe Kahn manchmal ins Deutsche übertragen werden, manchmal gänzlich neu erfunden. Auf der Suche nach den passenden Worten geht er ganz weit zurück in die frühesten Zeiten der deutschen Sprache. Gewünscht hätte ich mir für ein besseres Verständnis ein Glossar, so bleibt der herkömmliche Leser (in diesem Falle ich) dann doch häufig ratlos zurück. Eine Übersetzung ist für eine gewisse Zeit wohl immer ein Lebensprojekt, doch in keinem Fall könnte dies wahrer sein, als hier. Der Übersetzer hat nicht nur Wörter geschöpft, sondern er hat sich auch bemüht, den besonderen Klang und Rhythmus des Textes beizubehalten. Im Nachwort bezeichnet er seine Arbeit nicht als Übersetzung, sondern als Umgestaltung, als Anverwandlung, als Fährmannstätigkeit zwischen zwei entfernten Ufern.
Und während Portempedocle rief, schien er mit dem O Seifenblasen zu spielen, und das Echo rundete sich im Schlund des Vorgebirgs wie zu einem riesigen Gemurmel der Verwunderung.
Ganz zu Beginn meiner Besprechung sprach ich von der umfangreichen Entstehungsgeschichte, die sowohl der Originaltext hinter sich hat, als auch die Übersetzung. Stefano D’Arrigo hat 1969 sein Manuskript beim Verleger abgegeben, die Fahnen sollten in zwei Wochen korrigiert werden – gedauert hat es dann aber mehr als fünfzehn Jahre. In seinem Heimatland ist der Roman nicht nur auf Begeisterung gestoßen, sondern auch auf Ablehnung und Kritik. Eines der besonderen Merkmale ist – neben dem Umfang – sicherlich die Sprache: Stefano D’Arrigo hat mit Horcynus Orca nicht nur einen Meeresepos vorgelegt, sondern diesen auch noch in einer fast selbst erfundenen Sprache erzählt. Allein anhand dieser Tatsache wird sicherlich auch deutlich, was für eine Herausforderung die Übersetzung gewesen sein muss, die eine ähnlich lange Entstehungsgeschichte hat. Obwohl Horcynus Orca als Klassiker gilt, ist die deutsche Übersetzung die erste Übersetzung in eine andere Sprache, die bisher vorliegt – vierzig Jahre lang wurde immer wieder daran gearbeitet.
Wenn also an diesen Ufern zwischen Skylla und Charybdis die pesterfüllten Windstöße dieser Arten von Hunger wehen, dann ist es die Fere, die Stiefmutter, der Hungerkrampf, der einem die Eingeweide auswringt, und sie, die Fere, selbst ist dann das Manna, sie einzig, sie allein, die Fere, diese und jene etwas und das Gegenteil davon, lebendiger Hunger, totes Manna: Hungmanna, frische Rülperserei oder altes Weichfleisch
Die Handlung des Romans, der sich über ganz 1500 Seiten erstreckt, lässt sich in aller Kürze zusammenfassen: es geht um ‘Ndrja Cambria, einen Matrosen, der im Jahr 1943 seine Einheit verlässt, um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Zu Fuß. Vom kalabrischen Festland bis nach Sizilien. Er lässt den Krieg zurück, um in seiner Heimat wieder in sein vorheriges Leben eintauchen zu können. Doch auf diesem Weg zurück nach Hause begegnet er buchstäblich dem Tod – der Krieg hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Küstenbewohner, die überwiegend Fischer gewesen sind, wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt: die Fährboote wurden zerstört. Der Verlust des Fischens, wie sie es Jahre lang betrieben haben, gleicht dem Verlust der eigenen Identität – plötzlich müssen sich alle neu orientieren. ‘Ndrja Cambria muss die bittere Erfahrung machen, dass er den Krieg nicht hinter sich lassen kann – er nimmt ihn mit nach Hause, denn überall auf dem Weg begegnen ihm Verwüstung und Vernichtung.
Fast 1,5 Kilogramm bringt dieses literarische Schwergewicht auf die Waage und mir lag es in den vergangenen Wochen in der Tat ziemlich schwer in der Hand. Bei meinen ersten tapsigen Schritten in diesen Text hinein habe eine große Überforderung empfunden. Intensiv gelesen, das habe ich, doch alles verstanden, habe ich nicht – ich habe ganz im Gegenteil das Gefühl, das meine Kenntnisse nicht dafür ausreichen, um das – möglicherweise – Einzigartige dieses Romans erfassen und würdigen zu können. Er hat mich trotz aller Mühen, an meine Grenzen geführt. Ich werde sicherlich nicht aufgeben, sondern der Text wird mich auch die nächsten Monate noch begleiten und ich hoffe darauf, dass ich mich irgendwann nicht mehr durchbeiße, sondern in den Text eintauchen kann. Jürgen Nielsen-Sikora schreibt in seiner Besprechung für Glanz & Elend, dass dieses Buch wohl nur ein Lesevergnügen für die geschulten Interpreten der Romantikseminare und die belesenen Feuilletonisten ist – ohne die Leistung des Übersetzers schmälern zu wollen, befürchte ich doch, mich dieser Meinung anschließen zu müssen.
Unter allen die Lust haben, diese Besprechung zu kommentieren, verlose ich 1 Exemplar von Horcynus Orca. Vielleicht ergeht es euch ja ganz anders mit diesem Buch, als mir.
Ausgelost wird am 16. März.
109 Comments
saetzebirgit
March 6, 2015 at 11:56 amWow, liebe Mara, meinen Respekt – das ist wirklich kein leichter Brocken. Und wie Du Dein Ringen mit dem Buch beschreibst – das ist sehr eindrücklich. Ich glaube, ich traue mir dieses Buch derzeit nicht zu…
Mara
March 20, 2015 at 7:44 pmLiebe Birgit,
man braucht auf jeden Fall Zeit und Ruhe und kann nicht viele andere Bücher nebenbei lesen – ich bin selbst schon ganz gespannt wann und in welcher Form ich dieses Buch weiterlesen werde. 🙂
J. Kienbaum
March 6, 2015 at 12:06 pmHallo Mara, Respekt, Respekt. Hast Du den Brocken also doch geschafft.
Ich habe gestern im Literarischen Colloqium Berlin Moshe Kahn kennengelernt. Er (und zwei andere nominierte Übersetzer) haben über ihre Arbeit gesprochen und vorgelesen.
Was er da bei D’Arrigo stemmen musste, ist wirklich “furchteinflössend” und die Passage, die er vorgelesen hat, war sprachlich schon sehr beeindruckend.
Ich werfe hiermit meinen Namen in die Verlosungstrommel … Auch wenn ich jetzt noch nicht sagen kann, wann, wo und wie lange ich mich mit “Horcynus Orca” auseinandersetzten werden kann.
lg_jochen
Mara
March 20, 2015 at 7:43 pmLieber Jochen,
über die Veranstaltung habe ich bei dir gelesen und dich beneidet, dabei gewesen zu sein. Ich stelle mir die Diskussion sehr interessant vor und freue mich, dass dank des Preises Übersetzer und Übersetzerinnen zumindest einmal im Jahr etwas mehr im Fokus stehen.
Du bist übrigens glücklicher Gewinner des dicken Buches und musst mir noch einmal deine Adresse zukommen lassen. 🙂
Liebe Grüße
Mara
J. Kienbaum
March 21, 2015 at 8:50 amHallo Mara, da bereitest Du mir eine Riesenfreude. Die Passagen, die Moshe Kahn damals in Berlin vorgelesn hat, haben mir wirklich gefallen. Eine tolle Sprache hat er gefunden für den italieneschen »Klassiker«.
Ich spare mir das Buch für den Urlaub auf. Da liebe ich es, ganz »dicke Dinger« zu lesen.
Meine Adresse lasse ich Dir per Mail zukommen. O.k.? lg_jochen
Tom
March 6, 2015 at 12:06 pmLiebe Mara, danke für Deine schöne und ehrliche Besprechung zu diesem Mammutwerk. Mir gefällt, dass Du mit Interesse und offenem Blick an das Buch herangegangen bist und nicht beschönigst, wie schwer Du Dich damit getan hast. Chapeau! Deine Mühe ist unser Gewinn! Apropos Gewinn: an der Verlosung möchte ich nicht teilnehmen, ich überlasse das Exemplar des Romans gerne andern, interessierten Leserinnen oder Lesern. 🙂
LG
Tom
Mara
March 20, 2015 at 7:40 pmLieber Tom,
danke für deine Worte – über dein Lob freue ich mich sehr, gerade auch weil mir die Besprechung nicht wirklich leicht gefallen ist. Im ersten Augenblick habe ich mich von dem Buch tatsächlich erschlagen gefühlt, danach habe ich einfach versucht mich auf den Text einzulassen und so viel mitzunehmen, wie möglich. Nun freue ich mich schon darauf weiterzulesen – frei von zeitlichen Fristen. 🙂
Liebe Grüße
Mara
estel90
March 6, 2015 at 12:14 pmLiebe Mara,
zunächst einmal: Hut ab! Ich habe, nachdem ich Deinen Blognamen unter den Bloggerpaten entdeckte, recherchiert und direkt gesehen, was für ein Werk Du da bekommen hast. So ein Werk ist nicht in so kurzer Zeit zu lesen. Nicht, wenn man es verstehen und ihm irgendwie gerecht werden möchte.
Dennoch schaffst Du es hier einen Einblick in diese Welt des Buches zu geben und ich schwanke zwischen Ehrfurcht und halsbrecherischer Neugier, denn irgendwie möchte ich mich ja doch auch dran versuchen. Deshalb lasse ich jetzt Dich bzw. das Losglück entscheiden. Wenn es mich trifft, soll das Buch zu meinem Leseleben hinzukommen – wenn nicht, bleibt es bei der Ehrfurcht vor dem Werk.
Ganz liebe Grüße und wie gesagt: Hut ab!
Sarah / Estel
Mara
March 20, 2015 at 7:38 pmLiebe Sarah,
danke für deine Wortmeldung, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich glaube auch, dass es kaum möglich ist, ein Buch in so kurzer Zeit zu lesen und ihm dann auch noch gerecht zu werden.
Mit meinem Beitrag wollte ich dennoch auch niemandem Angst machen, denn ich glaube, dass das Buch mit der nötigen Zeit und Ruhe eine faszinierende und interessante Lektüre sein kann. Ich fand es auf jeden Fall spannend, ein Buch mal nicht nur zu konsumieren, sondern wirklich ganz und gar darin einzutauchen. Ich freue mich schon jetzt darauf weiterzulesen, ganz frei von zeitlichen Fristen.
Liebe Grüße
Mara
hokuspokus77
March 6, 2015 at 12:18 pmWow in der Tat! Wenn Du und Birgit schon in Respekt erstarrt, sollte ich vielleicht gleich die Flinte ins Korn, oder die Netze ins Meer werfen, aber die Zitat, die Du ausgewählt hast, machen mir Lust auf mehr Meer.
Mara
March 20, 2015 at 7:28 pmWirf die Flinte bloß nicht ins Korn, dazu solltest du unbedingt noch einmal den Kommentar des Übersetzers selbst lesen. Die Lektüre ist in der Tat eine Herausforderung, aber ich glaube, dass sich die intensive Beschäftigung mit einem Text auch sehr lohnt.
Liebe Grüße
Mara
Christina Gottwaldt
March 6, 2015 at 12:23 pmHallo Mara,
ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die ab und an, an einem Buch verzweifelt, für Anna Karenina habe ich damals 3(!) Anläufe gebraucht. Endlich fasst mal jemand in Worte, was sich kaum jemand zu sagen traut: dass die Lektüre eines Buches auch wahnsinnig anstrengend und frustrierend sein kann!
Gleichzeitig hat mich deine Rezension aber auch wahnsinnig neugierig gemacht: Wer möchte sich nicht mit mehreren 100 Neologismen und einem 1,5 Kilogramm schweren Wälzer herumzuschlagen? Falls mich das Losglück treffen sollte, werde ich mich mit Freude auf diesen Wälzer stürzen und versuchen seine Wortgewalt zu bezwingen (und natürlich gern mit dir über die letzten 900-1000 Seiten diskutieren ;-))
Liebe Grüße
Christina
Mara
March 20, 2015 at 7:20 pmLiebe Christina,
ich bin dankbar für deinen Kommentar, weil ich auch froh darüber bin, nicht alleine zu sein. Vom Feuilleton wird einem doch hin und wieder signalisiert, dass man diese ganzen Bücher mal eben nebenbei lesen kann. Ich habe “Anna Karenina” übrigens abgebrochen und bis heute nicht zu Ende gelesen.
Die Lektüre war sicherlich eine Herausforderung, dazu kam bei mir auch noch die zeitliche Frist, die mich unter Druck gesetzt hat. Ich habe diese Herausforderung aber auch als sehr erfrischend empfunden, als sehr erhellend – etwas ganz anderes zu dem, was ich sonst lese. Ich habe wohl schon ganz lange nicht mehr so intensiv einen Text erforscht wie diesen und freue mich bereits jetzt darauf, weiter abzutauchen.
Liebe Grüße
Mara
tigger0705
March 6, 2015 at 12:45 pmLiebe Mara,
eigentlich wollte ich dir einen Kommentar hinterlassen und dich bewundern. An der Verlosung wollte ich aber nicht teilnehmen. Daher hab ich jetzt recht lange überlegt, ob ich überhaupt etwas schreibe. Aber ich finden deinen Bericht so toll!!! Endlich mal einer der ehrlich ist und nicht der Meinung ist, er kann das alles. Für mich ist das Buch dann auf jeden Fall zu anstrengend, da ich, wie du so schön schreibst, noch mehr *literarisches Fastfood* zu mir nehme als du. Mal davon abgesehen, dass ich eh gerade so wenig Zeit habe.
DANKE für diesen super tollen und ehrlichen Bericht. Ganz viel Respekt, dass du dich an dieses Buch gewagt hast.
Lg Mel
Mara
March 20, 2015 at 7:16 pmLiebe Mel,
ich danke dir von ganzem Herzen für deine Worte, über die ich mich unheimlich gefreut habe – gerade auch weil mir meine Besprechung und auch die Lektüre so schwer gefallen sind. Ich bin tatsächlich an meine Grenzen gestoßen, aber ich möchte nicht aufgeben: schon jetzt freue ich mich sehr darauf, weiterzulesen und noch tiefer in diesen Text einzutauchen.
Liebe Grüße
Mara
tigger0705
March 20, 2015 at 7:20 pmIch wünsche dir viel Spaß beim weiteren eintauchen. Meinen Respekt!!!
imandra777
March 6, 2015 at 12:45 pmHallo Mara,
ich habe schon darauf gewartet, dass du etwas zu dem Wälzer schreibst. Als du ihn hier vorgestellt hast, nachdem du ihn erhalten hast, war ich wirklich gespannt. Und ein Buch kann einen auch mal überfordern. Vor allem, wenn man wenig Zeit hat und der Kopf vielleicht noch von Alltagsdingen schwirrt. Ich habe mit meinem aktuellen Roman momentan auch noch zu tun. Dabei ist es viel kürzer als dein Mammutwerk. Jedoch empfinde ich die Sprache und auch den Hintergrund (finnische Geschichte, die immer wieder angerissen wird) nicht einfach. Dennoch fasziniert so ein werk gerne auch. Ich bin schon neugierig, wie du den Roman am Ende beurteilen wirst.
Liebe Grüße,
Imandra (die sich momentan einfach mehr Zeit zum Lesen wünscht)
Mara
March 20, 2015 at 7:14 pmLiebe Imandra,
als aller erstes schicke ich dir ein bisschen Lesezeit rüber … 😀
Ich vermute, dass der Faktor Zeit tatsächlich sehr zentral gewesen ist bei dieser Lektüre. Die dreiwöchige Frist fiel in eine Zeit, in der mich das Leben sehr gefordert hat und der Kopf nur selten frei war für meine Lektüre. Faszinierend fand ich das, was ich gelesen habe, dennoch und ich freue mich schon jetzt darauf, weiterzulesen – mit ganz viel Zeit und Ruhe.
Liebe Grüße
Mara
aldame
March 6, 2015 at 12:56 pmLiebe Mara. Das ist harte Knochenarbeit, wie im Bergwerk. Respekt wie du dich da durchbeisst. Ich finde es grossartig, dass du offen und ehrlich deine Grenzen darlegst und eingestehst; die einzige Möglichkeit dem Werk und dem Publikum gerecht zu werden. Wie wärs wenn du ab jetzt querbeet lesen würdest, um dich dann in die Schlussphase nochmal richtig reinzuknien? Übrigens, was hat ein Wal im Mittelmeer zu suchen? Hat
das Ganze vielleicht etwas mit Jonas zu tun?
Mir geht es wie saetzebirgit. Ich gehe solchen Meilensteinen aus dem Weg. Das Leben ist zu kurz.
Für die weitere Lektüre meine nachdrückliche Unter-Stützung und einen Strauss Frühlingssonne aus Barcelona. Walter
Mara
March 20, 2015 at 7:12 pmHallo Walter,
danke für deine Wortmeldung und deine anregenden Fragen. Ich werde dem auf jeden Fall noch einmal nachspüren, was der Wal im Mittelmeer zu suchen hatte. 🙂 Weiterlesen werde ich auf jeden Fall, deine Idee, mich noch einmal besonders intensiv dem Ende zu widmen, finde ich auch reizvoll. Mal schauen, ich freue mich auf jeden Fall darauf, nun frei von Zeitdruck und Fristen, noch einmal den einen oder anderen Blick in den Text zu werfen.
Liebe Grüße nach Barcelona
Mara
Thomas Brasch
March 6, 2015 at 12:58 pmIch ziehe den Hut vor Deinem “Tour-Bericht”, da er nicht nur lebendig und nachvollziehbar beschreibt, wie es einem mit Literatur ergehen kann, sondern für mich auch eine Haltung und ein Selbstverständnis zeigt, wie ich sie mir von Buchbesprechungen auf Blogs wünsche. Denn diese Haltung kann man fast nur in der Form des Blogs zeigen. Denn sowohl im etablierten Feuilleton als auch im akademisch, literaturwissenschaftlichem Umfeld, wäre dies ja ein unbefriedigender Erfahrungsbericht, den man so nicht erscheinen lassen möchte. Die Erwartungen der Leser dort wären – wohl mit Recht – andere.
Doch meines Erachtens ist dieser Beitrag für viele an dem Werk konkret Interessierte erhellender als eine im Sinne des Feuilletons bemühte Besprechung. Und er ist – zumindest für mich – vorbildlich für ein Selbstverständnis beim Bloggen über Literatur. Denn er zeigt einerseits einen respektvollen und selbstkritischen Umgang mit der behandelten Literatur, aber anderseits auch, mit welcher Freiheit und Offenheit wir als Blogger uns dem Gelesenen widmen dürfen. Dabei entsteht für mich auch kein beliebiges Rezensieren, wie es Bloggern gerne unterstellt wird, sondern ein facettenreicher Eindruck über den unterschiedlichen Zugang zur Literatur.
Nicht zuletzt fühle ich mich von deiner Beschreibung auch ein wenig bestätigt, als ich kürzlich die Analogie Buchwelten/Bergwelten bemühte: https://thomasbrasch.wordpress.com/2015/03/04/uber-bucher-blogger-berge-extrembuchkritiker/.
Freu mich auf unser persönliches Kennenlernen nächste Woche.
Mara
March 20, 2015 at 7:09 pmLieber Thomas,
nun liegt unser persönliches Kennenlernen bereits wieder eine Woche zurück und ich fand es sehr schade, dass du nur einen Tag auf der Buchmesse gewesen bist. Ich hoffe, es kommt spätestens in Frankfurt zu einer Wiederholung.
Ich glaube, dass es tatsächlich im Feuilleton viel mehr Zwänge und Vorschriften gibt – da wäre meine “unwissenschaftliche” Besprechung wohl kaum erschienen. Unser Vorteil als Blogger ist es, dass das subjektive Sprechen über Bücher erlaubt ist oder von unsern Lesern gar erwünscht. Deshalb finde ich die Frage nach einem Vergleich von Feuilleton und Blog immer so schwer zu beantworten: ich will nichts ersetzen oder ergänzen, ich möchte einfach mit denjenigen, die mich gerne lesen, meine Lektüreeindrücke teilen. Und manchmal heißt das eben auch, dass ich ein Buch nicht beende oder mit einem Buch gekämpft habe. Ich glaube, dass es für Blogger so wichtig wäre, sich auf diese Möglichkeiten und Stärken zu besinnen, statt etwas zu kopieren, was wir eigentlich nicht sein und leisten können.
Deinen Bergartikel habe ich noch während mein er Lektüre gelesen und habe den Vergleich als sehr passend empfunden, da ich nicht nurdas Gefühl hatte, einen Wal bezwingen zu müssen, sondern auch einen Berg zu besteigen.
Liebe Grüße
Mara
étoile-filante
March 6, 2015 at 1:23 pmCoucou Mara
vor einiger zeit habe ich deinen blog entdeckt, ihn abonniert und … bin begeistert! Durch deine lesart, deine persönlichen gedanken ein buch “beschnuppern” können ist eine bereicherung!
Der Horcynus Orca fordert mich heraus, deine offene art der besprechung haben meine neugierde geweckt. Gerne nehme ich an der verlosung teil.
Bisous, l’é-f
Mara
March 20, 2015 at 7:02 pmIch danke dir für deine herzallerliebste Rückmeldung und freue mich darüber, dass du meinen Blog entdeckt hast und mir gerne folgst! 😀 Horcynus Orca ist in der Tat eine große Herausforderung und ich bin schon jetzt gespannt darauf, wann ich diesen Textberg wohl bezwungen haben werde.
Liebe Grüße
Mara
the lost art of keeping secrets
March 6, 2015 at 1:34 pmLiebe Mara,
mir gefällt deine Rezension sehr, auch wenn du dieses Monster bisher noch nicht zu Ende gelesen hast. Trotzdem habe ich das Gefühl einen guten Eindruck von dieser fordernden Lektüre zu bekommen. Dein Fazit ist ehrlich und authentisch und das gefällt mir. Wie oft habe ich schon Bücher einfach zur Seite gelegt. Und ich finde es gut, wenn auch darüber einfach mal offen geschrieben wird. Manchmal ist der Moment nicht richtig, oder der Roman passt einfach nicht zu mir oder zu meinen Erwartungen oder zu meinen gerade vorhandenen Fähigkeiten, mich darauf einzulassen.
Bestes Beispiel: Zettel’s Traum. Soll ja ohnehin das deutschsprachige Werk sein, das am häufigsten ungelesen in den Buchregalen herumsteht. Bei mir eben auch. Vielleicht kommt noch einmal eine Zeit, in der ich es wieder versuche. Vielleicht auch nicht. Beides ist in Ordnung. Romane können die Lesenden ja fordern, sollten sie aber nicht quälen. 😉
Bei der Verlosung lasse ich gerne anderen den Vortritt,
liebe Grüße,
eva
Mara
March 20, 2015 at 7:00 pmLiebe Eva,
danke für deine Rückmeldung, über die ich mich sehr gefreut habe – gerade auch weil mir die Rezension nicht leicht gefallen ist. Ich bespreche ja tatsächlich Bücher häufig positiv und empfehle leidenschaftliche gerne Lieblingsbücher, aber ich glaube, dass es auch hilfreich sein kann, manchmal über Schwierigkeiten zu sprechen. Ich bin ja schließlich kein Leseroboter.
“Zettel’s Traum” habe ich vor kurzem wieder auf der Buchmesse gesehen und irgendwie juckt es mich dann immer in den Fingern und gleichzeitig frage ich mich, ob ich das Buch jemals werde lesen können. Ich stimme deiner Vermutung zu, dass es viele dicke Wälzer gibt, die zwar gekauft werden, aber dann wohl nie gelesen. Ein aktuelles Beispiel wäre “Unendlicher Spaß” von Wallace, das hier übrigens auch noch eingeschweißt steht. 😉
Liebe Grüße
Mara
Wiebke
March 6, 2015 at 2:01 pmLiebe Mara,
ich habe ja schon mal auf Deiner Facebookseite erzählt, dass ich dieses Buch sehr gerne besitzen möchte, weil ich bei Meerbüchern stets nur schwer widerstehen kann, aber etwas daran zweifle, ob ich das Lesen bewältigen könnte. Es mag seltsam klingen, aber Dein “nicht geschafft” macht mir Mut – nimmt mir die Furcht davor, an einem Buch zu scheitern, das für andere durchaus gut zu schaffen war.
Liebe Grüße, Wiebke
Mara
March 20, 2015 at 6:56 pmLiebe Wiebke,
ich habe mich gefreut darüber, dass du jegliche Hemmschwellen überwunden hast, um auf meinem Blog zu kommentieren. Das Buch ist tatsächlich faszinieren und auch wenn ich es in der geforderten Zeit tatsächlich nicht geschafft habe, sehe ich mich dennoch nicht als gescheitert: ich werde immer weiter lesen und bin schon gespannt darauf, wohin es mich treiben wird. 🙂
Liebe Grüße
Mara
tobiaslindemann
March 6, 2015 at 2:12 pmLiebe Mara,
wie schon vor einigen Wochen kommentiert, bin ich selber sehr gespannt auf “Horcynus Orca”. Damals war ich der Einzige, der Dich um Deine Lektüre beneidet hat – nun sind es doch ein paar mehr geworden 😉 Jedenfalls würde ich gerne an der Verlosung teilnehmen!
Herzliche Grüße
Tobias
Mara
March 20, 2015 at 6:54 pmLieber Tobias,
als ich das Buch damals bekommen habe, dachte ich im ersten Moment, dass ich das zweite Exemplar nicht verlosen kann, weil sich dafür niemand auf meinem Blog interessieren wird. Nun bin ich selbst erstaunt darüber, dass ich mit meiner Besprechung nicht nur Angst gemacht habe, sondern auch vielfach Interesse ausgelöst habe. Das ist doch eine wunderbare Rückmeldung!
Liebe Grüße
Mara
Alexandra
March 6, 2015 at 3:09 pmHallo liebe Mara,
ganz großen Respekt, dass Du Dich in dieser relativ kurzen Zeit an diesem “Brocken” herangewagt hast!
Ich hatte es gestern bereits in der Buchhandlung in der Hand und bin völlig fasziniert <3
Es ist wahrlich ein Schwergewicht, aber trotzdem reizt es mich sehr.
Ich würde daher gerne in den Lostopf hüpfen und mein Glück versuchen.
Liebe Grüße,
Sanja
Mara
March 20, 2015 at 6:53 pmLiebe Sanja,
ich danke dir für deinen lieben Kommentar – wenn man das Buch erst einmal in der Hand hat, ist man tatsächlich fasziniert. So erging es mir auch. Ich hoffe auch darauf, dass ich nun nach der Messe mit noch mehr Vergnügen und Entspannung weiterlesen werde.
Liebe Grüße
Mara
fraupixel
March 6, 2015 at 3:25 pmDas Buch scheint ja wirklich eine kleine Herausforderung zu sein. Ich bin ein großer Fan von Sprachexperimenten. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass auch “alte” Bücher uns noch mit Neologismen und Ungewöhnlichkeit beeindrucken!
Von der Krieg-und-Meer-Thematik erinnert es mich ein bisschen an “Wir Ertrunkenen”, das war auch so ein dicker Backstein, aber sprachlich sehr zugänglich.
Du hast mich neugierig gemacht. Ich mache gern bei der Verlosung mit. =)
Mara
March 20, 2015 at 6:49 pmLiebe Frau Pixel,
danke für deinen Kommentar, eine Herausforderung ist das Buch tatsächlich und ich bin schon selbst darauf gespannt, wie weit ich kommen werde und wie lange ich dafür brauche.
“Wir Ertrunkenen” habe ich auch gerne gelesen, überhaupt verschlinge ich dicke Bücher immer wieder gerne – nur hier kam dann doch auch eine Sprachbarriere hinzu. Man muss sich einlesen und auf den Text einlassen, um einen Zugang zu finden.
Mir hat unsere Begegnung auf der Buchmesse viel Freude bereitet und ich bin schon gespannt, wie lange du für dein Leselebensprojekt “Unendlicher Spaß” brauchen wirst.
Liebe Grüße
Mara
fraupixel
March 21, 2015 at 6:50 pmIch fand es auch klasse, dich kennenzulernen – so gut es bei dem Trubel eben ging 🙂 Ich freue mich, weiter hier von dir zu lesen und werde auf jeden Fall von meinem Mammutprojekt berichten. Wenn man sich mal durch so ein episches Werk kämpft, muss man ja auch damit angeben dürfen ^^
Herzlich,
Saskia
Bettina
March 6, 2015 at 3:43 pm1500 Seiten? Das klingt nach Herausforderung! Ich würde mich gerne mal einem solchen komplizierten Werk widmen… Selbst wenn ein 2 Jahresbuch draus wird. Das ganze allerdings in 3 Wochen lesen zu wollen, ist aber sicherlich bei Werken für die man in der richtigen Stimmung sein sollte oder sich auch Pausen gönnen muss, kein idealer Zeitraum. Trotzdem Applaus für den Versuch.
An der Verlosung nehme ich gerne teil.
Mara
March 20, 2015 at 6:46 pmLiebe Bettina,
eine Herausforderung ist das Buch tatsächlich und ich bin schon jetzt gespannt, wie lange ich brauchen werde, bevor ich das Ende des Buches erreicht habe. Die Deadline von drei Wochen hat mir in der Tat zu Beginn die Lesefreude geraubt, da ich mich sehr unter Druck gesetzt habe. Umso mehr freue ich mich nun darauf, ganz befreit in den Text eintauchen zu dürfen.
Liebe Grüße
Mara
Janine (@Kapri_zioes)
March 6, 2015 at 5:32 pmLiebe Mara,
ich habe wirklich auf deine Rezension zu Horcynus Orca gewartet. Du wirst das sicher bestätigen können. 😉
Es ist gut, dass du ganz ehrlich bist und schreibst, dass du dieses Buch nicht innerhalb von 3 Wochen durchgelesen hast. Ehrlich gesagt, kann das doch auch keiner erwarten oder sogar verlangen. Manche Bücher brauchen Zeit, sie fordern sie sogar und wenn man sie dann bezwungen hat, dann ist es umso besser.
Der Prozess ist mitunter auch das Ziel, nicht immer nur dieses schillernde Ergebnis. “Boah, ich habe 1500 Seiten Buch innerhalb von 10 Tagen gelesen.” Da möchte ich immer fragen: Ja, und? Was hast du davon mitgenommen? Was hat das Buch dir gegeben? Eine ehrliche Antwort möchte ich da nicht wirklich haben und deshalb frage ich auch niemals meine unangenehmen Fragen.
Ich möchte in den Lostopf springen für dieses offensichtlich so besondere Buch. Gern würde ich mich der Herausforderung stellen. Immer, wenn ich Horcynus Orca, also den Titel, lese, muss ich an Odysseus und sein Ithaka denken.
Danke für deinen schönen Artikel und liebe Grüße!
Janine
Mara
March 20, 2015 at 6:45 pmLiebe Janine,
ich danke dir für deine Wortmeldung, über die ich mich unheimlich gefreut habe – gerade auch weil mir die Besprechung nicht leicht gefallen ist. Ich glaube, dass es bestimmt Menschen gibt, die dieses Buch in drei Wochen durchlesen, doch ich gehöre nicht dazu, was sicherlich auch daran gelegen hat, dass mich das Leben während dieser drei Wochen sehr gefordert hat.
Das, was ich gelesen habe, hat aber sehr intensiv in mir gerührt. Ich hatte das Gefühl nicht nur zu lesen, sondern den Text tatsächlich zu erforschen. Deshalb freue ich mich auch schon jetzt darauf, frei von Deadlines und Fristen, weiter zu lesen und mir Seite für Seite dieses Buches zu erarbeiten.
Liebe Grüße, es war schön, dich in Leipzig kennengelernt zu haben!
Mara
andreaKarminrot
March 6, 2015 at 6:54 pmHallo Mara, da hast du dich so weit vorgekämpft…
Ich hätte bestimmt schon eher die Flinte ins Korn geworfen. Und nein, ich möchte dieses Buch nicht lesen. Sollte ich ausversehen in den Lostopf fallen schmeiße mich einfach zurück ins Meer!
Hab ein schönes wortreiches Wochenende,
Andrea
Mara
March 20, 2015 at 6:41 pmLiebe Andrea,
ich musste sehr schmunzeln über deinen Kommentar, danke dafür! 🙂 Ich wollte dir keinesfalls Angst machen, wenn man sich mit dem Buch hinsetzt und sich die Sätze laut vorliest, dann – so erging es zumindest mir – findet man tatsächlich einen Zugang zu dieser seltsamen Sprache und zu dem Rhythmus des Textes.
Liebe Grüße und ein wunderbares Wochenende dir
Mara
andreaKarminrot
March 20, 2015 at 6:48 pmDu hast mir keine Angst gemacht. Es wäre nur Schade, wenn dieses bestimmt fantastische Buch in meinem Regal verschwände. Kennst du “Ein Nashorn für den Papst” ? Das habe ich 5 mal begonnen und jedesmal wieder ins Regal zurück gestellt. Vielleicht sollte ich es mir tatsächlich laut vorlesen!
Liebe Grüße
Constanze
March 6, 2015 at 7:49 pmIch werde mich in die Kommentatoren einreihen, die vor deiner Leistung den Hut ziehen. Ich glaube, du hattest vom Umfang und den Anspruch her das wirkliche Schwergewicht erhalten. Ich finde es vor allem sehr beachtlich, dass du klar und ehrlich erzählst, dass die Lektüre dich an die Grenzen gebracht hat. Dies fordert weiteren Respekt ein. Mir ist es auch schon mehrmals so ergangen. Ich denke, der Roman ist ein Lebensbuch, an dem man wachsen wird, und ich wünsche dir sehr, dass du es eines Tages zu Ende lesen kannst/wirst. Auf alle Fälle gibt es sicherlich Leser deines Beitrags, die gerade jetzt zum Buch greifen werden, um gerade diese große Herausforderung zu suchen. Wahrscheinlich ähnelt es einem hohen Berg, den man irgendwann erklimmen wird. Nun wünsche ich dir viel Freude mit den kommenden Büchern. Viele Grüße
Mara
March 20, 2015 at 6:39 pmLiebe Constanze,
ich habe vor meiner Besprechung lange überlegt, was ich schreibe und vielleicht auch eine Millisekunde darüber nachgedacht, einfach zu behaupten, dass ich das Buch durchgelesen hätte. Manchmal ist es nicht ehrlich zu sein und einzugestehen, dass man in gewisser Hinsicht gescheitert ist. Deshalb freue ich mich umso mehr über all die positiven Rückmeldungen, die ich zu meiner Besprechung erhalten habe.
Der Vergleich mit dem Berg ist sehr zutreffend und ich bin bereits jetzt gespannt darauf, wann ich die Spitze wohl erreichen werde.
Liebe Grüße
Mara
Lara
March 6, 2015 at 8:34 pmRespekt vor deiner Leistung und auch davor, dass du trotz der Schwierigkeit nicht aufgibst und immer noch vorhast dich da durchzukämpfen. Mich stellt sich bei solchen Büchern allerdings immer die Frage ob Autoren, die so schreiben überhaupt gelesen und verstanden werden wollten, ob sie selbst genau wussten was sie schrieben oder ob sie bewusst dem Leser dieses Gefühl von nicht gewachsen sein geben wollten. Bei diesem Buch frage ich mich vor allem, warum es für einen Buchpreis nomminiert wurde. Buchpreise sollen in meinen Augen ausgezeichnete und lesenswerte Bücher hervorheben und nicht solche, die gerade mal von einer handvoll Leser gelesen und verstanden werden können.
(Kein Lostopf für mich, ich bin kein Buchkämpfer und kapituliere schon allein durch die Seitenzahl)
Lg Lara
Mara
March 20, 2015 at 6:36 pmLiebe Lara,
wenn ich ehrlich bin, habe ich mir natürlich zwischendurch eine ähnliche Frage gestellt wie du. In diesem Fall wird ja nicht der Autor ausgezeichnet, sondern der Übersetzer und Moshe Kahn hat tatsächlich eine bewundernswerte Arbeit geleistet. Den Preis hat er nun leider nicht bekommen, doch ich glaube, dass er ihn verdient gehabt hätte. Horcynus Orca ist nichts, was man nebenbei konsumieren kann, aber es ist ein Text, den man langsam lesen muss und den man stetig erforschen kann.
Liebe Grüße
Mara
packingbooksfromboxes
March 6, 2015 at 9:01 pmLiebe Mara,
ganz oft habe ich in den letzten Wochen das gute Stück im Laden in den Händen gehalten und jedes Mal gleichermaßen neidisch, ehrfürchtig und mitleidig an dich denken müssen.
Ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass du das Buch nun rezensieren musstest, bevor du es beenden konntest. Letztlich zeigt diese Begebenheit doch nur, was dieses Werk konsequent seit seiner Entstehung fordert: eine Menge Zeit!
Vielen Dank für deine Rezension, auf die ich mich schon seit Ankündigung der Titelzuweisung gefreut habe.
Da sowohl deine Rezension, als auch das Buch große Faszination auf mich ausgeübt haben, nehme ich gerne an deiner Verlosung teil.
Alles Liebe, Vanessa
Mara
March 20, 2015 at 6:33 pmLiebe Vanessa,
Zeit fordert das Buch tatsächlich und eigentlich finde ich das auch ganz schön, sich einmal ganz und gar auf einem Text einzulassen, den man nicht nur konsumiert, sondern tatsächlich erforscht. Ich freue mich nun bereits sehr darauf, mich dem Buch weiter widmen zu dürfen; frei von Deadlines und irgendwelchen Zwängen. Falls ich es irgendwann bis ans andere Ende schaffen werde, melde ich mich gerne noch mal zu Wort. 🙂
Liebe Grüße
Mara
belmonte
March 6, 2015 at 9:23 pmIch bin in Tolstois Krieg und Frieden auf der Seite 800, und das ist in der neuen Hanser-Ausgabe noch nicht einmal die Hälfte. Respekt also vor umfangreichen Romanen. Ich freue mich daher auf die Verlosung. Viele Grüße, belmonte
Mara
March 20, 2015 at 6:30 pmAn “Krieg und Frieden” habe ich mich noch gar nicht herangetraut, “Anna Karenina” habe ich angefangen und irgendwann aufgehört. Mein letztes ähnlich dickes Buch war von Sabine Friedrich, “Wer wir sind”. Eigentlich habe ich an umfangreichen Romanen immer meinen Spaß, aber hier kamen dann doch noch andere Faktoren hinzu, da ich nur wenig Zeit hatte und man sich in die Sprache tatsächlich erst einmal einlesen muss.
Liebe Grüße
Mara
vonjott (@vonjott)
March 6, 2015 at 10:41 pmHallo,
auch an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank für Deine spannende Rezension. Du hast sehr erhellende Hintergrundinfos zusammengetragen, das hilft sehr, dieses Buch einzuordnen! Horcynus Orca scheint ja ganz schön heftig zu sein. Vergleiche mit Ulysses erscheinen nicht unplausibel. Ich habe noch nicht reingeschaut – was Du schreibst, hört sich ein bisschen so an, als sei es gar nicht ediert? Oder fehlt “nur” ein Glossar zu den kreativen Wortneuschöpfungen? Na, jedenfalls mag ich heftige Bücher, deshalb schmeiß mich bitte in die Lostrommel!
Noch viele schöne Stunden mit diesem Giganten wünscht Dir
vonjott
PS Hättest du dieses fette Buch in 3 Wochen geschafft, hätte ich Angst vor dir 😉
Mara
March 20, 2015 at 6:28 pmIch danke dir für deine Wortmeldung und dein Interesse – bezüglich des Glossars hat sich in der Zwischenzeit übrigens auch der Übersetzer selbst zu Wort gemeldet. Ich vermute, ich muss einfach weiterlesen, um noch mehr verstehen zu können. Heftig ist das Buch auf jeden Fall, wie auch immer man das interpretieren möchte: es ist auf alle Fälle eine Herausforderung und ich werde gerne noch den einen oder anderen weiteren Blick hinein werfen.
Liebe Grüße
Mara
jancak
March 7, 2015 at 7:02 amWürde ich gerne gewinnen und irgendwann lesen, sonst kann ich zu dem Wälzer nicht viel sagen, höchstens noch einmal auf die “Ironie des Schicksals” verweisen, die diese vielen Seiten beschert hat, kann ich mich ja noch genau an die Verweigerung den Reinhard Jirgl zu lesen, beim LLL 2013 erinnern. So hätte ich die Frage, was gewesen wäre, wenn “Nichts von euch auf Erden” aus dem Sack gesprungen wäre?
Mara
March 20, 2015 at 6:23 pmLiebe Eva,
wenn ich mich richtig erinnere, gab es damals sicherlich keine “Verweigerung” das Buch von Jirgl zu lesen – niemand von uns wusste einfach, ob und wie er dafür Zeit finden soll. Wir alle gehen einem Beruf nach, haben eine Familie oder Haustiere, da ist es dann nicht immer so ganz leicht, Zeit für so umfangreiche Bücher zu finden.
Gelesen wurde das Buch damals übrigens dann doch noch, darauf möchte ich gerne noch hinweisen! 🙂
Liebe Grüße
Mara
jancak
March 20, 2015 at 9:43 pmDoch die gab es, vielleicht in den alten http://buzzaldrins.de/2013/09/11/endlich-ist-sie-da-die-shortlist/#comments, da gab es doch auch ein Foto mit den Nominierten, wo dieses Buch fehlte
Mara
March 21, 2015 at 7:08 pmLiebe Eva,
es tut mir sehr leid, wenn das damals so angekommen ist – so war es sicherlich nicht gemeint. Auch im letzten Jahr haben wir uns darüber Gedanken gemacht, was wir tun, wenn Nino Haratischwilis Roman auf der Liste steht, in der kurzen Zeit wäre das für uns einfach nicht zu leisten gewesen. Auf dem Foto fehlte das Buch von Jirgl, da ich es nicht besessen habe – da waren lediglich die Bücher drauf, die ich vom Buchpreis erhalten habe oder die ich mir selbst gekauft hatte.
Liebe Grüße
Mara
jancak
March 21, 2015 at 10:55 pmDann ist es gut, denn ich habe es eigentlich für ein interessantes Buch gehalten, das ich gerne lesen würde, falls ich es einmal finde
Moshe Kahn
March 7, 2015 at 9:37 amHallo Mara, hallo all ihr anderen, die ihr hier gebloggt habt,
ich hoffe, ich darf mich hier als der Übersetzer dieses Brockens hereinwagen. Es ist nicht möglich, Mara, diese Textfülle in kurzer Zeit zu lesen, sie will ja nicht bezwungen werden, sondern soll mit jeder Seite die Freude und den Genuss an Sprache und Geschichte steigern; daher ist Deine Leistung – Du sagst Du steckst irgendwo auf Seite 600 – schon erstaunlich genug. Lasst mich euch anderen sagen: Ihr braucht keine Furcht vor dem Umfang oder vor der Sprache dieses Buchs zu haben, aber was ihr braucht, ist definitiv Zeit und die Lust, aus unserer abgeflachten Sprache herauszutreten und zu erfahren, was unsere Sprache eigentlich zu bieten hat und welche Fähigkeiten verloren gegangen sind; und ihr braucht auch geduldiges Lesen. Es stimmt, die Sprache ist kein literarisches Fast-food, sie verlangt euch den langen epischen Atem ab, nicht die Kurzatmigkeit des Twitters. Darin erkenne ich nichts Falsches oder Qualitätminderndes. Ein Glossar ist über die Anmerkungen am Ende des Bandes hinaus, vor dem Nachwort, wirklich nicht notwendig, weil der Text selbst alles erklärt, zwar nicht notwendigerweise gleich im Anschluss an einen neu oder fremdartigen Begriff, sondern gelegentlich zig Seiten später. Lasst euch einfach faszinieren von der anfänglichen Fremdartigkeit, so wie wenn ihr Begegnungen in einem fremden Land machen würdet, vor denen ihr doch auch nicht schnellstens davonrennt; wenn ihr dort die Augen und die Sinne offen haltet, versteht ihr nach und nach und das Fremdartige verliert sich, und ihr fühlt euch mit jeder Entdeckung und mit jedem Tag vertrauter. So auch in diesem Buch.
Es gäbe noch viel zu sagen. Das würde ich gerne auf der Buchmesse, auf der ich ab Donnerstag anwesend sein werde.
Euch allen aber erst einmal Dank für euer Interesse an diesem monumentalen Werk.
Moshe Kahn
Tobi
March 22, 2015 at 8:16 amLieber Moshe Kahn,
ich habe mir das Buch auch geholt und werde es, sobald ich es durch habe auch in meinem Blog rezensieren. Ich habe die ersten 50 Seiten gelesen und dann habe ich sie nochmal gelesen. Es hat tatsächlich 100 Seiten gedauert, bis ich mich eingefunden habe, in die Sprache, in die Art zu erzählen und darin, zwischen den Zeilen zu lesen, das zu erfassen, was neben den Worten auf ganz eindrucksvolle Art erzählt wird.
Das, was du hier mit der Übersetzung geleistet hast, das ist eindrucksvoll, ein Machtwerk, etwas, dass ich in seinem vollen Umfang nicht begreifen kann. Aber fühlen, wenn mich der Sog der Worte erfasst hat und besonders dann, wenn eine Melodie aus den langen Sätzen entsteht, eine Melodie, begleitet von den Worten über das Meer, das so allgegenwärtig ist wie der Schatten des Krieges.
Ich liebe diese langen Sätze, die wunderschön sind und oft eben auch schwer zu erfassen. Aber der Preis ist dann doch ein kleiner, für den Genuss der sich einem dann eröffnet. Das Buch ist mittlerweile schon voll von Postits und für das herausschreiben der Zitate werde ich wohl einige Zeit einplanen müssen.
Liebe Grüße
Tobi
Moshe Kahn
March 25, 2015 at 12:26 pmLieber Tobi,
danke für Deine Worte. Wichtig ist es in der Tat, vor der Komplexität nicht zurückzuschrecken, sondern sich, so wie Du es tust, auf sie einzulassen und Gelesenes noch einmal zu lesen. Damit ist Deine Art zu lesen mit meiner sehr verwandt. Auf diese Weise wird die Geschichte und die Art, sie zu erzählen, zum neuen Horizont. Damit habe ich ganz sicher sehr viel weniger Bücher gelesen als andere, aber ich weiß, dass ich sehr intensiv gelesen und dabei unendliche Freude empfunden habe. Ich wünsche Dir, dass Du am Ende diesen Roman mit dem Bewusstsein aus der Hand legst, eine neue Welt für Dich entdeckt und erkundet zu haben.
Herzlich grüßt Dich
Moshe Kahn
Tobi
April 25, 2015 at 6:26 pmLieber Moshe Kahn,
nun habe ich Horcynus Orca fertig gelesen und meine Rezension dazu gebloggt:
http://www.lesestunden.de/2015/04/horcynus-orca-stefano-darrigo/
Das Ziel eine andere Welt zu entdecken, das erfüllt das Buch ganz sicher. Darin einzutauchen war schon ein Erlebnis. Eine echt heftige Leistung, das Buch zu lesen ist schon eine Herausforderung. So einen zeitlosen Klassiker auch noch zu übersetzen und dadurch auch in seinen tiefgründigen und feinsinnigen Details zu verstehen, das ist schon was. Da kann ich nur meinen Hut ziehen.
Herzliche Grüße
Tobi
tiro37
March 7, 2015 at 10:13 amHallo Mara,
Du schaffst es, selbst solche Bücher noch nahezu liebevoll rüberzubringen und neugierig drauf zu machen.
Wenngleich ich selbst auch nicht bei der Verlosung mitmachen möchte. Dafür erinnere ich mich noch zu genau daran, wie es mir mit meinem letzten Klassiker ging…:
http://tiro37.de/2014/10/buch-schall-und-wahn.html
In diesem Sinne: quäl Dich langsam. 😉
Liebe Grüße,
Cornelia
Mara
March 20, 2015 at 6:03 pmLiebe Cornelia,
ich danke dir sehr für deine aufmunternden Worte – Schall und Wahn steht übrigens noch in meinem Regal, jetzt rutscht es aber erst einmal etwas mehr nach hinten. Für mich ist Horcynus Orca in der Tat eine sehr spannende Leseerfahrung, gerade auch weil es so ganz anders ist, als das, was ich ansonsten lese.
Ich werde weiter lesen, aber langsam. 😉
Liebe Grüße
Mara
Kathrin
March 7, 2015 at 11:45 amLiebe Mara,
ich muss ja gestehen: Meiner Ansicht nach hattest du von allen Bloggerpaten die größte Herausforderung und damit schwierigste Aufgabe! Sich einem solchen Mammutbuch, das allein den Übersetzer derart viele Lebensjahrzehnte beschäftigte, bis zur Buchmesse zu lesen, setzt einen sicher unter Druck. Umso schöner, dass man dir einräumte, das Buch selbst dann zu rezensieren, wenn du es nicht bis zur Messe beendet hast. Ein umfangreiches und sprachlich herausforderndes Werk braucht Zeit und lässt sich nicht einfach so nebenbei einschieben. Hut ab, dass du dich dem Projekt gestellt hast und auch ganz offen dazu stehst, dass du das ein oder andere im Buch nicht verstanden hast und dich das Buch gelegentlich überfordert. Nicht jeder würde so etwas öffentlich zugeben. Dennoch hat “Horcynus Orca” seit der ersten Vorstellung deinerseits für mich nichts an Faszination verloren. Die Handlung des Buches und die ganze Geschichte rund ums Buch machten mich bereits unglaublich neugierig – dein Hin- und Hergerissensein zwischen Faszination und Frustration hat diese Neugier nun nur noch gesteigert. Ich hüpfe daher einfach mal mit in den Lostopf.
Dir wünsche ich noch viel Energie, Kraft, aber auch spannende Lesestunden für die weitere Lektüre von “Horcynus Orca” und Übersetzer Moshe Kahn wünsche ich von Herzen den Preis der Leipziger Buchmesse – für ein solches Lebenswerk wäre eine Auszeichnung mehr als verdient!
Liebe Grüße
Kathrin
Mara
March 20, 2015 at 6:00 pmLiebe Kathrin,
in der Tat war es vor allen Dingen das enge Zeitfenster, das mich doch sehr unter Druck gesetzt hat – deshalb war ich auch umso erleichterter, dass niemand von mir erwartet hat, das Buch auch wirklich zu Ende zu lesen. Dazu war das Leben in diesen drei Wochen auch einfach zu fordernd für mich, aber ich freue mich bereits jetzt darauf, nach dem ganzen Messetrubel noch einmal in Ruhe den einen oder anderen Blick in das Buch zu werfen.
Dir danke ich auf jeden Fall sehr für deine lieben Worte und deine interessante Wortmeldung.
Liebe Grüße
Mara
Kathrin
March 21, 2015 at 8:18 amHallo liebe Mara,
das glaube ich dir gern, dass es drei intensive Wochen waren. Umso schöner aber, dass du dich dem Buch mit mehr Ruhe widmen kannst – ich kann mir vorstellen, dass du dadurch noch einmal einen anderen Zugang findest als unter Zeitdruck. Ich wünsche dir mit diesem monumentaln Werk noch viele interessante, einmalige Stunden und hoffe sehr, dass du uns an deinen finalen Eindrücken teilhaben lassen wirst.
Liebe Grüße
Kathrin
Mina
March 7, 2015 at 1:43 pmLiebe Mara,
ich habe jetzt lange gebraucht, bis ich mich hinsetzen konnte, um diesen Kommentar zu verfassen. Erst wollte ich gar nicht schreiben, weil ich ganz ehrfürchtig und eingeschüchtert war – ja und weil ich auch dachte, das ist eh kein Buch für mich. Doch dann sind zwei Sachen passiert:
1. Ich erinnerte mich an eine Herausforderung, die mir mal literarisch begegnet war und die im Nachhinein das bedeutenste Buch in meinen Leseerinnerungen darstellt: Elias Canetti “Die Blendung”. Nie habe ich danach ein Werk wie dieses gelesen und so verinnerlicht.
2. Dadurch, dass mich Deine Worte beschäftigten und ich an Canetti erinnert wurde, erzählte ich meinem Freund gestern Abend von Deinem Beitrag und las ihm diesen dann auch vor. Und dabei merkte ich was ganz ausgesprochen tolles: das laute Lesen gab dem für mich zunächst auch sperrigen Text plötzlich Rhythmus und Takt und da wurde es für mich zugänglicher und spannend.
Wir haben uns gestern lange über das Buch unterhalten und jetzt, wo ich auch den Kommentar von Moshe Khan gelesen habe, habe ich doch beschlossen, es zu wagen und in den Lostopf zu springen.
Herzlichst aus dem Wald,
Mina
Mara
March 20, 2015 at 5:54 pmLiebe Mina,
als ich deinen Kommentar gelesen habe, habe ich mich unheimlich gefreut und auch jetzt freue ich mich immer noch – solche Rückmeldungen sind für mich als Bloggerin doch immer die Schönsten.
Dein Erfahrung mit dem Vorlesen finde ich ganz besonders interessant, da ich vieles aus diesem Buch mir selbst aber auch anderen immer wieder laut vorgelesen habe. Laut gesprochen konnte ich die Sprache und den Rhythmus unheimlich gut verinnerlichen und in mich aufnehmen. Das ist eine ganz andere Lektüreerfahrung als ich die bei vielen anderen Büchern habe, die ich heutzutage lesen, es ist aber eine Lektüreerfahrung, die ich sehr geschätzt habe.
Liebe Grüße
Mara
Buchmacherin
March 7, 2015 at 2:54 pmVielen Dank, liebe Mara, dass du versucht hast, dich diesem Ungetüm an Buch anzunähern. Ich habe deine Besprechung sehr genossen und auch, wenn du vielleicht an deine Grenzen gestoßen bist, glaube ich doch, dass du dieses Buch irgendwann bezwingen wirst. In jedem Fall hast du es wirklich interessant dargestellt. Manche Bücher kosten viel Kraft und Ausdauer. Dieses scheint eines davon zu sein. Vielleicht werde ich mich ihm irgendwann auch nähern können. Du warst auf jeden Fall ein toller Pate für dieses Buch!
Viele Grüße
Melanie
Mara
March 20, 2015 at 4:54 pmLiebe Melanie,
danke für deine Worte und das Kompliment – ich freue mich darüber sehr, gerade auch weil ich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Ich werde auf jeden Fall – wenn ich etwas Zeit und Ruhe habe – weiterlesen und dieses seltsame Buch weiter erforschen. Auch wenn es Kraft und Anstrengung kostet, ist es dennoch ein ganz besonderes Leseerlebnis, ein vergleichbares hatte ich noch nie.
Liebe Grüße
Mara
Büchernische
March 7, 2015 at 3:49 pmLiebe Mara,
meinen tiefen Respekt davor, dass du dich auf das Abenteuer ‘Horcynus Orca’ eingelassen hast und dich tapfer mit diesem schwergewichtigen literarischen Werk auseinander gesetzt hast. Ehrlich gesagt hatte ich mir schon gedacht, dass es zeitlich in diesen kurzen Wochen gar nicht zu schaffen ist, dieses Buch zu lesen. Du hast es versucht, hast deine Eindrücke in wunderbare Worte gefasst und brauchst dich deswegen nicht zu grämen. Wenn du ein wenig mehr Zeit und Raum hast, um dich mit Horcynus Orca zu beschäftigen, vielleicht wirst du dann dich eher mit Schreibstil, Neologismen und der Geschichte an sich anfreunden können.
Ich möchte nicht in den Lostopf springen, da ich jemandem den Vortritt lassen möchte, der im Moment auch wirklich Lust und Energie für dieses Werk hat.
Ganz liebe Grüße
Sandra
Mara
March 20, 2015 at 4:50 pmLiebe Sandra,
ich freue mich sehr über deine Worte, dir mir viel bedeuten. Als ich erfahren habe, wer mein Patenkind ist, habe ich zunächst gehadert und mich erschlagen gefühlt. Dann habe ich angefangen zu lesen, häufig laut, und ich habe zunehmend hereinfinden können in diese Sprache und den ganz besonderen Rhythmus. Verstanden habe ich nicht alles, aber ich freue mich bereits jetzt darauf, weiterzulesen, weiter zu forschen. Die Zeit war aber in meinem Fall in der Tat ziemlich knapp bemessen und ich freue mich nun schon darauf, frei von jeglichen Deadlines wieder den einen oder anderen Blick in das Buch werfen zu können.
Liebe Grüße
Mara
Chimiko
March 7, 2015 at 5:06 pmIch war ja echt gespannt, wie weit du es schaffen wirst… Respekt. Das Buch braucht wohl wirklich Zeit, aber zugleich finde ich es eben auch faszinierend, diesen Umfang des Buches, die Entstehungsgeschichte (sowohl die des Buches in Originalsprache als auch eben jetzt die Übersetzung). Ich wrde mich freuen, wenn du am Ende noch mal ein ‘Kurz’-Fazit (kurz bei diesem Buch…) schreiben könntest.
Alles Liebe, Chimiko
Mara
March 20, 2015 at 4:43 pmHallo Chimiko,
ich bin ganz gerührt, wie viele während dieser Patenschaft mit mir mitgefiebert haben. 🙂 Das Buch braucht in der Tat Zeit und Ruhe, beides hatte ich nicht im Übermaß, was die Lektüre gleich deutlich schwieriger gemacht hat. Und doch war Horcynus Orca bisher ein ganz besonderes Leseerlebnis für mich, eben weil es so anders ist, als vieles, das ich sonst lese. Wenn ich es (irgendwann) ans Ende geschafft habe, melde ich mich in jedem Fall noch mal zu Wort.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Göttingen
Mara
Drittgedanke
March 8, 2015 at 8:47 amHallo, Mara! Manchmal bleiben einem Bücher ja besonders im Gedächtnis, weil man so mit ihnen haderte…. Ich finde Deine Berichte über Deine Bloggerpatenschaft sehr spannend – ein schönes Projekt! Und dass man zu Büchern, die man sich nicht von selbst ausgesucht hat, vielleicht ein etwas anderes Verhältnis entwickelt als gedacht oder erhofft, das macht wohl auch ein Stück weit den Charakter einer solchen Patenschaft aus. Mit diesem Wälzer würde ich es gern mal versuchen, allein aus Neugier 😉 Und schließlich: Eine Lebensgeschichte und ein Küstenroman – allein das zieht mich daran doch an. Viele Grüße, Sonja
Mara
March 20, 2015 at 4:39 pmLiebe Sonja,
rückblickend fand ich diese Patenschaft mehr als gelungen, da ich ein Buch bekommen habe, das ich mir möglicherweise nicht ausgesucht hätte und darin so vieles gefunden habe. Natürlich bin ich auch auf Schwierigkeiten gestoßen, es war aber alles in allem ein sehr spannendes Leseerlebnis und ich freue mich schon darauf, weiterzulesen. Die persönliche Begegnung auf der Messe hat meine Patenschaft dann noch wunderbare abgerundet.
Liebe Grüße
Mara
Der Sonntagsleser – KW 10/2015 (Über das Bloggerportal nach Leipzig, um da den Orca zu suchen, den ich 1936 mit Applaus in Ostende verloren habe) | Lesen macht glücklich
March 8, 2015 at 10:20 am[…] Mara von buzzaldrins stellte im Laufe der Woche ihre Eindrücke vor, die sie mit dem Buch “Horcynus Orca”von Stefano Darrigo machte. Dabei hatte sie von diesem Mammutwerk gerade mal etwas weniger als die […]
translate or die | Literaturübersetzerinnen auf der Leipziger Buchmesse + Linktipps
March 9, 2015 at 3:40 pm[…] Giese hat das Buch auf ihrem Blog mit dem sympathischen Namen Buzzaldrins Bücher besprochen, bzw. versucht dieses Ungetüm von einem Roman zu bezwingen. Wer unter dem Blogeintrag […]
lapismont
March 9, 2015 at 4:59 pmHallo Mara,
Mir ging es ähnlich bei der Lektüre von Pynchons »Gegen den Tag«. Das habe ich fast zwei Jahre lang immer nur freitags gelesen, weil ich einfach Pausen brauchte nach der Anstrengung des Lesens. Irgendwie schien jeder Satz bedeutungsvoll und hingezaubert.
Übertragen von den Übersetzern natürlich.
Wie immer ein sehr persönlicher Blogeintrag von Dir und auch wenn mich nur selten dasselbe interessiert, lese ich gern, was Du darüber schreibst.
Grüße aus Berlin
Ralf
Mara
March 20, 2015 at 4:31 pmHallo Ralf,
ich danke dir für deine Wortmeldung. “Gegen den Tag” habe ich interessanterweise mal vor vielen Jahren in einer Lesegruppe gelesen – ich glaube, dass wir damals sicherlich auch ein halbes Jahr gebraucht haben, ich habe das Buch aber als eine sehr lesenswerte Lektüre in Erinnerung. Auch wenn ich ganz bestimmt nicht alles verstanden habe.
Ich freue mich sehr, dass du mich gerne liest und wer weiß, vielleicht kann ich dich mit dem einen oder anderen Buchtipp doch noch einmal anstecken.
Liebe Grüße
Mara
skyaboveoldblueplace
March 9, 2015 at 5:57 pmLiebe Mara,
da gibst Du uns hier wirklich ein klasse Beschreibung Deines Lese-Erlebnisses. Ich glaube, so kann man es wohl am besten beschrieben, was Dir da ‘zugestossen’ ist. Ich denke ja, dass man für so ein Buch einfach viel mehr Zeit braucht, denn wie ich es verstanden habe, erfindet der Autor ja nicht nur eine Welt, sondern auch noch eine neue Sprache. Im Grunde finde ich das total spannend, und ich glaube auch jetzt nicht, dass das Buch schlecht ist, oder so, aber es ist vielleicht wirklich ein Lebensleseprojekt. Sehr schön finde ich, wie Du beschreibst, was der Übersetzer bei diesem Buch geleistet hat. Ich habe mal, als Ulysses von Wollschläger neu übersetzt wurde, die Gelegenheit gehabt, bei einer Lesung/Buchvorstellung durch Wollschläger selbst (übrigens ein toller Übersetzer und Autor) dabei sein zu dürfen. Das war 1977 und hat er nicht nur gelesen, sondern auch erzählt, wie es ihm dabei ging. Das war grossartig und ich werde es mein Lebtag nicht vergessen, wie begeistert der das rübergebracht hat. Hier http://www.d-e-zimmer.de/HTML/1976ulysses.htm findet sich darüber ein schöner Artikel. Quasi aus der Übersetzerwerkstatt.
Jedenfalls habe ich danach angefangen, Ulysses zu lesen (mit 16, war ein bisschen ein Frühstart, aber Wollschläger hat mit damals wirklich mitgerissen), und ich lese ihn noch immer. Man muss mit solchen Büchern gar nicht fertig werden.
Da es in meinem Leben noch mehrere solcher Lebenswerke gibt, und ich ja doch gerne auch noch andere Bücher lese, möchte ich keinesfalls an der Verlosung teilnehmen.
Und dabei fällt mir natürlich ein: das Buch von Joanna Rakoff ist heute bei mir eingetroffen. Ganz lieben Dank dafür, das hat mich saumässig gefreut und ich bin schon gespannt auf die Geschichte.
So, ich komme jetzt zum Ende, sonst schreibe ich noch 150 Seiten Kommentar, alles umübersetzt, direkt aus meinem Hirn, nene, keine Angst…
Liebe Grüsse und herzlichen Dank für beides, die wunderbare Besprechung (hatte ich nicht mal in einem Kommentar angedeutet, dass man so eine Lektüre eines Mammutwerkes auch mal abbrechen kann,,, ), die mir nicht zuletzt wegen Deiner Ehrlichkeit sehr gut gefallen hat
Kai
Mara
March 20, 2015 at 4:28 pmLieber Kai,
ich glaube, dass das Buch tatsächlich eine spannende und wertvolle Leseerfahrung sein kann – für mich war ein großer Teil der Überforderung darin begründet, dass ich ein so knappes Zeitfenster hatte und mir dieses Zeitfenster ja auch nicht selbst gewählt hatte. In den drei Wochen, die mir zur Verfügung standen, wurde Bandit zweimal operiert und auch mich hat das Leben gefordert. In jedem Fall freue ich mich schon jetzt darauf, wenn es wieder ruhiger geworden ist, ein wenig im Buch weiterzulesen, mich weiter vorzuarbeiten.
Dein Beispiel mit Ulysses finde ich ganz großartig, weil auch ich mir vorstellen könnte, in zwanzig Jahren immer noch an Horcynus Orca zu lesen. Verkehrt ist daran nichts, ganz im Gegenteil: ich mag solche Lebensleseprojekte und habe noch einige Bücher auf meiner Liste, die ähnlich umfangreich sind und die ich auch noch alle lesen möchte.
Ich freue mich übrigens, dass das Buch von Joanna Rakoff wohlbehalten bei dir eingetroffen ist – ich habe die Autorin vor einer Woche auf einer Lesung erlebt und war sehr angetan.
Herzliche Grüße und herzlichen Dank für deine lieben Worte, über die ich mich immer wieder sehr freue.
Liebe Grüße
Mara
Kaffeehaussitzer
March 10, 2015 at 3:05 pmIch finde es bemerkenswert, wie weit Du bei diesem Monstrum in so kurzer Zeit gekommen bist. Gleichzeitig macht Deine Besprechung auch so richtig neugierig darauf. Das ist, glaube ich, eines dieser Bücher, das ich unbedingt gerne hätte, ohne zu wissen, ob ich jemals schaffen würde, es zu lesen. Deshalb schmeiße auch ich meinen Hut in den Verlosungsring.
Mara
March 20, 2015 at 4:18 pmAuch ich bin mir noch überhaupt nicht sicher, ob ich die letzten 1000 Seiten auch noch schaffen werde, aber im Vergleich zu vielen anderen Büchern, die ich lese, ist Horcynus Orca eine wirklich fordernde, spannende und intensive Lektüre. Ich bin immer noch beglückt, dass dieses Buch mein Patenkind geworden ist, ich hätte ansonsten wohl nie dazu gegriffen.
klassikfreund
March 11, 2015 at 9:06 pmHallo Mara,
wunderbarer Bericht. Ich habe Deinen Blog mit deiner Rezension auf Literaturschock gepostet, wo ich interessante Links zum Buch sammle:
http://www.literaturschock.de/literaturforum/index.php/topic,36280.0.html
Schöne Grüße, Thomas
Krimileser
March 13, 2015 at 8:51 amMotiviert durch den FAZ-Artikel habe ich gesucht und diese Rezension gefunden. Beeindruckend, welche Mühe offenbar erforderlich ist für die Lektüre. Ich fürchte, es würde mir gehen wie mit Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez , auch ein hochgelobtes Stück Weltliteratur, das ich nur ansatzweise geschafft habe. Hut ab vor jedem, der es versucht.
Mara
March 20, 2015 at 4:15 pmHallo Krimileser,
ich danke dir sehr für deine Wortmeldung – die Lektüre von Horcynus Orca erfordert in der Tat einiges an Mühe, aber ich finde, dass sich diese Mühe lohnt. Gerade auch in dieser heutigen Zeit. Vielleicht wäre das Buch ja doch etwas für dich und einen eventuellen Urlaub, ich würde mich auf jeden Fall sehr über weitere Eindrücke freuen.
Liebe Grüße
Mara
Neela
March 13, 2015 at 6:09 pminteressante Kommentare 🙂 toller Blog <3
Mara
March 20, 2015 at 4:11 pmLiebe Neela,
vielen Dank für deinen Besuch, ich war auch ganz erstaunt von all den interessanten Kommentaren. Ich danke dir auch für dein Lob, über das ich mich sehr freue.
Liebe Grüße
Mara
Bloggerpate | 54books
March 14, 2015 at 4:28 pm[…] winken Mara und er sich zu, als er kommt. Sie hatten mehrfach Kontakt, Moshe Kahn hat sogar im Blog kommentiert, ihr von den Schwierigkeiten der Übersetzung und dem Lesen des 1500 Seiten starken, arg […]
Tobi
March 14, 2015 at 8:26 pmHallo Mara,
ich habe den Beitrag hier nur überflogen und nichts zum Inhalt gelesen, zu groß ist meine Angst vor der Lektüre dieses Buches irgendwie voreingenommen zu sein. In den nächsten Tagen werde ich das gute 1,5 Kilobuch bekommen und bin sehr gespannt.
Woher kam denn dieses Gefühl der Überforderung? War die Handlung so verstrickt oder ist es der Text, der nicht ganz zu durchschauen ist? Die Sätze sind schon ein wenig verrückt, aber dein zweites Zitat ist schon irgendwie schön und macht echt Lust auf mehr. Bildhafte Sprache, lange verschachtelte Sätze die fast wie Musik in den geistigen Ohren klingen und das Meer, das unendlich weite Meer, das sind Elemente, die ich liebe und ich hoffe sie in dem Buch zu finden. Dann wünsche ich mir 3000 Seiten und nicht nur 1400. Mal sehen, ich bin sehr gespannt.
Liebe Grüße und vielen Dank für das bloggen deines ersten Eindrucks
Tobi
Mara
March 20, 2015 at 4:10 pmLieber Tobi,
wie schön, dass du dich diesem Buch auch annehmen wirst – ich bin schon jetzt ausgesprochen gespannt darauf, wie deine Eindrücke sein werden. Ich hoffe, du lässt uns daran teilhaben. 🙂
Ich glaube, dass das Gefühl der Überforderung vor allem auch daher rührte, dass ich nur so wenig Zeit hatte und mir diesen Zeitpunkt nicht ausgesucht habe – darüber hinaus muss mann sich in die Sprache und den Rhythmus des Textes in der Tat erst einmal einlesen. Ich habe mir viele Sätze aus dem Buch tatsächlich laut vorgelesen.
Liebe Grüße, ich bin gespannt auf deine Eindrücke
Mara
Tobi
March 22, 2015 at 8:59 amLiebe Mara,
ein Buch innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zu lesen ist echt was Schlimmes, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Insbesondere bei so einem Buch. Das ist von der Menge her nicht zu schaffen, denn die 1500 Seiten sind ja keine Normseiten. Umgerechnet hat das eher zwischen 2000 und 2500 Seiten.
Ich werde auf jeden Fall darüber bloggen, aber natürlich wird das noch einige Zeit dauern, bis ich durch bin. Die ersten 200 Seiten habe ich bereits gelesen und kann nur sagen, dass ich dich durchaus verstehe. Wenn man einmal in den Lesefluss eingetaucht ist, sich an die Konstruktion des Textes gewöhnt hat, dann ist es ein Genuss. Da sind Sätze dabei, die musste ich immer wieder lesen, die haben mich geflasht. Die Liebe zu dem Meer und die Bitterkeit die der Krieg hinterlassen hat, berühren mich schon sehr. Auch wenn viele Stellen langatmig erscheinen hat es seinen ganz eigenen Unterhaltungswert.
Liebe Grüße und nochmal vielen Dank, dass du hier deine Eindrücke schilderst!
Tobi
Herr Hund
March 15, 2015 at 3:00 pmRespekt auch von meiner Seite und gerne nehme ich an der Verlosung teil. Es sind doch auch 1 Monat Urlaub für die Lektüre im Lostopf, oder?
Freundlichst grüßt
Herr Hund
P.S. auch bitte an den Daheimgebliebenen einen Gruß
Mara
March 20, 2015 at 3:10 pmLieber Herr Hund,
einen Monat Lesezeit für die Lektüre waren leider nicht im Lostopf enthalten – klingt aber nach einer sehr guten Idee, so etwas bräuchte ich im Moment auch mal.
Der Daheimgebliebene hat sich übrigens sehr über meine Rückkehr gefreut. Fünf Tage ohne Hund sind einfach fünf schwere Tage. 🙂
Liebe Grüße
Mara
papercuts1
March 16, 2015 at 11:10 amLiebe Mara,
es ist eigentlich alles schon gesagt: Hut ab und danke für deinen ehrlichen, anziehenden Bericht über dein Ringen mit diesem Giganten. Als ich im Vorfeld sah, wofür du als Pate ausgewählt wurdest, und dass bis zur Buchmesse recht wenig Zeit blieb, dachte ich schon: Oha! Da wird aber sogar die Mara mal herausgefordert!
Dabei geht’s weniger um die 1.500 Seiten als um die sprachlichen Schwierigkeiten des Buches. Ich lese ja zurzeit mit Kathrin und Ute ‘Krieg und Frieden’, und das geht trotz seiner über 2.000 Seiten sehr flüssig. Kein Vergleich mit den Wortschöpfungen und Unübersetzbarkeiten von ‘Horcynus Orca’.
Summa summarum: Respekt!
Gruß,
Ute
Mara
March 19, 2015 at 6:02 pmLiebe Ute,
lieben Dank für deinen freundlichen Kommentar, darüber freue ich mich sehr. Wenn ich ehrlich sein muss, wusste ich auch selbst nicht, ob ich mich nun über diese Patenschaft freuen soll, oder nicht. Ich habe die Herausforderung angenommen und es war eine wirklich spannen de Lektüre, wenn auch manchmal frustrierend – ich werde nun sicherlich immer mal wieder weiterlesen und bin schon gespannt, wann ich ans Ende angelange.
Dicke Bücher lese ich auch immer mal wieder, aber hier ging es eben nicht nur um die Seitenanzahl, sondern auch die sprachlichen Hürden.
Liebe Grüße
Mara
Friedelchen
March 16, 2015 at 3:43 pmLiebe Mara, danke für den ehrlichen Bericht. Ich kann deinen Frust und die Überforderung nachvollziehen, ich hatte es auch schon das eine oder andere Mal, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, einfach nicht zu verstehen, was der Autor hier von mir will, und das demotiviert :-/
Was du bei mir auf jeden Fall erzeugt hast ist Respekt für den Übersetzer. Dessen Aufgabe klingt fast so gewaltig wie das eigentliche Buch selbst.
Mara
March 16, 2015 at 7:23 pmHallo Friedelchen,
ich danke dir für deine Wortmeldung und bin ganz erleichtert, dass ich mit meinem Frust und meiner Überforderung nicht allein da stehe. Manche Bücher überfordern einen einfach, manchmal liegt es auch einfach daran, dass man sie zur falschen Zeit liest.
Vor der Arbeit des Übersetzers kann man auf alle Fälle Respekt haben, er hat Großes geleistet. Überhaupt finde ich, dass die Arbeit von Übersetzern doch häufig viel zu wenig gesehen wird. Viele Bücher wären für uns ohne ihre Arbeit überhaupt nicht zugänglich.
Liebe Grüße
Mara
Leipzig gebloggt | Literaturgefluester
March 16, 2015 at 8:57 pm[…] ein ein paar tausend Seiten Werk von Stefano D`Arrigo “Horcynus Orca” dabei, das von Buzzaldrin gepatet wurde und das man vielleicht mit Reinhard Jirgl oder Arno Schmid vergleichen kann und eine neue […]
Mein Messehighlight - Buzzaldrins Bücher
March 20, 2015 at 2:51 pm[…] das, was ich mir erhofft hatte, hat sich mehr als erfüllt: ich hatte mit Horcynus Orca eine schwierige Lektüre, die mich herausgefordert hat, die mir aber auch viel gegeben hat. Abend […]
Mara
March 20, 2015 at 3:03 pmIhr Lieben.
ich bin überaus erstaunt gewesen von all euren großartigen Rückmeldungen. Ich werde noch versuchen jedem einzelnen zu antworten, aber die letzten Tage wurde ich leider aus gesundheitlichen Gründen außer Gefecht gesetzt. Deshalb konnte meine hündische Losfee auch erst mit leichter Verspätung auslosen. Am liebsten hätte ich ein Buch an alle verlost, aber es kann leider nur einen Gewinner geben. Der glückliche Gewinner ist:
Jochen Kienbaum
An alle: die nächsten Gewinnspiele sind bereits in Planung, vielleicht habt ihr dann wieder Lust, daran teilzunehmen.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Göttingen
Mara
[Die Sonntagsleserin] März 2015 | Phantásienreisen
April 5, 2015 at 7:05 am[…] Zeit als unübersetzbar geltende “Horcynus Orca”, das Mara von Buzzaldrins Bücher gleichermaßen faszinierte und frustrierte, welches aber leider nicht den Preis in der Kategorie Übersetzung erhielt (obwohl Übersetzer […]
Horcynus Orca • Stefano D’Arrigo | lesestunden
April 25, 2015 at 5:35 pm[…] der Leipziger Buchmesse hat Horcynus Orca in der Bloggerwelt bereits für ein gewisses Maß an Aufsehen gesorgt. Ich bin schon vorher auf diesen erstmals in eine andere Sprache übersetzten Klassiker […]
Tobi
April 25, 2015 at 6:21 pmLiebe Mara,
ich habe Horcynus Orca nun fertiggelesen und eine sehr sehr ausführliche Rezension gebloggt:
http://www.lesestunden.de/2015/04/horcynus-orca-stefano-darrigo/
Ich kann dir sagen, drei Wochen ist definitiv zu wenig Zeit. Man muss erst seinen Zugang zu diesem Werk finden und ich glaube dafür ist es unbedingt notwendig, dass man sich dem Buch völlig frei nähert. Ohne irgendwelche Verpflichtung im Nacken.
Auf jeden Fall beneide ich dich, dass du Moshe Kahn treffen durftest.
Liebe Grüße
Tobi
Mara
April 28, 2015 at 3:24 pmLieber Tobi,
ich habe mit Begeisterung und großem Interesse deine wunderbare und ausführliche Besprechung gelesen – ich hoffe, ich finde demnächst Zeit, auch einen kleinen Kommentar zu hinterlassen.
Drei Wochen sind tatsächlich ein knapp bemessener Zeitraum gewesen, wie lange hast du denn letztendlich für die Lektüre gebraucht?
Ganz liebe Grüße
Mara
Tobi
May 2, 2015 at 6:14 pmLiebe Mara,
ich hab etwas mehr als ein Monat gebraucht. Allerdings habe ich auch echt viel gelesen und würde sagen, dass ich halb so schnell war, wie gewöhnlich. Die Sätze erfordern einfach eine gewisse Aufmerksamkeit und Hingabe. Aber es lohnt sich, da sind schon echte Knaller dabei. Allerdings Zeitdruck oder überhaupt einem gewissen Druck, denn du durch das Patenprogramm hattest, hätte mich auch echt sehr gestört.
Liebe Grüße
Tobi
[Sonntagsleserei]: Jahresrückblick Teil 3 – Das Beste der Sonntagsleser 2015 (inklusive Dezember) | Lesen macht glücklich
January 3, 2016 at 7:10 am[…] 3 Diese Platzierung teilen sich Mara und Tobi, die beide das Buch “Horcynus Orca” von Stefano D’Arrigo gelesen haben. […]
Horcynus Orca [Leseprojekt] Update #1 – Kulturrausch und mehr
January 15, 2016 at 9:35 am[…] Buzzaldrins Bücher über Horcynus Orca […]