Browsing Category

Alles Abseitige

Das Wettlesen darf beginnen …

Wer sich bereits gefragt haben sollte, wie er den heutigen und morgigen fußballfreien Abend verbringen kann, kann beruhigt sein, denn es gibt ein literarisch anspruchsvolles Alternativprogramm: heute Abend wird in Klagenfurt zum mittlerweile 38. Mal zum Wettlesen um den Bachmann-Preis aufgerufen. Eröffnet wird die Veranstaltung am heutigen Abend mit der Auslosung der Lesereihenfolge der Teilnehmer und Teilnehmmerinnen, sowie mit der Rede zur Literatur, die dieses Jahr von der Schriftstellerin Maja Haderlap gehalten wird, die 2011 den Bachmann-Preis gewann.

Eine gute Übersicht über das Programm, findet sich hier. 3sat wird an allen Tagen ab 10 Uhr live aus Klagenfurt berichten, wer also Zeit hat, sollte unbedingt einschalten! Das Wettlesen möge beginnen und ich freue mich darauf! Fast genauso spannend wie der Lesewettbewerb, sind übrigens die Kommentare bei Twitter, die man unter dem Hashtag #tddl verfolgen kann. Die Möglichkeit ein literarisches Ereignis live zu kommentieren ist nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern eröffnet auch nebenbei ganz neue Wege und Möglichkeiten der Literaturkritik!

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich mich am meisten auf Karen Köhler freue, die aus ihrem Erzählungsband “Wir haben Raketen geangelt” lesen sollte – Karen Köhler musste ihre Teilnahme aufgrund von Windpocken jedoch kurzfristig absagen. Wie schade! Viele der teilnehmenden Autoren und Autorinnen, sind mir bisher noch unbekannt – gespannt bin ich aber ganz besonders auf Kerstin Preiwuß, deren Roman ganz oben auf der Herbstwunschliste steht.

Literatur Quickie!

Literatur Quickie

Überraschungspost kann manchmal anstrengend sein, vor allem dann, wenn einem unaufgefordert der ein oder andere Krimi ins Haus flattert. Doch gestern hatte ich das Vergnügen schöne Überraschungspost aus dem Briefkasten zu holen. Geschrieben hatte mir der hamburgische Verlag mit dem wunderbaren Namen Literatur Quickie, unterzeichnet war der Brief mit den Worten: “Lesemittelhändler Ihres Vertrauens“.

Der Verlag Literatur Quickie wurde 2009 gegründet und veröffentlicht seitdem Kurzgeschichten, Book Lits und Graphic Novels. Der Verlag entstand aus einer Lesungsreihe, bei der einmal wöchentlich Autoren zu Kurzlesungen eingeladen wurden. Diese Literatur in Kurzform wird durch den Verlag – unter der Leitung von Lou A. Probsthayn – auch in gedruckter Form vertrieben. Die kleinen Büchlein sind zwischen zwanzig und vierzig Seiten schmal und ganze 12 cm hoch und breit.

In meinem Überraschungspaket waren Kurzgeschichten von Nils Mohl, Stevan Paul, Isabella Feimer, Jörg Albrecht und Safiye Can. Ich finde diese doch ungewöhnliche Literatur-Idee des Verlags ganz großartig und bin bereits jetzt gespannt darauf, diese fünf Quickies zu entdecken! 🙂

Ein ganz besonderer Villenbesuch …

Die Büroräume des Hanser Verlags liegen in der Vilshofenerstraße, einer Münchener Villengegend in direkter Nähe zum wunderbaren Englischen Garten. Nur wenige Straßen entfernt, steht das Haus, in dem Thomas Mann seine Novelle “Der Tod in Venedig” schrieb. Die Verlagsräume befinden sich in der Villa des ehemaligen Verlegers Carl Hanser, in all den Jahren wurde mittlerweile bereits einiges angebaut und modernisiert (statt Swimmingpool gibt es nun Konferenzräume) – der Charme einer alten und weitläufigen Villa blieb jedoch erhalten, die Flure sind breit und lichtdurchflutet. Als ich sie durchschritt, mit all den Büchern rechts und links, habe ich mich ganz erhaben gefühlt – es fühlte sich tatsächlich an, als würde ich Hanser-Luft atmen.

Am gestrigen Freitag lud der Verlag zu einem Bloggertag ein, die beginnende Sommerferienzeit sowie das Ende der Woche machten aus dem Verlagsgebäude, in dem ansonsten bis zu 80 Mitarbeitern tätig sind, einen beinahe schon gespenstisch verlassenen Verlag.

Collage Hanser 2 Collage Hanser

Ich habe ein paar wunderbare Stunden bei Hanser verbracht! Es wäre sicherlich treffender, statt von einem Bloggertag vielmehr von einer Bloggerdiskussion zu sprechen, denn diskutiert wurde wirklich ausgiebig … die überschaubare Teilnehmerrunde hat sich einige Stunden lang angeregt über Blogs und deren Relevanz unterhalten – ein wichtiger Aspekt dabei war die Tatsache, was sich in der Arbeit der Verlage möglicherweise dadurch verschiebt und verändert, dass Blogs immer präsenter werden.

Ich hatte einen interessanten und intensiven Tag in dieser ganz besonderen Villa und bin mit vielen Denkanstößen, Ideen und Impulsen nach Hause gefahren.

Sommerliche Lesetipps!

Die Zeit

Diese Woche lohnt sich wieder der Gang zum Zeitungskiosk, denn in der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es unter dem Motto “Nicht ohne diese Bücher!” sommerliche Lesetipps für Strand, Balkon und Hängematte. Empfehlen tun Iris Radisch, Ursula März oder auch Ijoma Mangold. Erwähnt werden unter anderem T.C. Boyle, Nicholas Shakespeare, Dany Laferrière und Stephan Wackwitz.

Lasst euch inspirieren für eure diesjährige Sommerlektüre – wo auch immer ihr sie lesen werdet!

 

Wiederlesen im Herbst …

Ich freue mich immer wieder darüber, neue Autoren und Autorinnen zu entdecken, spannende und ungewöhnliche Debüts auszugraben und mich an neuen Stimmen zu erfreuen. Ich freue mich aber genauso darüber, auf bereits bekannte Stimmen zu stoßen und Autoren und Autorinnen, die ich in der Vergangenheit zu schätzen gelernt habe, wieder zu begegnen.

Bei lausigem Wetter und einer schönen Tasse Tee habe ich mich aufgemacht auf eine Reise in die Herbstvorschauen, um euch all jene Titel vorzustellen, die in mir beim Blättern ein Gefühl der Bekanntheit und des Wiedererkennens geweckt haben. Diese alten Bekannten erwarte ich mit Spannung und in der Hoffnung, dass mich die Autoren und Autorinnen erneut packen, begeistern, unterhalten oder berühren können – so, wie es ihnen schon zuvor gelungen ist. Was ich schon jetzt wage zu prophezeien ist die Aussicht, dass wir uns auf diesen literarischen Herbst freuen können …


 

Wiederlesen alter Bekannter

Collage

1. Rocko Schamoni, Fünf Löcher im Himmel (Piper Verlag) – 2. Marica Bodrožić, Mein weißer Frieden (Luchterhand Verlag) – 3. James Salter, Jäger (Berlin Verlag)

Collage 2

1. Ulla Hahn, Spiel der Zeit (DVA) – 2. Stephan Thome, Gegenspiel (Suhrkamp) – 3. Roberto Bolaño, Mörderische Huren (Hanser Verlag)

Collage 3

1. Bill Clegg, Neunzig Tage. Eine Rückkehr ins Leben (Fischer Verlag) – 2. Roman Ehrlich, Urwaldgäste (DuMont) – 3. Peter Stamm, Der Lauf der Dinge (Fischer Verlag)

Collage 4

1. John Burnside, Haus der Stummen (Knaus Verlag) – 2. Richard Powers, ORFEO (Fischer Verlag) – 3. Charles Lewinsky, Kastelau (Nagel & Kimche)

Collage 51. Monika Held, Trümmergöre (Eichborn) – 2. Dave Eggers, Der Circle (Kiepenheuer & Witsch) – 3. Sofi Oksanen, Als die Tauben verschwanden (Kiepenheuer & Witsch)

 

Es wurde zum Tanz gebeten …

DSC_0694

Gestern fand im Literarischen Zentrum in Göttingen ein Debütantenball statt, ganz ohne Tänzer, dafür aber mit Musik und drei spannenden und hochinteressanten jungen Debütautoren. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art, im Winter gab es bereits einen Debütantinnenball. Gestern durften dann – wie die Moderatorin Gesa Husemann anmerkte – endlich auch die Jungs mitspielen. Gesa Husemann führte souverän durch den Abend und nahm sich für jeden der Autoren eine halbe Stunde Zeit – für Lesung und Gespräch.

Das Publikum wurde an diesem Abend gut unterhalten und erfuhr, dass Roman Ehrlich ursprünglich eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker absolviert hat, die er jedoch nicht beendet hat – erst spät entschloss er sich dazu, an die Schreibschule in Leipzig zu gehen. David Finck dagegen verriet, dass er nicht nur ein großer Katzenfan ist, sondern dass seine Katze auch noch das Cover des literarischen Katzenkalenders ziert. Jan Skudalerk war der einzige Lyriker in dieser Runde und eigentlich auch kein Debütant mehr – im genauen Wortsinne zumindest. Debütiert hat er 2010 mit einem Lyrikheft, nun debütiert er bei luxbooks mit einem Lyrikband aus 64 Mosaikstückchen, die allesamt um das Thema Technik und moderne Technologien kreisen. Als Lyriker fühlt er sich nicht unbedingt benachteiligt, er betont aber auch, dass man nicht Lyriker wird, um ein dickes Auto zu fahren.

PicMonkey Collage

Alle drei Autoren haben natürlich auch aus ihren Werken gelesen, die die Gemeinsamkeit vereint, dass sie eine Stimmung der Bedrohlichkeit, der Angst heraufbeschwören. Während ich “Das kalte Jahr” von Roman Ehrlich schon kannte, waren mir beide andere Autoren noch unbekannt – besonders David Finck konnte mich neugierig machen auf seinen Roman, denn die vorgelesenen Passagen machten einen spannenden und unterhaltsamen Eindruck. Auch die Arbeit von Jan Skudlarek hat mein Interesse geweckt: seine Gedichte leben von Verweisen, von Fight Club über T.S. Eliot bis zu Fear and Loathing in Las Vegas. Auch sein neuestes Projekt, in das er gestern Abend Einblicke gegeben hat, bedient sich Fremdmaterialien: unter dem Arbeitstitel Woyzeck-Cut-Ups, generiert er aus Georg Büchners Wortmaterial eigene Gedichte.

Ich habe gestern einen spannenden, interessanten und unterhaltsamen Debütantenball erlebt und drei Debütautoren, die mich neugierig gemacht haben. Ich hoffe, euch auch!

Debütantenball

Lit-Zentrum-Goe-Logo-Web-Hochkant

Bei dem Wort Debütantenball werden die meisten im Moment wohl an den Fußball denken müssen – im Literarischen Zentrum in Göttingen findet jedoch keine Ballsportveranstaltung statt, sondern eine Lesung von drei hochinteressanten und spannenden Debütautoren. Roman Ehrlich, Jan Skudlarek und David Finck werden am morgigen Abend ihre Debütwerke vorstellen.

Ich bin gespannt und werde darüber berichten, ob mich die Debütanten überzeugen können … 🙂

Collage Debütantenball

Roman Ehrlich, Das kalte JahrDavid Finck, Das VersteckJan Skudlarek, Elektrosmog

%d bloggers like this: