Während im vergangenen Jahr das Gastland der Frankfurter Buchmesse mit Indonesien ein für mich fast unbekanntes Land auf der Karte der Literatur gewesen ist, bin ich auf das diesjährige Gastland deutlich besser vorbereitet! Literatur aus den Niederlanden und Flandern wird dieses Jahr in Frankfurt zu Gast sein und ich freue mich darüber sehr!
Niederländische Autoren sind auf meinem Blog zumindest schon hier und da vertreten gewesen: wenn ich mich durch mein Archiv klicke, stoße ich auf Das Lachen und der Tod von Pieter Webeling, Fallkraut von Lucette ter Borg, Parnassia von Josha Zwaan, Das Buch des Vergessens von Douwe Draaisma, Gleitflug von Anne-Gine Goemans und Tonio von A. F. Th. van der Heijden.
Ich möchte aber natürlich nicht nur meine alten Rezensionen herauskramen, sondern auch etwas Neues lesen und entdecken. Was ist dieses Jahr Spannendes an niederländischer Literatur erschienen? Welche Bücher aus Flandern muss man unbedingt gelesen haben? Um mir einen Überblick zu verschaffen, habe mich am vergangenen Wochenende durch die Vorschauen der Verlage geklickt und präsentiere euch nun eine Auswahl meiner persönlichen Highlights:
Allard Schröder: Der Hydrograf – Arnon Grünberg: Muttermale – Nina Weijers: Die Konsequenzen – Saskia de Coster: Wir & Ich – Griet Op de Beeck: Komm her und lass dich küssen – A.F.Th. van der Heijden: Das Biest – Connie Palmen: Du sagst es – Fikry el Azzouzi: Wir da draußen
Cees Nooteboom: 533 Tage – Dimitri Verhulst: Unerwünscht – Hendrik Groen: Eierlikörtage – Joost de Vries: Die Republik – Hugo Claus: Der Kummer von Belgien – Gerbrand Bakker: Jasper und sein Knecht – Ida Simons: Vor Mitternacht – Ernest van der Kwast: Der Eismacher
Im Verlag Wagenbach ist sogar eine ganze Reihe an Literatur aus den Niederlanden erschienen:
Wytske Versteeg: Boy – Cees Nooteboom: Turbulenzen – Marcel Möring: Modellfliegen – Anna Enquist: Die Eisträger – Harry Mulisch: Schwarzes Licht
Dieses Jahr lohnt es sich übrigens nicht nur bei den belletristischen Neuerscheinungen zu schauen – daneben gibt es nämlich auch noch einige spannende Sachbücher, die mich neugierig machen:
Chris de Stoop: Das ist mein Hof – Douwe Draaisma: Halbe Wahrheiten – Amsterdam: Eine literarische Entdeckung
Die Auswahl an Literatur ist in diesem Jahr so groß und umfangreich, dass ich noch gar nicht weiß, wo ich genau anfangen soll – einige Bücher habe ich bereits zu Hause und freue mich schon auf die Lektüre. Wer übrigens jetzt noch nicht genug hat, der sollte unbedingt einen Blick in diesen Katalog werfen:
Dort finden sich zahlreiche Neuerscheinungen aus Flandern und den Niederlanden – auch aus den Bereichen Lyrik, Graphic Novel oder Kinderbuch. Aber Vorsicht: wirft man erst einmal einen Blick hinein, dann wächst und wächst die Wunschliste!
Wie sieht es denn bei euch aus? Welches Buch aus dem diesjährigen Gastland sollte ich unbedingt lesen? Welche Bücher habt ihr schon zu Hause? Woran führt kein Weg vorbei?
17 Comments
fraupixel
October 18, 2016 at 5:04 pmJa dieses Jahr ist die Auswahl mal wieder groß, super Überblick! “Die Konsequenzen” finde ich interessant und überlege es noch zu lesen. Aber vor allem an “Boy” scheint man echt nicht vorbei zu kommen 🙂 Ich habe bisher drei Bücher aus Flandern/Niederlande geschafft und darüber gebloggt: https://fraupixel.wordpress.com/2016/10/06/fbm16-buecher-niederlande-flandern/
Mara
October 24, 2016 at 1:03 pmLiebe Frau Pixel,
vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Link – ich freue mich schon darauf, gleich einen Blick auf deine drei Besprechungen zu werfen! Boy habe ich übrigens schon zu Hause und freue mich sehr auf die Lektüre!
Liebe Grüße
Mara
Peter Peters
October 18, 2016 at 5:09 pmSander Kollaards Roman “Stadium IV” war für mich eine umwerfende Entdeckung; sehr bewegend. Die von Jochen Kienbaum empfohlene Lyrikanthologie “Polderpoesie” (http://lustauflesen.de/polderpoesie/) ist sehr, sehr schön.
Viele Grüße!
Mara
October 24, 2016 at 1:02 pmDie “Polderpoesie” habe ich mir auch im Pavillon des Gastlandes angeschaut, ganz wunderbar und ich werde mir den Band auf jeden Fall bald möglichst kaufen!
madameflamusse
October 18, 2016 at 5:18 pmIch hab als einziges Eierlikörtage… habe auch schon eine Rezension geschrieben – hier kommt es sehr darauf an aus welchem Lese/Erlebnisskontext man kommt, denk ich. Ich habe schon sehr vieles zu verschiednen Altersthemen gelesen und fand es ok, aber nichts was ich unbedingt empfehlen würde. Wer sich dem Thema allerdings recht frishc nähert, für den könnte es sicher was sein, auch da ein rundumschlag geboten wird..schließlich kommen viele verschiedene Menschen und Probleme in einem Altenheim zusammen. Witzig, wie man vielleicht anhand von Titel und Cover vermuten mag, ist es nicht. Eher traurig, oder sagen wir mit Galgenhumor erzählt.
Mara
October 24, 2016 at 1:01 pmVielen Dank für deine Einschätzung zu den Eierlikörtagen – ich bin auf diese Lektüre sehr gespannt und war angesichts des Covers tatsächlich auch nicht ganz sicher, was ich zu erwarten hätte, eher etwas Lustiges oder eher etwas Trauriges! Nun bin ich schon voller Vorfreude darauf, wie mir der Roman wohl gefallen wird.
madameflamusse
October 18, 2016 at 5:20 pmzu schnell auf Enter gedrückt, die Sachbücher, vorallem das zu den Erinnerungen und das Buch des Vergessens würden mich sehr interessieren, wenn ich die Wahl hätte 🙂 wollte ich noch sagen
Constanze Matthes
October 18, 2016 at 5:58 pmDein Beitrag ist eine wunderbare Zusammenstellung mit vielen Tipps. Ich schaue literarisch immer wieder gern in Richtung Nachbarland, habe Mulisch und Maarten’t Hart sehr gern gelesen, Geert Mak ist auch ein Autor, den ich sehr schätze. Letztens habe ich die neuen Bücher von Palmen, de Winter und Bakker gelesen, und auf die Wunschliste landete “Der Kummer von Belgien”. Viele Grüße
Mara
October 24, 2016 at 12:59 pmLiebe Constanze,
ich habe das Gefühl, dass – auch wenn ich schon einiges kenne – noch so viel zu entdecken ist! Von Mulisch Maarten ‘t Hart und Geert Mak habe ich bisher noch nichts gelesen und freue mich sehr darauf, die Autoren zu entdecken!
Liebe Grüße
Mara
Dorte
October 18, 2016 at 6:14 pmAktuelles kann ich nicht beisteuern, möchte aber Janwillem van de Weetering, Georges Simenon, Diane Broeckhoven und Amélie Nothomb erwähnen, die einen näheren Blick wert sind-
Mara
October 24, 2016 at 12:45 pmLiebe Dorte,
hab Dank für deine Empfehlungen, ganz besonders neugierig bin ich auf Diane Broeckhoven geworden – ihr neues Buch wird hier wohl demnächst einziehen müssen!
Liebe Grüße
Mara
dj7o9
October 19, 2016 at 6:28 amIch möchte unbedingt “Du sagst es” von Connie Palmen lesen und seit gestern wohnt Andreas Burnier “Knabenzeit” aus der Wagenbachreihe bei mir und ich bin sehr gespannt darauf (danke liebe Frau Sätze & Schätze) 🙂
Mara
October 24, 2016 at 12:44 pmOh ha, Frau Sätze & Schätze ist einfach die beste Buchempfehlerin, oder? “Du sagst es” steh auf meiner Leseliste auch schon ganz weit oben und ich bin sehr gespannt auf die Lektüre!
SätzeundSchätze
October 19, 2016 at 8:04 amDie Wagenbach-Reihe ist auch fein 🙂 Den Hugo Claus habe ich bereits vor Jahren gelesen, damals lautete der Titel übrigens noch “Der Kummer von Flandern” – ein grandioses Buch. Ach, und dann wie auf Facebook bereits erwähnt: Harry Mulisch, Willem Frederik Hermans, Maarten`t Hart, Johannes Jacobus Voskuil (Das Büro) – dieser kleine Sprachraum ist einfach gesegnet mit wunderbaren Autoren und Autorinnen…
Mara
October 24, 2016 at 12:43 pmDanke für deine vielen schönen Tipps – “Der Kummer von Belgien” steht nun ganz oben auf meiner Gastland-Wunschliste! Und ich kann dir nur zustimmen: Niederlande und Flandern haben in der Tat zahlreiche wunderbare Autoren zu bieten!
Melanie Loeper
October 27, 2016 at 4:59 pmArnon Grünberg ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren, obwohl ich noch gar nicht alles von ihm gelesen habe. Gerade heute habe ich mir “Amour fou” gekauft (und zwar gleich zwei Mal, weil ich eine Ausgabe weiterverschenken werde – so groß ist mein Vertrauen in ihn!). “Phantomschmerz” und “Statisten” sind großartige Romane. Von Leon de Winter gefällt mir “Sokolows Universum” und “Ein gutes Herz” besonders gut.
Mara
November 4, 2016 at 1:59 pmVielen Dank, liebe Melanie, für die Empfehlungen. Arnon Grünberg und Leon de Winter sind zwei Autoren, von denen ich bisher noch gar nichts gelesen habe – muss ich zu meiner Schande gestehen. Diese Lücke will ich unbedingt bald schließen! 🙂