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Tigermilch – Stefanie de Velasco

Tigermilch-9783462045734_xxlStefanie de Velasco wurde 1978 in Oberhausen geboren und hat in Bonn, Berlin und Warschau studiert. Sie wurde bereits mit dem Literaturpreis Prenzlauer Berg und mehreren Stipendien ausgezeichnet. Derzeit ist sie Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt München; Stefanie de Velasco lebt und arbeitet in Berlin und legt mit “Tigermilch” ihr Romandebüt vor.

“Wir müssen üben, für später, für das echte Leben, irgendwann mal müssen wir ja wissen, wie alles geht. Wir müssen wissen, wie alles geht, damit uns keiner was kann.”

Nini und Jameelah wachsen in derselben Berliner Siedlung auf. Beide sind erst vierzehn Jahre alt, fühlen sich aber schon lange erwachsen. Mit elf Jahren zieht Nini das erste Mal an einer Zigarette, mit vierzehn macht sie das erste Mal ein Kondom mit dem Mund drauf.  Das Lieblingsgetränk der unzertrennlichen Freundinnen ist die selbstgemischte Tigermilch: “ein bisschen Schulmilch, viel Maracujasaft und ordentlich Mariacron in den Müllermilchbecher”. Müllermilch ist für Kinder, Tigermilch für Erwachsene. Das Ende der Kindheit steht für Nini fest, als sie zum ersten Mal eine richtige Kindheitserinnerungen hat, denn “Erinnerungen aus der Kindheit kann man doch nur haben, wenn man selbst kein Kind mehr ist”. Jameelah kann sich kaum an ihre Kindheit erinnern, die sie im Irak verbracht hat – das ist aber auch gar nicht schlimm, denn eigentlich will sie gar nicht ganz erwachsen werden, “nur gerade genug, dass ich in alle Clubs reinkomme”. Nini und Jameelah fühlen sich so erwachsen, dass sie manchmal heimlich Ringelstrümpfe anziehen, die sie bis zu den Oberschenkeln hoch ziehen, und so auf die Kurfürsten gehen. Das gehört zu ihrem Projekt Entjungferung, das sie diesen Sommer unbedingt abschließen wollen.

“Mamas Sofa ist eine Insel, auf der sie lebt. Und obwohl diese Insel mitten in unserem Wohnzimmer steht, versperrt dicker Nebel die Sicht. An Mamas Insel kann man nicht anlegen.”

Am liebsten verbringt Nini ihre Zeit gemeinsam draußen mit Jameelah, denn ein Zuhause hat sie zwar, aber heimisch fühlt sie sich dort nicht. Ihre Mutter schläft den ganzen Tag auf dem Sofa, während ihr richtiger Vater schon lange abgehauen ist. Ihre Schwester Jessi ist ein Unfall gewesen und mit ihrem neuen Stiefvater versteht sie sich kaum.

“Ich würde gern aufstehen und gehen, ich will nach Hause, aber zu Hause, ist das bei Rainer und Jessi, bei Mama und ihrem Sofa? Ich weiß nicht, keine Ahnung, wo ich hinwill, ich will auf Amirs Linde und so weit hochklettern, dass mich die grünen Blätter ganz bedecken und mich keiner finden kann, ich will das dünne Ende vom Wollfaden in den Ästen suchen und mich wie ein Äffchen daran festhalten, so lange, bis jemand die Welt unter mir wieder zusammengeklebt hat.” 

Ihr Zuhause ist von Sprachlosigkeit geprägt, dabei bedeuten ihr Wörter doch so viel. Nini und Jameelah schwanken zwischen dem Wunsch nach einer heilen Kindheit und der harten Welt der Erwachsenen, hinter einer rauen Schale verbergen beide Traurigkeit aber auch eine kindliche Freude am Leben und an der Sprache. Beide haben sich die O-Sprache ausgedacht und knacken am liebsten auf dem Balkon Wörter.

“Jameelah liebt es, Buchstaben zu vertauschen, Wörterknacken nennt sie das. Aus Luft macht sie Lust, aus Nacht nackt, Lustballons, Nacktschicht, Lustschutzkeller mit Nacktwärtern. Wir sprechen außerdem O-Sprache, Geld ist Gold, mit Filter drehen gibts nicht mehr, nur mit Folter drohen.”

Ein Gefühl von Heimat bekommt Nini, wenn sie durch die Stadt fährt und Graffitis von Nico sieht – überall hinterlässt er sein Kürzel “Sad”. Wenn sie an einem “Sad” vorbeifährt, fühlt sie sich nicht mehr alleine. Und dann gibt es da auch noch ihre Freunde, vor allem Amir, der auf dem Zehnmeterbrett steht, aber sich vor lauter Angst nicht traut, herunterzuspringen. Amirs großer Bruder Tarik ist nicht nur ein großer Bruder, sondern auch ein großer Beschützer, der auch seine Schwester Jasna beschützen möchte, denn Jasna hat sich in einen Serben verknallt. Der Wunsch Jasna zu beschützen gerät jedoch zunehmend außer Kontrolle, bis zu dem Moment, als Nini und Jameelah miterleben müssen, wie die Auseinandersetzungen drohen, nicht nur Amirs Familie zu zerstören, sondern auch Ninis selbsterwählte Ersatzfamilie …

“Wieso hat uns nie jemand gesagt. dass das hier passieren kann, frage ich mich, wieso hat uns niemand gesagt, dass das hier passieren kann.”

Stefanie de Velasco legt mit “Tigermilch” ein erstaunliches und sehr beeindruckendes Debüt vor, das ich in dem Wunsch gelesen habe, es nicht mehr aus der Hand legen zu müssen. “Tigermilch” zeichnet sich durch eine faszinierende Erzählstimme aus: Stefanie de Velasco trifft einen unglaublich eingängigen Ton, der sich in meinem Kopf festgesetzt hat; bis heute. Dieser Ton ist auf der einen Seite humorvoll, es gibt viele Stellen, über die ich schmunzeln oder auch laut lachen musste. Viele Passagen sind von einer derben Sprache geprägt, sowohl Nini als auch Jameelah nehmen kein Blatt vor den Mund. Auf der anderen Seite schwingt in dem Erzählton aber auch Traurigkeit und eine nur schwer zu ertragende Einsamkeit und Verlassenheit mit. Nini glaubt schon lange erwachsen zu sein, doch eigentlich wünscht sie sich, an der Insel ihrer Mutter anlegen zu können, um so etwas wie ein Zuhause zu erleben – stattdessen sitzt sie in Ringelstrümpfen auf der Kurfürsten. Stefanie de Velasco schreibt über zwei Mädchen, die keine Kinder mehr sind und viel zu schnell gezwungen wurden, erwachsen zu werden. An der Stelle im Geldbeutel, wo andere Fotos ihrer Familie aufbewahren, klemmt bei Nini ein Kondom, um das Projekt Entjungferung jederzeit abschließen zu können. Irgendwann stellt sie verbittert fest, dass das echt Leben “Seitenstiche, Pornos und der Geschmack von Blut” ist.

“Bis jetzt dachte ich immer, manche Dinge bleiben für immer, die ändern sich nie, die verschwinden nicht, genau wie in Biologie diese versteinerten Tiere, die angeblich Millionen von Jahren alt sind. Das stimmt aber nicht, gar nichts versteinert, Jameelah hatte recht, alles wird immer anders, obwohl man es gar nicht will.”

Beeindruckt an diesem außergewöhnlichen Debütroman hat mich vor allen Dingen die Sprache, durch die nicht nur ein ganz besonderes Lebensgefühl transportiert wird, sondern auch der Duft der Straße. Die Sprache ist rau, derb, aber dann auch wieder stellenweise wunderbar poetisch und kunstfertig. Manche Sätze muss man schälen, bis man auf ihren inneren Kern stößt, einen Kern, den eine bodenlose Traurigkeit umweht.

“Dass wir hierhergezerrt werden, auf diese Welt. Ich meine, keiner fragt dich danach, keiner fragt dich, ob du das überhaupt willst.”

Stefanie de Velasco gelingt es in ihrem Debütroman wunderbar erschreckend, authentisch und lebendig das Lebensgefühl von vierzehnjährigen Mädchen einzufangen. Das Buch trägt die Widmung: “Für Mädchen”, es sind Mädchen, die ihre Familie nicht zu Hause finden, sondern auf der Straße. Mädchen, die auf sich alleine gestellt sind und alles dafür tun, um nur schnell erwachsen zu werden. Mädchen, die mit zwanzig Euro Taxigeld alleine in das Kinderkrankenhaus geschickt werden, weil die Eltern keine Zeit haben mitzugehen. All diesen Mädchen gibt die Autorin eine Stimme, eine wunderbar eingängige Stimme, von der man all das Derbe und Heitere abkratzen muss, um auf die Traurigkeit und Einsamkeit hinter der Fassade schauen zu können. “Tigermilch” ist ein ausdrucksstarker, kraftvoller und poetischer Debütroman, der mich begeistert hat.

Ein Jahr in Büchern …

CollageEines der Bücher, das mir in diesem Jahr sehr eindrücklich im Gedächtnis haften geblieben ist, ist “Die Listensammlerin” von Lena Gorelik. Sofia ist eine leidenschaftliche Listensammlerin und – schreiberin. Alles mögliche wird von ihr aufgelistet und in eine lose Rangfolge gebracht. Gerade zum Ende eines Jahres ist das Schreiben von Listen scheinbar eine beliebte Beschäftigung, denn überall wird man erschlagen mit Bestenlisten und anderweitigen Zusammenstellungen, denn häufig werden nicht nur die besten Bücher zusammengestellt, sondern gleichsam auch die enttäuschendsten.

Mir geht es da ganz anders: ich finde Listen grausam, hundsgemein und ungeheuer schwierig. Ich habe die Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe, nicht gezählt und doch hat mich jedes einzelne von ihnen, durch dieses Jahr begleitet. Die Lesestunden, -tage und -wochen, die ich mit ihnen verbracht habe, bedeuten mir mehr, als eine Top Ten der Bücher des Jahres widerspiegeln könnte. Ich habe viele gute Bücher gelesen, einige besondere – vieles ist in mir haften und kleben geblieben. Nach einem gelesenen Jahr fühle ich mich wie ein vollgekritzeltes Notizbuch, voller berührender Worte und Bildern; angefüllt mit schönen und poetischen Sätzen, mit losen Buchanfängen, die sich in mir eingenistet haben und Figuren, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.

Schöne Sätze:

“Ich wünsche mir plötzlich, dass alles immer so leer bleibt und alles Überflüssige verschwindet, sich nie bei mir einnistet. Was brauche ich wirklich? Welche Farben machen mich glücklich? Und warum? Den Dingen auf den Grund gehen, das will ich tun, nicht einfach immer nur alles sammeln und ablegen.” (aus: Marica Bodrožić – kirschholz und alte gefühle)

“Die Erinnerung ist ein sturer Hund. Sie lässt sich nicht rufen oder wegschicken, aber ohne dich kann sie nicht überleben. Sie kann dich stärken oder von dir zehren. Sie kommt, wenn sie hungrig ist, nicht wenn du es bist. Sie hat ihre eigenen Zeiten, die du nie kennen wirst. Sie kann dich vereinnahmen, dich in die Enge treiben oder dich befreien. Sie kann dich zum Heulen bringen und zum Lächeln.” (aus: Elliot Perlman – Tonspuren)

“Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte ihr mein Großvater nie erlaubt.” (aus: Sarah Stricker – Fünf Kopeken)

“Wie den Augenblick, da das Blatt sich wendete, wie den Moment erkennen? War man denn in der Lage, einen Augenblick zu erkennen? Das hieße doch, sich auf den Zeitpunkt gefasst zu machen, da nichts mehr blieb, wie es eben noch war.” (aus: Mirko Bonné – Nie mehr Nacht)

“Unsere Geschichten sind auch die Geschichten unserer Eltern, die Geschichten unserer Großeltern. Selbst wenn wir keine Väter haben oder keine Großeltern, keine Schwestern und keine Brüder, sind die Geschichten dieser Abwesenden auch und vor allem unsere Geschichten.” (aus: Katharina Hartwell – Das fremde Meer)

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Manchmal sind es keine Sätze, sondern Figuren, die mich berührt haben, während ich sie begleitet habe. Die nicht nur ein Buch lang bei mir geblieben sind, sondern auch lange darüber hinaus. Auch jetzt muss ich immer mal wieder an Nini und Jameelah denken, die beiden jungen Mädchen aus “Tigermilch” und was wohl aus ihnen werden wird. Dieselbe Frage stelle ich mir bei Tessa, die mit dem Zuklappen der letzten Seite nicht aus mir verschwunden ist, sondern über die ich immer noch nachdenke. Auch Lena und Heiner, die von Monika Held in “Der Schrecken verliert sich vor Ort” als Paar gegen jeden Widerstand beschrieben werden, besuchen mich und meine Gedanken ab und an.

Es sind diese Worte, Sätze und Figuren, die ich in mir bewahre, um immer wieder darauf zugreifen zu können. Das nächste Jahr beginne ich wieder mit einem neuen Notizbuch im Kopf und ich bin gespannt darauf, mit welchen Worten dieses befüllt werden wird …

Stefanie de Velasco im Gespräch!

Stefanie de VelascoStefanie de Velasco ist durch die Veröffentlichung ihres Debütromans “Tigermilch” zu einer der aufregendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur geworden. Sie war in diesem Jahr zum ersten Mal als Autorin auf der Frankfurter Buchmesse, was für sie zum einen ein Privileg war, zum anderen aber auch harte Arbeit. Ich hatte das Glück, sie zu treffen und ihr einige Fragen zu stellen.

Wie bist Du nach Deinem Studium der Volkskunde zum Schreiben gekommen?

Das klingt ganz hippiemäßig, aber ich wollte tatsächlich immer schreiben. Schon als Kind. Ich habe eigentlich auch immer schon geschrieben, nur hat mir immer der lange Atem gefehlt. Man braucht einfach unheimlich viel Disziplin, um 200 bis 300 Seiten runterzuschreiben. Ich habe etwas studiert, auf das ich Lust hatte und habe mir dann gesagt, dass ich das mit dem Schreiben nach dem Studium einfach mal ausprobieren muss. Ich habe es probiert und durchgezogen!

Wann hast du denn gemerkt, dass in dem, was du schreibst, so viel Potential steckt, dass es veröffentlicht werden könnte?

Ich war lange ganz zögerlich, auch mit irgendwelchen Wettbewerben. Also ich habe mich nie beim open mike oder beim Bachmann-Preis beworben … das hätte ich mich niemals getraut! Ich habe mich für einen kleinen Literaturpreis, den Literaturpreis Prenzlauer-Berg, beworben. Ich wurde zu der Lesung der Finalisten eingeladen und habe auch einen Preis gewonnen. Das war ein Stück weit so etwas wie eine Initialzündung. Damals kam auch eine Agentin auf mich zu und alles fing erst so richtig an! Im Rückblick war das ein wichtiger Moment, weil einem manchmal als Autorin die Rückmeldungen fehlen. Es ist ja total verrückt, was man da macht … ein Buch schreiben! Gibt es irgendetwas Verrückteres? Deswegen war es für mich wichtig, Zuspruch zu bekommen.

Gab es zwischendurch denn auch Momente, in denen du an deiner Idee gezweifelt hast?

Die hatte ich immer wieder zwischendurch. Momente, in denen ich gedacht habe, dass das alles nichts ist und nichts wird. Das hatte ich vor allen Dingen im letzten Drittel, da war ich dann sehr kritisch. Ich glaube aber, dass das im Endeffekt etwas Gutes ist. Ich habe genau dasselbe auch jetzt wieder, wo ich anfange an etwas Neuem zu arbeiten. Ich fühle mich, als hätte ich noch nie ein Buch geschrieben. Ich fühle mich wieder genauso dilettantisch und lächerlich, wie zuvor, aber ich glaube, das ist für das Schreiben ganz heilsam. Ich glaube, es ist nicht besonders gesund, zu sagen: so, ich bin die supercoole Sau, die jetzt den nächsten supergeilen Roman schreibt. Da kann nichts Gutes bei rumkommen.

Die Frage danach, wie autobiographisch Romane sind, ist eine beliebte und häufig nervige Frage, ich stelle sie trotzdem – wie viel von dir steckt in Nini und Jameelah?

Das ist eine gute Frage. Ich würde jetzt natürlich erst einmal so ganz plakativ antworten: nein, es ist nicht autobiographisch, ich bin auch als Vierzehnjährige nicht auf den Babystrich gegangen und habe für’s erste Mal geübt. Aber was das Lebensgefühl angeht: ich hatte natürlich als Vierzehn-, Fünfzehn, Sechzehnjährige auch so eine große Clique. Ich bin in Bonn aufgewachsen und da gab es den Stein, das war ein Stein, der sich am Busbahnhof befand und dort haben wir uns immer getroffen. Ein bisschen so, wie Nini und Jameelah und ihre Freunde. Und es gab da auch diese Telefonzelle, wo wir uns Nachrichten hinterlassen haben. Das war mir irgendwie wichtig: ein bestimmtes Lebensgefühl einzufangen und nicht unbedingt darauf zu schauen, wie die Jugendlichen von heute so leben. Ich glaube, dass die Jugend etwas ist, bei dem es immer wieder einen Wiedererkennungswert gibt, egal, in welcher Zeit man seine Jugend verbracht hat.

Über das Thema Jugend würde ich gerne ausführlicher sprechen. In deinem Roman “Tigermilch” thematisierst du die bewegte Jugend von zwei Mädchen. Besonders die Jahre als Teenager sind häufig eine schwierige Zeit, wie hast du diese Zeit selbst erlebt?

Ich hatte eine sehr, sehr wilde und tolle Jugend! Wild deswegen, weil ich immer noch so gerade daran vorbeigeschlittert bin – es hätte auch immer mal wieder ins Negative kippen können. Aber auch wild im Hinblick darauf, dass ich einfach irgendwie alles erlebt habe, was man so in einer Jugend erleben muss. Das war schon eine tolle Zeit und ich glaube, genau deswegen schreibe ich auch so gerne über diese Zeit. Ein bisschen, wie Astrid Lindgren, die hat ja immer gesagt, dass sie über Kindheit schreibt, weil sie so eine schöne Kindheit hatte. Und ich hatte so eine schöne Jugend und deshalb schreibe ich so viel über Jugend!

Tigermilch, „Stadt, Land, Aids“ und Wörterknacken – waren das Bestandteile deiner eigenen Jugend oder woher hast du die Ideen dafür genommen?

Tigermilch ist etwas rein Fiktives, aber wir haben früher wirklich in der Schule „Stadt, Land, Fluss“ gespielt und die Flüsse weggelassen, weil wir halt so wenige kannten und stattdessen schlimme Krankheiten genommen. Ich habe bei diesem Buch schon viel von dem eingebaut, was ich selbst erlebt habe oder was mir erzählt wurde. Vielleicht wird das beim nächsten Buch anders sein.

Und wie bist du auf das Getränk gekommen, das auch der Titel deines Romans ist?

Ich wollte ein Getränk für Mädchen designen, wenn man das so sagen möchte. Ich habe früher immer gerne Bier getrunken, aber ich weiß, dass das viele meiner Freundinnen ekelig fanden, weil die etwas Süßes brauchten. Es gab einen ganz fiesen Fruchtsekt, der hieß “Criss” und der hat richtig reingeknallt, weil man nichts von dem Alkohol geschmeckt hat. Und ich wollte halt ein Getränk entwerfen, wo ein harter, billiger Schnaps drin ist, wo aber auch etwas Süßes, Mädchenhaftes drin ist. Verbunden wird beides mit der Milch, die gleichzeitig Assoziationen mit der Kindheit weckt. Wie ich auf den Namen Tigermilch kam, weiß ich allerdings nicht mehr …

Hast du denn dein eigenes Getränk schon einmal selbst probiert?

Lustigerweise habe ich nach einem Drittel des Romans gedacht, dass ich jetzt endlich mal probieren muss, wie mein Romantitel schmeckt. Die Quittung habe ich damals sogar von der Steuer abgesetzt und habe Mariacron, Maracujasaft und Müllermilch gekauft und das dann zu Hause ausprobiert. Vom Ergebnis war ich anschließend aber etwas enttäuscht.

In vielen Romanen wird die Zeit der Jugend als etwas Deprimierendes geschildert, auch Nini und Jameelah erleben viel Traurigkeit, es gelingt ihnen aber dennoch sich auch eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren. War es dir wichtig, dass der Roman auch eine heitere Note hat?

Auf jeden Fall! Die Bücher oder die Filme, die mich immer am meisten beeindruckt haben, haben immer diese Gratwanderung von lustig und traurig. Ich finde, das ist etwas ganz Menschliches. Die schlimmen Dinge kann man nur mit Humor ertragen und das Lustige ist immer nur lustig, wenn es auch eine Tiefe, eine Melancholie und etwas Dramatisches hat. Das ist das, was mich als Autorin interessiert.

Stefanie de Velasco und ich

Von der Jugend zur Sprache, die im Roman ja eine wichtige Rolle spielt, genauso wie Reime und Wörter. Glaubst du, dass Mädchen wie Nini und Jameelah eine Chance haben, sich aus ihrem Viertel herauszuschreiben?

Ich würde jetzt gerne ja sagen, denn ich würde mir das natürlich wünschen. Aber ich glaube leider nicht daran. Ich glaube nicht, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der solche Menschen – egal ob Jugendliche oder Erwachsene, Frauen mit Kind, Arbeitslose – eine tatsächliche Chance bekommen, sich aus ihren Verhältnissen herauszuschälen. Das ist leider nicht so und das war mir auch für den Roman wichtig, vor allen Dingen für das Ende. Ich wollte nicht, dass mein Roman als Bildungsroman endet oder Nini und Jameelah als ein geläutertes Freundschaftspärchen, die ihren wilden Sommer hatten und jetzt ist alles gut. Die Geschichte geht eben noch darüber hinaus. Ich glaube, dass – und dass ganz besonders auch in Deutschland – Herkunft immer noch etwas ganz Ausschlaggebendes ist, nicht nur für den beruflichen, sondern für jeglichen Werdegang. Ich finde, dass das etwas ganz Tragisches ist.

War es dir aus diesem Grund auch wichtig, „Tigermilch“ in einem sozialen Randgebiet spielen zu lassen?

Mir war es nicht wichtig darüber zu schreiben, weil ich in irgendeiner Form auf Missstände aufmerksam machen wollte, denn das finde ich immer ein Stück weit arrogant. Mich haben meine Figuren interessiert, weil das für mich die letzten Helden in unserer Gesellschaft sind, die so behütet und so gebildet ist und alle haben Abitur und niemand kriegt mehr eine Ohrfeige. Für das Erzählerische sind solche Figuren natürlich interessant, weil denen wirklich noch Dinge zustoßen. Ich wollte ihnen einen Platz geben, um diese Randfiguren in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Dahin, wo sie eigentlich hingehören.

Ist eine Fortsetzung von „Tigermilch“ ein Gedankenspiel, über das du nachdenkst?

Ich habe mal darüber nachgedacht, habe den Gedanken aber eigentlich schnell wieder verworfen, weil ich es gut finde, wie das Buch zu Ende gegangen ist. Es hat eine andere Wirkung, wenn es jetzt vorbei ist.

Und wie geht es für dich nun, nach deinem ersten Roman, weiter?

Zum Glück kann ich im Moment einfach nur schreiben und muss nichts anderes machen, aber als Schriftstellerin fühle ich mich trotzdem nicht. Ich habe immer noch das Gefühl, Dilettantin zu sein, wenn ich schreibe. Eigentlich dachte ich immer, eine ganz konkrete Idee zu haben, was ich später machen möchte, aber jetzt bin ich mir irgendwie nicht mehr so sicher. Ich habe so viele Ideen und ich muss mich jetzt mal entscheiden, welche ich weiterverfolge …

Verlosung

“Tigermilch” ist ein Roman, der meinen bisherigen Literaturherbst geprägt hat – deshalb habe ich mich entschieden, unter allen Kommentaren (bis zum 7.11) ein Exemplar dieses lesenswerten Roman zu verlosen. 🙂

5 Fragen an Stefanie de Velasco!

De Velasco_1_hfStefanie de Velasco wurde 1978 in Oberhausen geboren und hat in Bonn, Berlin und Warschau studiert. Sie wurde bereits mit dem Literaturpreis Prenzlauer Berg und mehreren Stipendien ausgezeichnet. Derzeit ist sie Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt München; Stefanie de Velasco lebt und arbeitet in Berlin und legt mit “Tigermilch” ihr Romandebüt vor.

1.)    Warum wollten Sie Schriftstellerin werden?

Ich habe schon sehr früh begonnen Tagebuch zu schreiben. In den ersten Heften waren noch hauptsächlich Buntstiftzeichnungen, wie ich z.B.  mit meiner Nachbarin Kerstin am Goldfischteich sitze oder Tischtennis spiele, aber nach und nach setzte sich das Schreiben durch. Ich habe angefangen als Zehnjährige irgendwelche Tiergeschichten über verlorengegangene Thunfische in Atlantis zu schreiben. Ich war auch immer eine große Lügnerin, das heißt Bärenaufbinderin, ich glaube, wenn man so veranlagt ist, kann das Schreiben ein gutes Ventil sein.

2.) Gibt es einen Schriftsteller oder einen Künstler, der Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert hat?

Ich bin sehr geprägt von der deutschen Mädchenliteratur der 50er – 70er Jahre. Autoren wie Enid Blyton, Marie-Louise Fischer oder die Pferdebücher von Tina Caspari waren wichtig für mich. Ich mag sogenannte “schlechte” Literatur, mich inspiriert das für mein eigenes Schreiben, aber auch die deutsche/österreichische Literatur zwischen den Kriegen hat mich sehr inspiriert und mir die Augen dafür geöffnet, was Literatur tatsächlich bewirken kann. Stefan Zweig, Franz Werfel, Robert Walser, Joseph Roth sind einige meiner liebsten Autoren. Ich hege außerdem eine große Leidenschaft für die großen amerikanischen Erzähler, insbesondere die nordpazifische Hobo-Literatur und die sogenannte “southern gothic fiction”, d.h. Literatur von Tennessee Williams, Faulkner, Steinbeck und Carson McCullers.

3.) Wann und wo schreiben Sie am liebsten?

Ich schreibe immer morgens zwischen 8:00 und 13:00. Ich gehe dafür meistens in die Staatsbiblitohek, da kann ich mich am besten konzentrieren, weil es dort keinen Internetanschluss gibt. Überhaupt ist das Internet der größte Feind des Schriftstellers würde ich sagen.

4.) Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Ich habe gerade “Sibirische Erziehung” von Nicolai Lilin gelesen, ein gewaltiger Roman über die Kriminellenkultur der sibirischen Urki, erschienen bei Suhrkamp. Ganz groß!

5.) Was würden Sie einem jungen Schriftsteller raten?

Jeden Tag schreiben, bis das Ding fertig ist und nicht so viel drüber reden.

Herzlichen Dank an Stefanie de Velasco für das Beantworten der 5 Fragen!

Rezensionen von A – Z

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A

Adams, Simone Regina: Die Halbruhigen
Aehnlich, Kathrin: Wenn die Wale an Land gehen
Agus, Milena: Die Welt auf dem Kopf
Ahava, Selja: Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
Amann, Jürg: Der Kommandant
Ambjørnsen, Ingvar: Den Oridongo hinaufEine lange Nacht auf Erden
Anglada, Maria Àngels: Die Violine von Auschwitz
Ardone, Viola: Rezept für ein Herz in Aufruhr
Arnold-Ratliff, Katie: Was uns bleibt
Auster, Paul: WinterjournalVon hier nach da (Briefe 2008 – 2011)

B

Baddiel, David: Halb so wild
Baily, Elisabeth Tova: Das Geräusch einer Schnecke beim Essen
Balschun, Nicole: Ada liebt
Barnes, Julian: Unbefugtes BetretenVom Ende einer Geschichte
Barry, Sebastian: Mein fernes, fremdes Land
Bart, Stephanie: Deutscher Meister
Basil, Priya: Die Logik des Herzens
Bayer, Thommie: Vier Arten, die Liebe zu vergessen
Becker, Zdenka: Der größte Fall meines Vaters
Bengtsson, Jonas T.: Wie keiner sonst
Bell, Madison Smartt: Die Farbe der Nacht
Benedikt, Linda: Eine kurze Geschichte des Sterbens
Berg, Sibylle: Vielen Dank für das Leben
Bergmann, Michel: Machloikes
Beyer, Claire: Refugium
Bicker, Björn: Was wir erben
Bienek, Horst: Workuta
Birch, Carol: Der Atem der Welt
Birnbaum, Molly: Der Geruch der Erinnerung
Block, Stefan Merrill: Aufziehendes Gewitter
Blom, Philipp: Über Sehnsucht, Träume und Geschichten
Bober, Robert: Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen
Bodrožić, Marica: kirschholz und alte gefühleMein weißer Frieden
Boerdner, Britta: Was verborgen bleibt
Boianjiu, Shani: Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst 
duBois, Jennifer: Das Leben ist groß
Bolano, Roberto: Das dritte Reich
Bollmann, Stefan: Frauen und Bücher. Eine Leidenschaft mit FolgenWarum Lesen glücklich macht, Frauen die lesen sind gefährlich, Frauen die lesen sind gefährlich und klug
Bonné, Mirko: Nie mehr Nacht
Bonyhady, Tim: Wohllebengasse: Die Geschichte meiner Familie
Booy, Simon van: Die Illusion des Getrenntseins
Borasio, Gian Domenico: Über das Sterben
Borg, Lucette ter: Fallkraut
Bragi, Steinar: Frauen
Brandt, Jan: Gegen die Welt
Brasch, Marion: Wunderlich fährt nach Norden
Breznik, Melitta: Der Sommer hat lange auf sich warten lassen
Bronsky, Alina: Nenn mich einfach Superheld
Brooks, Ben: Nachts werden wir erwachsen
Bruce, Alastair: Die Wand der Zeit
Bullough, Tom: Die Mechanik des Himmels
Burstein, Dror: Emil
Buwalda, Peter: Bonita Avenue
Bünger, Traudl: Lieblingskinder

C

Cabré, Jaume: Das Schweigen des Sammlers
Campbell, Bonnie Jo: Stromschnellen
Carmi, Daniella: Lucy im Himmel
Cayrol, Jean: Im Bereich einer Nacht
Celona, Marjorie: Hier könnte ich zur Welt kommen
Cha, Aly: Schnee im April
Cheever, John: Willkommen in Falconer
Cheheltan, Amir Hassan: Teheran. Stadt ohne Himmel
Clegg, Bill: Porträt eines Süchtigen als junger Mann
Cole, Teju: Open City
Combüchen, Sigrid: Was übrig bleibt
Cooper, T.: Von einer, die auszog, ein Mann zu werden
Coplin, Amanda: Im Licht von Apfelbäumen
Corff, Aude le: Bäume reisen nachts

D

D’Arrigo, Stefano: Horcynus Orca
Deck, Julia: Viviane Élisabeth Fauville
Dicker, Joel: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
Dicks, Matthew: Der beste Freund, den man sich denken kann
Didion, Joan: Blaue Stunden
Draaisma, Douwe: Das Buch des Vergessens
Dunham, Lena: Not that kind of girl: Was ich im Leben so gelernt habe
Dunn, Kathrin: Binewskis – Verfall einer radioaktiven Familie
Dybek, Nick: Der Himmel über Greene Harbor

E

Edgarian, Carol: Zeiten der Ernüchterung
Ehrlich, Roman: Das kalte JahrUrwaldgäste
Englund, Peter: Schönheit und Schrecken
Eugenides, Jeffrey: Die Liebeshandlung

F

Feric, Zoran: Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr
Flanery, Patrick: ABSOLUTION
Flašar; Milena Michiko: Ich nannte ihn Krawatte
Florescu, Catalin Dorian: Jacob beschließt zu lieben
Flotow, Andreas von: Tage zwischen gestern und heute
Frame, Janet: Ein Engel an meiner TafelDem neuen Sommer entgegenWenn Eulen schrein
Friedrich, Sabine: Wer wir sind
Foenkinos, David: Nathalie küsstSouvenirs
Ford, Richard: Kanada
Forrest, Emma: Deine Stimme in meinem Kopf
Fountain, Ben: Die irre Heldentour des Billy Lynn
Fowler, Karen Joy Fowler: Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
Franco, James: Palo Alto
Freud, René: Liebe unter Fischen
Friedrich, Franz: Die Meisen von Uusima singen nicht mehr
Funder, Anna: Alles was ich bin

G

Gaddis, William: Die Fälschung der Welt
Gaige, Amity: Schroders Schweigen
Galera, Daniel: FLUT
Gass, William H.: Der Tunnel
Gasser, Markus: Das Buch der Bücher für die Insel
Gerk, Andrea: Lesen als Medizin: Die wundersame Wirkung der Literatur
Gesthuysen, Anne: Wir sind doch Schwestern
Gilbert, Elizabeth: Das Wesen der Dinge und der Liebe
Glavinic, Thomas: Das größere Wunder
Gleissner, Stephanie: Einen solchen Himmel im Kopf
Goeble, Joey: Ich gegen Osborne
Goemans, Anne-Gine: Gleitflug
Goetle, Gabriele: Der Augenblick. Reisen durch den unbekannten Alltag
Goldman, Francisco: Sag ihren Namen
Gordimer, Nadine: Keine Zeit wie diese
Gordon, Jaimy: Die Außenseiter
Gorelik, Lena: Die Listensammlerin
Gowdy, Barbara: Der weiße Knochen
Green, John: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Greenslade, Frances: Der Duft des Regens
Greer, Andrew Sean: Ein unmögliches Leben
Groff, Lauren: Arcadia
Groom, Kelle: Ich trug das Meer in Gestalt eines Mädchens
Grossman, David: Aus der Zeit fallen
Gundar-Goshen, Ayelet: Eine Nacht, Markowitz
Güntner, Verena: Es bringen
Guthrie, Woody: Haus aus Erde

H

Hackl, Erich: Dieses Buch gehört meiner Mutter
Hamid, Mohsin: So wirst du stinkreich im boomenden Asien
Hanif, Mohammed: Alice Bhattis Himmelfahrt
Hansen, Dörte: Altes Land
Harbach, Chad: Die Kunst des Feldspiels
Harstad, Johan: Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander
Hartlieb, Petra: Meine wundervolle Buchhandlung
Hartwell, Katharina: Das fremde Meer
Hegemann, Helene: Jage zwei Tiger
Heijmans, Toine: Irrfahrt
Heijden, A. F. Th. van der: Tonio. Ein Requiemroman
Heinrich, Finn-Ole: Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina SchmittRäuberhände
Held, Monika: Der Schrecken verliert sich vor OrtTrümmergöre
Heller, Peter: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte
Hemon, Aleksander: Das Buch meiner Leben
Henisch, Peter: Mortimer & Miss Molly
Herrmann, Judith: Aller Liebe Anfang
Herrndorf, Wolfgang: Arbeit und Struktur
Heun, Julian: Strawberry Fields Berlin
Hewson, David: Das Verbrechen
Hollinghurst, Alan: Des fremden Kind
Horváth, Martin: Mohr im Hemd oder wie ich auszog die Welt zu retten
Hůlová, Petra: Dreizimmerwohnung aus Plastik
Hustvedt, Siri: Leben, Denken, Schauen
Hwang, Sun-Mi: Das Huhn, das vom Fliegen träumte

I

Irving, John: In einer Person
Isherwood, Christopher: Kondor und Kühe

J

Jacobson, Howard: Liebesdienst
Jakobsen, Mette: Minous Geschichte
Janesch, Sabrina: ambraTango für einen Hund
Johnson, Adam: Das geraubte Leben des Waisen Jun Do
Johnson, Sara: White Man
Joseph, Manu: Das verbotene Glück der anderen
Judt, Tony: Das Chalet der Erinnerung
July, Miranda: Es findet dich

K

Kaiser, Vea: Blasmusikpop oder wie die Wissenschaft in die Berge kamMakarionissi
Kaminsky, Sarah: Adolfo Kaminsky – Ein Fälscherleben
Kanzler, Fee Katrin: Die Schüchternheit der Pflaume
Karlsson, Nicola: Tessa
Keegan, Claire: Das dritte Licht
Keilson, Hans: Kein Plädoyer für eine Luftschaukel
Kermani, Navid: Ausnahmezustand. Reisen in eine beunruhigte WeltGroße Liebe
King, Stephen: Doctor SleepJoyland
Kinstner, Margarita: Mittelstadtrauschen
Kirchhoff, Bodo: Die Liebe in groben Zügen
Kissina, Julia: Frühling auf dem Mond
Klüger, Ruth: Was Frauen schreibenZerreißproben
Klüssendorf, Angelika: April
Knausgard, Karl Ove: Lieben, SpielenLeben
Köhler, Karen: Wir haben Raketen geangelt
Köhlmeier, Michael: Die Abenteuer des Joel SpaziererZwei Herren am Strand
Kordić, Martin: Wie ich mir das Glück vorstelle
Krall, Hanna: Rosa Straußenfedern
Kuckart, Judith: Wünsche
Kühl, Olaf: Der wahre Sohn
Kuhn, Kevin: Hikikomori
Kutschtke, Svealena: Gefährliche Arten
Kuttner, Sarah: Wachstumsschmerz

L

Laub, Michel: Tagebuch eines Sturzes
Lavizzari, Alexandra: Mädchen IV mit Leguan
Lebert, Benjamin: Im Winter dein Herz
Leiber, Svenja: Das letzte Land
Lemke, Hanna: Geschwisterkinder
Lendle, Jo: Was wir Liebe nennen
Leo, Per: Flut und Boden
Leupold, Dagmar: Unter der Hand
Levé, Édouard: SelbstmordAutoportrait
Levy, Deborah: Heim schwimmen
Lewinsky, Charles: Doppelpass. Ein Fortsetzungsroman, GerronKastelau
Liehr, Tom: Leichtmatrosen
Lispector, Clarice: Nahe dem wilden Herzen
Loher, Dea: Bugatti taucht aufHundskopf
Lohmann, Eva: Kuckucksmädchen
Lorenz, Wiebke: Alles muss versteckt sein
Luca, de Erri: Der Tag vor dem Glück, Montedidio
Luiselli, Valeria: Die SchwerelosenFalsche Papiere
Lüscher, Jonas: Frühling der Barbaren

M

Maar, Michael: Heute bedeckt und kühl: Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virgina Woolf
Maggiania, Maurizio: Himmelsmechanik
Mander, Marina: Meine erste Lüge
Mantel, Hilary: Von Geist und Geistern
Maria, Javier: Die sterblich Verliebten
Marino, Patric: Nonno spricht
Marlantes, Karl: Matterhorn, Was es heißt, in  den Krieg zu ziehen
Marra, Anthony: Die niedrigen Himmel
Martini, Thomas: Der Clown ohne Ort
Martynova, Olga: Mörikes Schlüsselbein
Mawer, Simon: Die Frau, die vom Himmel fiel
Mayer, Gina: Das Maikäfermädchen
Max, D. T.: Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte
Mazzantini, Margaret: Das Meer am Morgen
McAdam: Schöne Wahrheit
McCleen, Grace: Wo Milch und Honig fließen
McEwan, Ian: Honig
McFarlane, Fiona: Nachts, wenn der Tiger kommt
Meinhardt, Birk: Brüder und Schwestern
Meixner, Shulamit: ohnegrund
Melandri, Francesca: Über Meereshöhe
Melaschwili, Tamta: Abzählen
Melle, Thomas: 3000 Euro
Merhof, Johanna: Heartcore. Liebe ist ein Aufstand
Meyer. Clemens: Im Stein
Meyer, Thomas: Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
Mitchell, David: Die tausend Herbste des Jacob de Zoet
Modick Klaus: Klack
Moehringer, J. R.: Knapp am Herz vorbei
Molina, Antonio Munoz: Die Nacht der Erinnerungen
Moltke, Helmut James von: Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel
Moore, Lisa: Im Rachen des Alligators
Moritz, Rainer: Der fatale Glaube an das Glück. Richard Yates – sein Leben, sein Werk
Moss, Sarah: Schlaflos
Murakami, Haruki: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

N

Nawrat, Matthias: Unternehmer
Nayeri, Dina: Ein Teelöffel Land und Meer

O

O’Nan, Stewart: Emily, allein
Oates, Joyce Carol: Meine Zeit der Trauer
Obrecht, Téa: Die Tigerfrau
Ohlin, Alix: In einer anderen Haut
Olmi, Veronique: In diesem Sommer
Ondaatje, Michael: Katzentisch
Ortheil, Hanns-Josef: Das Kind, das nicht fragte
Otsuka, Julie: Wovon wir träumten
Overath, Angelika: Alle Farben des Schnees, Tafelrunde. Schriftsteller kochen für ihre Freunde
Ozeki, Ruth: Geschichte für einen Augenblick

P

Pehnt, Annette: Lexikon der Angst
Perlman, Elliot: Tonspuren
Perrignon, Judith: Kümmernisse
Pessl, Marisha: Die amerikanische Nacht
Petrowskaja, Katja: Vielleicht Esther
Pollock, Donald Ray: Knockemstiff
Prcic, Ismet: Scherben
Predicatori, Paola: Der Regen in deinem Zimmer
Pung, Alice: Ungeschliffener Diamant

Q

Quindlen, Anna: Ein Jahr auf dem Land

R

Rabinowich, Julya: Die Erdfresserin
Rakoff, Joanna: Lieber Mr. Salinger
Rammstedt, Tilman: Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters
Rank, Elisabeth: Bist du noch wach?
Rathgeb, Eberhard: Kein Paar wie dieses
Rausch, Jochen: Krieg
Reich, Annika: Die Nächte auf ihrer Seite
Reitzer, Angelika: Wir erben
Richler, Mordecai: Wie Barney es sieht
Roberts, Bethan: Der Liebhaber meines Mannes
Roes, Michael: Die Laute
Rosenfeld, Astrid: Adams ErbeElsa ungeheuer
Roth, Patrick: Die amerikanische FahrtSunrise
Rothmaier, Beate: Atmen, bis die Flut kommt
Rowell, Rainbow: Eleanor & Park
Ruge, Eugen: In Zeiten des abnehmenden Lichts
Russell, Karen: Vampire im Zitronenhain

S

Sacks, Oliver: On the move. Mein Leben
Sahl, Hans: Der Mann, der sich selbst besuchte
Sahm, Nina: Das letzte Polaroid
Salm, Christiane zu: Dieser Mensch war ich. Nachrufe auf das eigene Leben
Salter, James: Alles, was istJäger
Sankovitch, Nina: Tolstoi und der lila Sessel
Scharnigg, Max: Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau
Scheer, Regina: Machandel
Scheer, Robert: Der Duft des Sussita
Schenkar, Joan: Die talentiere Miss Highsmith
Schertenleib, Hansjörg: Wald aus Glas
Scheuer, Norbert: Peehs Liebe
Scheuermann, Silke: Die Häuser der anderen
Schlie, Tanja: Wo Frauen ihre Bücher schreiben
Schlingensief, Christoph: Ich weiß, ich war’s
Schmidt, Jochen: Schneckenmühle
Schneider, Peter: Die Lieben meiner Mutter
Schreiber, Daniel: Susan Sontag. Von Geist und Glamour
Schulz, Frank: Onno Viets und der Irre vom Kiez
Schwalbe, Will: An diesem Tag lasen wir nicht weiter
Schwerdtfeger, Malin: Café Saratoga
Scibona, Salvatore: Das Ende
Sczerba, Horst: Der Sturm in meinem Kopf
Sebastián, Javier: Der Radfahrer von Tschernobyl
Séché, Andreas: Zwitschernde Fische
Seddig, Katrin: Eheroman, Eine Nacht und alles
Seiler, Lutz: Kruso
Sem-Sandberg, Steve: Die Elenden von Lodz
Servan-Schreiber, David: Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl
Seydlitz, Lisa-Maria: Sommertöchter
Shalev, Zeruya: Für den Rest des Lebens
Shields, David: Salinger. Ein Leben
Shipstead, Maggie: Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit
Shoham, Liad: Tag der Vergeltung
Siekkinen, Raija: Wie Liebe ensteht
Sievers, Corinna T.: Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung
Simon, David: The Corner
Skomsvold, Kjersti A.: Je schneller ich gehe, desto kleiner bin ich
Slawig, Barbara: Visby
Smith, Patti: Traumsammlerin
Snyder, Timothy: Bloodlands
Sonnenberg, Brittani: Heimflug
Sontag, Susan: Wiedergeboren, Ich schreibe um herauszufinden was ich denkeThe Doors und Dostojewski
Saša Stanišić: Vor dem Fest
Stefánsson, Jón Kalman: Das Herz des Menschen
Stein, Hannes: Der Komet
Steiner, Jens: Carambole
Steinfest, Heinrich: Der Allesforscher
Stelly, Gisela: Goldmacher
Stilett, Hans: Eulenrod
Stothard, Anna: Pink Hotel
Strayed, Cheryl: Der große Trip
Stricker, Sarah: Fünf Kopeken
Strout, Elizabeth: Das Leben, natürlich
Strubel, Antje Rávic: Vom Sturz der Tage in die Nacht
Strunk, Heinz: Junge rettet Freund aus Teich
Sulzer, Alain Claude: Aus den FugenZur falschen Zeit
Sullivan, J. Courtney: Sommer in Maine

T

Tartt, Donna: Der Distelfink
Tennenbaum, Silvia: Straßen von gestern
Thome, Stephan: Fliehkräfte, Gegenspiel
Tidhar, Lavie: Osama
Torres, Justin: Wir Tiere
Travnicek, Cornelia: Chucks
Tripp, Dawn: Liebesspiel
Tukur, Ulrich: Die Spieluhr
Tyler, Anne: Abschied für Anfänger

U

Ulven, Tor: Dunkelheit am Ende des Tunnels

V

Vajda, Miklós: Mutterbild in amerikanischem Rahmen
Velasco, Stefanie de: Tigermilch
Veremej, Nellja: Berlin liegt im Osten
Voosen, Roman: Später Frost

W

Waal, de Edmund: Der Hase mit den Bernsteinaugen
Waal, de Elisabeth: Donnerstags bei Kanakis
Wagner, David: Leben
Waldman, Amy: Der amerikanische Architekt
Wallace, David Foster: Das ist Wasser/This is water
Ward, Jesmyn: Vor dem Sturm
Webeling, Pieter: Das Lachen und der Tod
Weidenholzer, Anna: Der Winter tut den Fischen gut
Weidermann, Volker: Ostende 1936 – Sommer einer Freundschaft
Weins, Michael: Goldener Reiter
Weitholz, Arezu: Wenn die Nacht am stillsten ist
Werner, Florian: Schüchtern. Bekenntnis zu einer unterschätzten Eigenschaft
Weßling, Kathrin: Drüberleben. Depressionen sind doch kein Grund, traurig zu sein
Widmann, Andreas Martin: Die Glücksparade
Williams, John: Stoner
Williams, Robert: Wo der Himmel aufhört
Wilson, Antoine: Ein Mann von Welt
Winckler, Martin: Es wird leicht du wirst sehen
Winterson, Jeanette: Warum glücklich statt einfach nur normal?
Woodrell, Daniel: Der Tod von Sweet MisterIn Almas Augen

Y

Yates, Richard: Eine gute SchuleEine strahlende Zukunft
Yoshimoto, Banana: Ihre Nacht

Z

Zeiner, Monika: Die Ordnung der Sterne über Como
Ziefle, Pia: SunaLänger als sonst ist nichr für immer
Zwaan, Josha: Parnassia

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